Fabriken für Chemikalien etc. 1037 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 14 726, Handl.-Unk. 22 093, Gründungs- kosten 9419, Abschreib. 5979, Gewinn 13 384. – Kredit: Übernahme des Vortrages der Gewerkschaft aus 1912 10 325, Kohlensäureverkauf 55 277. Sa. M. 65 602. Dividende 1913: 3 %. Direktion: Christian Wilh. Schneider. Lufsichtsrat: Vors. Hofrat Jakob Grünewald, Stellv. Generalagent Abraham Fröhlich, Justizrat Wilh. Grünewald, Kaufm. Otto Schaaf, Giessen; Rentner Siegmund May, Cöln. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Giessen: Jacob Grünewald. 6 – * = Holzverkohlungs-Industrie Act.-Ges. in Konstanz. Zweigniederlassung in Liesing bei Wien. Gegründet: 15./12. 1902; eingetr. 16./12. 1902 Gründung s. Jahrg. 1903/1904. IZweck: Vornahme aller Geschäfte u. Handlungen, welche direkt oder indirekt mit der trockenen Destillation des Holzes in Verbindung stehen, insbes. Herstellung u. Handel von Holzverkohlungsprodukten, sowie Präparation derselben für bestimmte Zwecke u. Fabrikat.- Zweige; ferner Herstellung von chem. Produkten und Handel in solchen. Die Ges. ist als eine Art von Trust u. als Erwerbs-Ges. zugleich tätig; sie erwarb das Eigentum der Chem. Fabrik Konstanz Gebr. Bantlin mit allen Aktiven und Passiven, rückwirkend ab 1./1. 1902 (mit M. 250 000 zu Buche stehend). Kommanditarisch beteiligte sich die Ges. an der Holzverkohlungs-Anlage u. Essigsäure-Fabrik Hugo Blank zu Trzynietz. Ferner erwarb sie sämtliche K 1 250 000 Aktien der Union Akt.-Ges. für chem. Industrie Fiume (Div. 1909–1913: 10, 11, 11, 12, 14 %), sowie sämtliche Aktien (K 2 000 000) der Bantlinschen chemischen Fabriken Akt.-Ges. in Perecseny mit Verkohlung in Cernik (Div. 1909–1913: 12, 12, 12, 12, 9 %) u. die grosse Mehrheit aller Aktien der Bosnischen Holzverwert.-A.-G. zu Teslic (Div. 1909–1913: 4, 4, 5, 5, 0 %). In Amerika hat die Ges. mit befreundeten Firmen 1904 die Perth Amboy Chemical Works in New York errichtet, die sich in günstiger Entwicklung befinden, indem 1909–1913 mit Gewinn gearbeitet wurde (Beteilig. hierbei Doll. 196 000). 1906 hat die Ges. zus. mit der Osterr.-Ungar. Staatseisenbahn-Ges. die Holz- verkohlungs-A.-G. Resicza mit K 2 500 000 A.-K. zur Erricht. einer Holzverkohl. in Resicza gegründet. Die Hälfte des Kap. hat die Konstanzer Ges. aus bereiten Mitteln aufgebracht. Die Fabrik befindet sich seit Anfang 1908 in Betrieb; 1910 Erhöh. des A-K. auf K 3 200 000 zum Zweck des Baues der Fabrik Ministal, die Mitte 1911 den Betrieb aufnahm (Div. 1910/11–1913/14: 9, 10, 13, 13½ %). Mit Wirkung ab 1./7. 1908 Erwerb der Chem. Fabrik von Wagenmann, Seybel & Co. in Wien u. Liesing, welche ca. 500 Arb. beschäftigt (s. auch bei Kap.); diese Firma wurde in eine österr. Akt.-Ges. mit K 4 000 000 Kap. umgewandelt, übernommen von der Konstanzer Ges. (Div. 1909/10–1912/13: 4, 4, 5, 5 %0. 1908 erfolgte die Pachtung der chemischen Fabriken in Bruchhausen u. Brilon, der Hüstener Gewerkschaft gehörend, für M. 75 000 jährlich, unter Einräumung des Übernahmerechtes (ausgeübt 1910). Pür den Betrieb selbst wurde die Firma Chemische Fabrik Bruchhausen G. m. b. H. (St.- Kap. M. 300 000) gegründet. Okt. 1910 Anglieder. der Firmen Chemische Fabrik Hoher- lehme G. m. b. H., Wildau, Kreis Teltow (St.-Kap. M. 1 000 000), Chemische Fabrik Ottmann, G. m. b. H., Neustadt a. H. mit Betriebsanlagen in Hochspeyer, Biebrich u. Bodenfelde a. d. W. (St.-Kap. M. 1 000 000) Hartmann & Hauers, Hannover (jetzt G. m. b. H. mit M 500 000 St.-Kap.), ferner 1910 Erhöh. des Kap. der amerikanischen Niederlassungen zwecks einer Beteilig. an der General Bakelite Co. Zur Beschaff. der für diese Zwecke nötigen Mittel wurden 1911 M. 4 000 000 neue Aktien ausgegeben (siehe bei Kap.). 1911 Bau einer Essigsäurefabrik in Liesing bei Wien. Diese Fabrik, welche als Holzverkohlungs-Industrie Akt.-Ges., Werk Liesing. geführt wird u. nach den neuesten Erfahrungen eingerichtet ist, ersetzt die der Union Akt.-Ges. für chemische Industrie gehörige Essigsäurefabrik Trzynietz, deren Betrieb mit Schluss der bestehenden Holzlieferungskontrakte im J. 1914 eingestellt werden dürfte. Im J. 1911 Erwerbung der Holzverkohlungsprodukte herstellenden Werke Schweinfurt, Frankf. a,. O. u. Zawadzki, der Silesia, Verein chem. Fabriken, Laasan. Die Fabrik in Schweinfurt wurde in eine G. m. b. H. umgewandelt (St.-Kap. M. 500 000): der Betrieb in Frankf. a. O0. wurde der Chemischen Fabrik Hoherlehme angegliedert u. das Werk in Zawadzki aufgelassen. 1912 erwarb die Ges. sämtliche K 500 000 Aktien der in Budapest bestehenden Magyar Bodzaer Buchenholz Akt.-Ges., womit eine Reihe umfangreicher Holz- abstockungsverträge in ihren Besitz gekommen sind. Diese Ges. erhöhte 1913 ihr A.-K. um K 1 500 000, zunächst mit 40 % Einzahlung. Obige Effektenanlagen verzeichnet die Bilanz per 31./3. 1914 zum Werte von M. 14 100 000, Der Krieg hat eine Verminder. der Arbeitsleist. der Ges. mit sich gehracht, aber die meisten Fabriken sind im Betriebe. Kapital: M. 18 000 000 in 18 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 7 000 000. Die a. o. G.-V. v. 15./10. 1908 beschloss Erhöhung um M. 3 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1908 behufs Er- werbung der Chem. Fabrik Wagenmann, Seybel & Co. in Wien. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. zu 140 % übernommen. Die a. o. G.-V. v. 18./2. 1911 beschloss weitere Erhöh. um M. 4 000 000 zum Zwecke der Angliederung verschiedener Firmen. Die gesamten M. 4 000 000, div.-ber. ab 1./4. 1911 wurden von einem Konsort. unter Führung der Bank für Handel u. Ind., dem die OÖsterreich. Creditanstalt u. die Ungar. Allg. Creditbank an- gehörten, gezeichnet. Das Konsort. hat die Hälfte mit M. 2 000 000 den Inhabern der alten Aktien zu 295 % angeboten. Von den übrigen M. 2 000 000 wurde ein Teil den Vorbesitzern