1070 Öl-, Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. Kerzen aller Art sowie Grosshandel mit anderen Waren, namentl. Drogen- u. Produkten. Das Drogerie- und Produktengeschäft J. Börstling ist im Okt. 1902 als Einzelfirma ein- gegangen u. wird als Zweigabteilung der Lüneburger Wachsbleiche weitergeführt. 1898/99 wesentliche Vergrösserung der Fabrik durch Neubauten u. gleichzeitige Teilung der einzelnen Raffinerien. 1907/08: Bau einer Kerzenfabrik; Zugänge auf Anlage-Kti M. 49910; 1909/10–1913/14 M. 41 250, 49 708, ca. 65 000, ca. 48 000, ca. 130 000. Grösse des Areals der Ges. in Lüneburg etwa 73 600 qm, wovon rund 7300 qm bebaut. Es wird auch Mälzerei betrieben. Zweiggeschäft in Moskau. 1899 für die Zwecke des Überseehandels der Ges. Errichtung einer Zweig- niederlass. in Liverpool unter der Firma Beeswax Company Limited, 1903 nach London verlegt. Diese Ges. erhöhte 1903 ihr A.-K. von £ 350 auf £ 3000; die neuen Aktien wurden von der Wachsbleiche übernommen. Die Lüneburger Ges. betreibt bedeutenden Export. 1904 Erwerb des Geschäfts der Firma J. F. Otto, Ceresinfabrik in Frankf. a. O. ohne Liegen- schaften. 1909 Erwerb der Standard Candleworks in Brüssel. 1913/14 konnten nur die Abschreib. u. Zinsen verdient werden. Nach Kriegsbeginn erfuhren die Betriebe erhebliche Einschränkungen. Kapital: M. 4 250 000 in 3500 St.-Aktien (Nr. 1–3500) u. 750 Vorz.-Aktien (Nr. 1–750), sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in 1500 St.-Aktien, Erhöhung lt. G.-V. v. 10./11. 1898 um M. 750 000 in 750 ab 1./1. 1899 div.-ber. Vorz.-Aktien, begeben an das Bankhaus Simon Heine- mann in Lüneburg zu 100 %. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf Div. nur bis zu 5 %); sollte der jährl. Reingewinn nicht ausreichen, um eine 5 % Div. auf die Vorz.-Aktien zu zahlen, so wird nur eine solche Div. auf dieselben verteilt, als der vorhandene Reingewinn gestattet. Die Vorz.-Aktien können auf Beschl. der G.-V. mit 3 Mon. Frist gekündigt und dürfen nur aus dem Reingewinn des betreffenden Geschäftsjahres zuzügl. 5 % Aufschlag zurückbezahlt werden. Im Falle Liquid. der Ges. werden sie vor den St.-Aktien befriedigt. Die G.-V. v. 16./5. 1900 beschloss fernere Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 in St.-Aktien, hiervon angeboten M. 750 000 den St.-Aktionären zu 150 %. Die G.-V. v. 17./4. bezw. 22./5. 1902 endlich beschloss zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges. Erhöh. des A.-K. um weiter M. 1 000 000 (auf M. 4 250 000) in 1000 St.-Aktien, übernommen von der Deutschen Bank u. der Hannov. Bank. angeboten den Besitzern der St.- (nicht auch der Vorz.-) Aktien zu 122.50 %. Agio mit M. 149 475 in den R.-F. Anleihe: M. 250 000 in 4 % Partialoblig. von 1898, rückzahlbar zu 105 %. Zs. 2./1. u. 1./7.; Tilg. ab 1899 in 40 J. durch jährl. Ausl. auf 1./7.; kann verstärkt bezw. ganz gekündigt werden. Zur Sicherheit sind die Grundstücke und Gebäude der Bleiche hypoth. verpfändet. Noch in Umlauf am 1./7. 1914 M. 154 000. Nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. 1 St.-Aktie = 1 St., 2 Vorz.-A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % an St.-Aktien. vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (s. auch unten), Rest weitere Div., wobei auf die Vorz.- Aktien im ganzen 5 % entfallen ohne Nachzahlungsanspruch (s. Kapital). Die Mitgl. des A.-R. erhalten etwaige bare Auslagen sowie auch 8 % von der ihnen für das abgelaufene Geschäftsjahr bezahlten Gesamtentschädigung vergütet, ferner als Entlohnung für ihre Mühewaltung ein jedes Mitgl. jährlich M. 1500 u. ausserdem alle Mitgl. zus. eine nach den Vorschriften des § 245 H.-G.-B. zu berechnende Tant. von 10 % des Reingewinns. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstücke 142 000, Gebäude 329 962, Bahnanlage 40 643, Masch. 84 206, Inventar 6701, Waren 1 248 735, Debit. 3 466 817, Kassa 5017, Wechsel 24 955, Effekten 98 425, Beteilig. 99 476. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Vorz.-Aktien 750 000, Oblig. 154 000, R.-F. 700 210, Unterst.-F. 54 757, Delkr.-Kto 58 817, Talonsteuer-Res. 30 000, rückst. Zs. 4010, Kredit. 295 147. Sa. M. 5 546 941. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 196 839, Abschreib. 18 973, Zs. 37 740, – Kredit: Vortrag 87 351, Gewinn auf Waren 99 470, do. aus anderen Beteilig. 66 732. %. Kurs Ende 1899–1914: St.-Aktien: 177, 172.10, 148.25, 131.50, 134.75, 118.60, 118, 108.25, 99.75, 102, 124.75, 126, 143, 131.25, 139, 154* %. Eingef. im Juli 1899 (erster Kurs 7./7. 1899: 154 %). Die Vorz.-Aktien werden nicht notiert. Dividenden: Aktien 1897/98: 7½ % f. 9½ Mon. = ca. 10 % pro anno; 1898/99–1913/14: 15, 16, 12, 4, 7, 7, 4½, 4½, 6, 6, 7, 8, 9, 9, 11, 0 %. – Verz.-Aktien 1898/99–1913/14: 5, 5, 5, 5, ./.. % eeußp NVerj. (.) Direktion: Alb. Söhring, Jul. Hilger. Prokuristen: Alfr. Schmidt, Dr. phil. E. Christmann. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm.-Rat P. Klaproth, Hannover; Stellv. Dir. Otto Märtens, Bank-Dir. Ad. Lindenberg, Lüneburg; Rentier Herm. Napp, Lüne b. Lüneburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse: Berlin: Deutsche Bank:; Hannover, Harburg u. Lüneburg: Hannov. Bank. Verein deutscher Oelfabriken in Mannheim mit Filialen in Hattersheim, Mauer, Hamburg u. Spyck. Gegründet: 2./6. 1887; eingetr. 27./6. 1887. Die Ges. ging hervor aus der Vereinigung der Akt.-Ges. Engelmühle, Hattersheim, der Ölfabrik des P. J. Landfried-Heidelberg in Mauer, der Ölfabrik P. Müller & Söhne, Mannheim, der Ölfabrik Ph. Lamparter. Ess- lingen, der Duisburger Ölfabrik Schultz & Rasche, Duisburg mit der Mannheimer Oelfabrik Akt.-Ges. nebst Zweig-Etablissement in Obertürkheim in eine einzige Akt.-Ges., u. zwar