Ö1-, Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. 1067 nach dem Ermessen des A.-R. mit den vorgedachten Zwecken in Verbindung stehen oder zu bringen sind. Die Gesamtanlagen der Ges. umfassten im April 1914 folgende zu Harburg a. E. belegene Einzelbetriebe: Die Fabriken in der Schlossstr. 5–16, hauptsächlich der Erzeugung von Leinöl und Palmkernöl dienend, die Fabrik am Dampfschiffsweg Nr. 25, in welcher hauptsächlich Kokosöl fabriziert wird, die auf der Zitadelle Schlossbezirk 26 be- legene Fabrik, in welcher in der Hauptsache die Fabrikation von Palmkernöl mittels Extraktion betrieben wird. Auf dem gleichen Grundstück befindet sich auch die der Ges. gehörige Benzinfabrik, sowie einige kleinere Nebenbetrieben dienende Fabriken (Fettsäure- Fabrik, Fabrik ätherischer Öle). Die der Ges. gehörigen Grundstücke, auf welchen sich die vorbezeichneten Fabrikanlagen befinden, umfassen ein Gesamtareal von 51 928 qm. – Die Fabrikgrundstücke haben sämtl. Wasserfront, so dass sowohl die Kohlen, als auch die zur Verarbeitung gelangenden Rohstoffe auf dem Wasserwege herangeschafft werden können. Ebenso finden auch die meisten Versendungen per Wasser statt. Die Fabriken sind unter- einander auf dem Land- u. Wasserwege bequem verbunden. An Rohmaterial. werden Leinsaat der verschied. Provenienz, Palmkerne, Copra, Erdnüsse, Raps u. Rübsen, Soyabohnen, Sesam- saat verarbeitet. Die zum Betriebe erforderliche Kraft wird von 9 Maschinen von zus. 4500 PS. geliefert, welche 181 Pressen u. 30 Extrakteure mit dazugehörigen Nebenapparaten antreiben. In der Weberei (Nebenbetrieb) befinden sich zur Herstell. von Presstüchern u. Treibriemen 45 Webstühle. Gegenwärtig durchschnittlich 70 Beamte u. 900 Arb.; die Leistungs- fähigkeit der ganzen Anlage beträgt ca. 1000 t Rohware (OÖlfrüchte) pro Tag zu 24 Stunden ge- rechnet. Das Hauptabsatzgebiet für die von der Fabrik hergestellten Ole ist Deutschland; ausserdem exportiert die Ges. nach sämtl. europäischen Ländern, ausgenommen Russland u. die Balkanstaaten sowie nach aussereuropäischen Ländern. Das Nebenprodukt, die Olkuchen, werden ausser in Deutschland nach England, Schweden, Norwegen, Dänemark u. Holland verkauft. Zu- gänge auf Gebäude- u. Masch.-Kti etc. erforderten 1906/07 – 1913/14 M. 167 292, 206 525, 339572, 287 294, 388 708, 235 902, 319 082, 690 984. Seit 1909 Beteilig. an der Baumwollsaatölfabrik F. Thörl G. m. b. H. (St.-K. M. 1 500 000) mit jetzt M. 1 100 000, welche den Betrieb im April 1910 eröffnete. 1910 Beteilig. bei der russischen Firma Presstuch- u. Textilriemfabrik in Lugansk mit M. 250 000. Der Kriegszustand bedingte eine teilweise Betriebseinschränkung. Kapital: M. 10 500 000 in 10 500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstücke 1 240 000, Gebäude 2 178 000, Masch. 2 450 000, Schiffe 51 000, Kesselwagen 1, Fuhrwerk 1, Kontor-Utensil. 1, Betriebsmaterial 1, Patente 1, Eisenfässer 7000, Fastagen 75962, Effekten 24 202, Reichsbankgiro 8973, Bankguth. 38 175, Kassa 6888, Wechsel 146 267, Debit. 2 877751, Beteil. 1371 833, Warenvorräte 5 650608. Kohlen 35 971, Vorauszahlungen 25291. – Passiva: A.-K. 10 500 000, Kredit. 405 898, R.-F. I 1 150 000 (Rückl. 100 000), do. II 1 350 000, unerhob. Div. 360, Kommerz.-Rat F. Thörl-Stiftung 53 676, noch zu zahlende noch nicht verrechnete Beträge 59 121, soziale Lasten 25000, Grat. u. Unterstütz. 60 000, techn. Verbesserung. 100 000, Tant. 377 259, Div. 1 260 000, Vorfrag 846 613. Sa. M. 16 187 929. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 503 235, Reingewinn 2768873. – Kredit: Vortrag 472 573, Betriebsüberschuss 2 799 535. Sa. M. 2 272 109. Kurs: In Berlin Ende 1908–1914: 181.25, 265, 323, 322.75, 228.10, 234.50, 218* . Sämtliche M. 10 500 000 Aktien wurden im Okt. 1908 in Berlin zugelassen, davon zur Zeichn,. aufgelegt M. 5 000 000 am 22./10. 1908 zu 170 %; erster Kurs 31./10. 1908: 173 %. Seit Nov. 1908 auch in Hamburg und seit Dez. 1908 in Hannover notiert. Dividenden 1906/07–1913/14: 12, 14, 16, 22, 24, 18, 12, 12 % Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Komm.-Rat Friedr. Thörl, Hamburg; stellvertr. Direktoren: Julius Menke, Dr. jur. Friedrich Thörl. Prokuristen: Heinr. Schröter, Fr. Baumgarten, Gust. König, Fritz Schipmann, Rob. Olearius, Herm. Bartels, Jul. Müller, Herm. Warnecke, Hans Ruschmeyer, A. Ritter, Rob. Neef. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm.-Rat Bankdir. Wilh. Weber, Harburg; Stellv. Komm.- Rat Bankdir. Paul Klaproth, Hannover; Bankdir. Kurt von Sydow, Hamburg; Justizrat Rich. Palm, Harburg. Zahlstellen: Harburg: Ges.-Kasse, Hannov. Bank; Hannover: Hannov. Bank; Berlin u. Hamburg: Deutsche Bank. Deutsche Gelatine-Fabriken A.-G. in Höchst a. M. mit Filialen in Sehweinfurt u. Göppingen. Gegründet: 10./5. 1889. Gründung s. Jahrg. 1901/02. Die Ges. übernahm die Firma Ch. W. Beinrichs, Höchst a. M., für M. 690 054 u. die Firma F. Drescher & Co., Schweinfurt, für M. 285 417. 1911 Erwerb der Göppinger Gelatinefabrik Paul Koepff in Göppingen. Zweck: Gelatinefabrikation, sowie Herstell. von Gelatineleim, Leim etc. Der Grund- besitz der Ges., welche in Höchst a. M., Schweinfurt u. Göppingen Fabriken betreibt, um- fasst zurzeit 82 455 qm, wovon ca. 23 200 qm bebaut sind bei einer Arbeitsfläche von insges. ca. 58 000 qm. Hiervon entfällt auf den Schweinfurter Besitz 49 470 qm mit ca. 12 400 qm Bebauung, auf das Göppinger Werk 28 064 qm mit ca. 9700 qm Bebauung u. auf das