1056 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. dem werden in Kalscheuren Teerprodukte hergestellt u. neuerdings wurde die Fabrikation von Nussbeize u. Schwarzfarben neu aufgenommen. Für letztere Fabrikationen erhöhten sich 1909/10 die Anlagekonten um M. 77 171. Diese Fabrikationen wurden 1910/11 u. 1911/12 noch weiter ausgebaut; Zugänge ca. M. 60 000, bezw. 30 000. 1911/12 Bau einer Fabrik in Riga (Russland) u. Errichtung einer Filiale daselbst. Diese Fabrik-Anlage wurde im Aug. 1912 in Betrieb genommen; Kostenaufwand hierfür bis Ende Juni 1912 M. 535 612. Die Rigaer Fabrik steht seit Ausbruch des Krieges still; die deutschen Fabriken arbeiten nur teilweise. Zugänge für alle Anlagen 1913/14 rund M. 100 000. Umsatz 1908/09–1911/12: M. 972 341, 995 063, 1 037 879, ca. 1 100 000; später nicht angegeben. Infolge der Kriegslage wurden für 1913/14 nur 4 % Div. verteilt, aber mit Rücksicht auf den Kriegszustand M. 265 689 auf neue Rechnung vorgetragen. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 6./9. 1907 um M. 300 000 zu pari. Diese neuen Aktien sind von der Firma Kölner Russ- Fabriken Akt.-Ges. zu Porz übernommen, welche dafür ihre Fabrik zu Porz, die Grund- stücke lasten- u. hypothekenfrei mit Wohn- u. Fabrikgebäuden zum Werte von M. 359 475, die in den Gebäuden befindl. Mobilien zum Werte von M. 1900 und die in der Fabrik vor- handenen Masch., soweit sie beweglich sind, für M. 30 600, soweit sie unbeweglich sind, für M. 5200 einbrachte, sodass der auf M. 300 000 abgerundete Wert dieses Einbringens durch die 300 Aktien voll gedeckt ist. Nochmals erhöht zum Bau einer Fabrik in Riga lt. G.-V. v. 28./9. 1911 um M. 300 000 (auf M. 1 600 000) in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1 1913 begeben an ein Konsort. zu 133¼ %, angeboten den alten Aktionären zu 137.50 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. jewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K., ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorstand, 4 % Div., vom Übrigen 5–10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstücke 337 477, Gebäude 966 800, Masch. u. Apparate 364 600, Transportgeräte 3, Geräte u. Werkzeuge 3, Pferde 3, Kesselwagen 15 000, Inventar 3, Debit. 379 596, Avale 9700, Postscheckkto 472, Bankguth. 75 474, Kassa 5527, Wechsel 6396, Waren 253 232. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Kredit. 161 280, Avale 9700, R.-F. I 230 000, do. II 80 000, Tant. an Vorst. 3200, Div. 64 000, do. alte 420, Vortrag 265 689. Sa. M. 2 414 290. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 108 895, Gewinn 332 889. – Kredit: Vor- trag 23 482, Waren-Kto 418 303. Sa. M. 441 785. Kurs Ende 1911–1914: 233, 217, 212, 215.50* %. Die Zulassung der Aktien wurde im Jan. 1911 in Frankf. a. M. genehmigt; erster Kurs 177 %. Die Zulassung in Berlin erfolgte im April 1912; erster Kurs am 7./5. 1912: 250 %. Kurs daselbst Ende 1912–1914: 212.50, 295 50 %. Dividenden 1907/08–1913/14: 8, 10, 11, 14, 14, 14. 4 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Ing. Gottfried Wegelin. Prokuristen: H. Habermann, H. Pich, J Geilenkirchen. Aufsichtsrat: (Höchstens 5) Vors. Carl Wegelin, Cöln-Lindenthal; Stellv. Kaufm. Anton 3ensberg. Kaufm. Friedrich Grüneberg, Cöln. Zahlstellen: Cöln: Ges.-Kasse, J. H. Stein; Frankf. a. M.: A. Merzbach; Berlin: Gebr. Merzbach; Offenbach: S. Merzbach: Wiesbaden: Wiesbadener Bank S. Bielefeld & Söhne. Farbwerke Franz Rasquin Akt.-Ges. in Mülheim a. Rh. fkegründet: 25./1. 1908 mit Wirkung ab 1./7. 1907; eingetr. 3./3. 1908. Auf das A.-K. von M. 1 300 000 haben die Gründer eingelegt ihren Anteil an dem Vermögen des von ihnen unter der Firma Farbwerke Franz Rasquin G. m. b. H., betriebenen Fabrikgeschäfts für zus. M. 1 300 000. (Gründung siehe dieses Handb. 1913/14.) Zweck: Erwerb u. Fortsetzung der unter der Firma Farbwerke Franz Rasquin G. m. b. H. in Mülheim am Rhein betriebenen Farbenfabrik. Spez.: Erdfarben, Mineralfarben, Lackfarben u. in geringem Umfange sonst. chemische Produkte. Ca. 140 Arbeiter u. 26 Beamte. Das bis- herige Fabrikgrundstück umfasst ca. 11 500 qm. 1910/11 Ankauf eines neuen ca. 36 000 qm grossen Geländes für ca. M. 127 234 auf dem 1912/13 eine neue Fabrik errichtet wurde, nach der sämtl. bisherigen Betriebe verlegt wurden. Baukosten der neuen Anlagen ca. M. 700 000. Das frei gewordene Gelände der alten Fabrik wird verkauft. Infolge des Kriegszustandes arbeitet die Ges. mit eingeschränktem Betriebe. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 300 000, It. G.-V. v. 18./4. 1910 um M. 200 000 erhöht, begeben zu pari. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 8= 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., dann etwaige besondere Rücklagen, mind. 5 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstücke 434 360, Gebäude 599 298, Masch. 259 340, Fuhrwerk 9000, Gleise 16 761, Warenvorräte 321 577, Effekten 22 636, Kassa 1030, Wechsel 77 505, Hypoth. 29 500, Versich. 3750, Bankguth. 117 643, Debit. 492 639, Avale 36 000. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. I 150 000, do. II 30000, Talonsteuer-Res. 12 000 (Rückl. 1000), Arb.-Unterst.-F. 26 744 (Rückl. 5000), Kredit. 63 858, Bauanleihe 300 000, Avale 36 000, Div. 90 000, Tant. 22 919, Vortrag 189 518. Sa. M. 2 421 040. Gewinn- und Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 244 639, Abschreib. 52 213, Gewinn 308 438. – Kredit: Vortrag 69 052, Betriebsüberschuss 536 239. Sa. M. 605 291.