952 Baumwoll-spinnereien und -Webereien. 750 PS., für den Bissinger Betrieb 230 PS. zur Verfüg. Die Dampfmasch. in Kirchheim stammen zum grössten Teil aus den Jahren 1909/11, die Bissinger aus dem J. 1905. Ausser- dem sind die für die Färberei notwendigen Dampfkessel vorhanden. In beiden Etabliss., in Kirchheim u. Bissingen zusammen, arbeitet die Ges. auf ca. 425 Webstühlen, davon sind schmale u. ¾ doppelbreite u. Jacquard-Webstühle. Auf dem Kirchheimer Terrain wurde 1911/12 eine Spinnerei für ca. 20 000 Spindeln erbaut, wovon zunächst 13 000 Stück im Be- trieb sind, während für weitere 10 000 Spindeln Raum vorgesehen ist. Vorerst wird nur für eigenen Bedarf gesponnen. Arbeiter ca. 550, Angestellte ca. 50. Jahresversand 1906/07 bis 1913/14: M. 2 213 802, 2 131 788, 1 870 642, 1 975 740, 1 851 989, 1 928 807, 2 138 000, 2 788 000. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zur Ablös. von Darlehen u. zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 4./3. 1911 um M. 200 000 in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von zwei Aktionären zu 130 %. Genussscheine: Laut G.-V. v. 4./3. 1911 wurden 4 Genussscheine ausgegeben, über- nommen vom Vorbesitzer für M. 100 000. Diese Genussscheine haben kein Anrecht am Gesellschaftsvermögen. Die Inhaber dieser Genussscheine sind in den Jahren, in denen die Aktionäre 12 % Div. erhalten, berechtigt, an dem etwaigen weiter zu verteilenden Gewinn der betreffenden Jahre im Verhältnis von je M. 25 000 zum jeweiligen A.-K. teil- zunehmen. Im Falle einer Liquidation, einer Fusion oder des Konkurses werden die Genuss- scheine kaduziert, erhobene Gewinne amortisieren dieselben, sodass nach Erhalt von M. 25 000 Gewinn der Genussschein ausser Kraft tritt; jedoch wird vor völliger Amort. hierdurch das Verteilungsverhältnis am Gewinn nicht geändert. Der Buchgewinn aus der Emiss. der Genussscheine diente zu Extra-Abschreib. Hypoth-Anleihe: M. 700 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 10./8. 1912, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 u. 500 lautend auf den Namen der Dresdner Bank Fil. Stuttgart oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 17 Iilg, ab 1920 bis spät. 1939 durch jährl. Auslos. von mind. M. 35 000 im Mai auf 1./7.; ab 1./7. 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: „. zur I. Stelle auf ihren gesamten, auf den Markungen Kirchheim u. T. u. Bissingen gelegenen Grundbesitz nebst allen Zubehör an Masch. etc. Aufgenommen zur Tilg. des alten Anlehens von 1898 im Restbetrage von M. 300 000 sowie zur Tilg. der gelegentlich der Erricht. der Spinnerei kontrahierten Bank- u. anderen Schulden. Coup.- Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Ges.-Kasse; Stuttgart, Cannstatt, Heil- bronn, Ulm, Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Kurs Ende 1912–1914: 100.50, 98.50, 99.50* %. Zugelassen in Stuttgart im Sept. 1912. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. 1 Aktie = 1 St. Gewinn- Verteilung: 5 % zum R.-F., ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, 10 % Tant. an Vorst. u. Angestellte, alsdann 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A. -R., vom Rest bis 8 % weitere Div., bei höherer Div. als 12 % partizipieren die Genussscheine wie Aktien an der Div. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstücke: Kirchheim 97 263, do. Bissingen 17 469, Gebäude: Kirchheim 332 541, do. Bissingen 217 764, Masch.: Kirchheim Arb.-Masch. 316 180, Dampfkraftanlagen 1, Bissingen Arbeits-Masch. 133 374, Dampfkraftanlagen 1, Spinnerei: Gebäude 166 597, Masch. u. Einricht. 435 061, Dampfkraftanlage 38 428, elektr. Licht- u. Kraftanlage 27 630, Spinnerei- u. Weberei-Utensil. 21 433, Vorräte 398 629, Debit. 627 435, Kassa u. Wechsel 20 936. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 700 000, R.-F. I 148 620, do. II 98 294 (Rückl. 7311), Delkr.-Kto 2908, Talonsteuer-Res. 6844 (Rückl. 1547), rückständ. Löhne u. Provis. 23 000, rückständ. Oblig.-Zs. 2733, Kredit. 448 288, Div. 108 000, Tant. an Vorst. 9615, do. an A.-R. 7974, Vortrag 94 463. Sa. M. 2 850 745. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 475 050, allg. Unk. 513 045, Amort.-Kto 73 950, Erneuer.- u. Reparat.-Kto 16 256, Gewinn 228 912. – Kredit: Vortrag 82 689, Bruttoerträgnis 1 200 527, Löhne 24 000. Sa. M. 1 307 217. Kurs Ende 1910– 1914: 132.50, 140, 128, 119.75, 125* %. Die Zulass. der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte im Mai 1910; erster Kurs am 27./5. 1910 146.25 %. Dividenden: 1897/98–1913/14: 14, 0, 9, 0, 0, 4, 4, 6, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.). In den Jahren, in denen keine Div. verteilt wurde, ist der jeweilige zur Stärkung der Reserven verwendet worden. Direktion: Carl Ottens. Prokuristen: Friedr. Heermann, Max Richter, Otto Kern. Aufsichtsrat: (3–,.7) Vors. Komm.-Rat R. F. Schüle, Stellv. Rechtsanwalt Osterieder, Kirchheim u. T.; Dr. Rud. Krauss, Bank-Dir. Ph. Helbing, Stuttgart. Zahlstellen: Berlin: Dresdner Bank u. deren Filialen in: Frankf. a. M., Heilbronn, Mannheim, München, Nürnberg, Ulm, Stuttgart. Spinnerei und Weberei Kottern in Kottern bei Kempten. Gegründet: 1./7. 1873. Zweck: Betrieb einer Baumwollspinnerei und Weberei. 59 144 Spindeln, 1903 Webstühle und 2 Wasserkraftanlagen. Jährlicher Baumwolle- verbrauch ca. 6000 Ballen. Immobilien-, Mobilien- und Maschinen-Konti erhöhten sich 1903/04–1908/09 um M. 156 429, 44 177, 70 726, 129 183, 421 162, 126 155. Die Spinnerei ist 1905 einer Reor ganisation unterzogen; auch 1906/09 fand eine Umgestaltung des Betriebes statt. Zur Vergrösserung u. Verbilligung der Produktion ist 1908 mit dem Ausbau der be-