1076 Dünger- und Leim-Fabriken. mit K 500 000 derart statt, dass Heufeld seine Bergwerksbetriebe im Anschlag zu K 280 000 unter Aufrechnung von K 250 000 für seinen Stammanteil einlegte, die Gründungs- kosten trug u. für den Fall einer Liquidation der neuen Ges. insolange auf Teilnahme am Erlöse verzichtet, bis die auf K 250 000 bemess. Bareinlagen der übrigen Gesellschafter voll zum Zuge gekommen sind. Für die Übernahme der bar einzuzahlenden Gesellschaftsanteile war den Aktionären Heufelds das Vorrecht eingeräumt. Bis 1913 erforderten die Aufschluss- arbeiten noch weitere Mittel seitens der übrigen Gesellschafter; Zuschüsse der Heufelder Ges. lehnte die G.-V. v. 5./7. 1913 ab. Die Anlage Panzendorf-Tessenberg bezw. die Beteil. an derselben soll verkauft bezw. abgetreten werden. Inzwischen wird, um den bergbehördl. Anforder. zu genügen, der Bergbau in bescheidenen Grenzen aufrecht erhalten. Das Unternehmen in Heufeld hatte 1907/08 unter dem andauernden Versagen der Werk- anlagen u. den fortgesetzten Betriebsstörungen, die sich grösstenteils aus den alten Kraftanlagen ergaben, zu leiden. Zur Abhilfe dieser Misstände wurde eine elektr. Kraftanlage errichtet; Kosten ca. M. 350 000. Seit 1912 wird elektr. Strom auch an Dritte abgegeben. Mit der Firma Akt.-Ges. für chem. Produkte vorm. H. Scheidemandel in Berlin u. der Firma Otto Zimmermann in Ludwigshafen a. Rh. hat die Ges. Verträge (die Osséingemeinschaft) abgeschlossen, nach welchen ihr Knochenkontingent ab 1./1. 1908 auf Syndikatsdauer von der Scheidemandel-Ges. verarbeitet wird, wogegen die Ges. am Gewinn dieser Ges. beteiligt ist u. ab 1./1. 1908 einen garantierten Mindestnutzen geniesst. An Stelle der ausfallenden Herstellung von Dampfleim werden andere Präparate erzeugt. Die Ges. hat 1910 neue Fabrikat. aufgenommen, so die Herstellung von Eisenoxydrot u. von Zementschlackensteinen; erstere aus Kiesabbränden, letztere aus den in der früheren Sodafabrik in Jahrzehnten angesammelten Kohlenschlacken. Die Herstellung dieser Erzeugnisse ermöglicht jetzt eine bessere Aus- nutzung der Wasserkraft. 1910/11 konnte nach M. 61 289 Abschreib. ein Reingewinn von M. 30 339, 1911/12 M. 3259 erzielt werden. Reingewinn 1912/13 M. 121 332, hiervon mit Rücksicht auf den Bau der Schwefelsäurefabrik, die 1912/13 in geregelten Betrieb kam, M. 105 566 vorgetragen. Nach Schaffung einer Kriegsschaden-Res. von M. 80 000 betrug der Reingewinn für 1913/14 noch M. 116 013, wovon M. 113 649 auf neue Rechnung vorgetragen wurden. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1910/11 ca. M. 185 000. 1911/12 Neueinricht. des Schwefelsäurebetriebes, Rösterei, Laugerei, was bis ult. April 1912 M. 256 397 erforderte; Zugänge 1912/13 ca. M. 310 000, 1913/14 M. 16 456. Umsatz 1907/08–1913/14: M. 1 293 638, 793 582, 1 194 188, 1 265 640, 1 207 059, 1 362 025, 1 531 653. Kapital: M. 1 575 000, u. zwar M. 750 000 in 1000 Aktien I. Em. à M. 450 u. in 1000 Aktien II. Em. à M. 300, M. 825 000 in Prior.-Aktien, u. zwar 1000 I. Em. à M. 600 u. 225 II. Em. à M. 1000. Die Prior.-Aktien berechtigen zu 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungsrecht u. ge- niessen Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Urspr. A.-K. fl. 500 000 in 1000 Aktien à fl. 500 = M. 900, erhöht 1870 auf M. 1 500 000 in 1000 Aktien à M. 600, reduziert im Juni 1882 die Aktien à M. 900 auf M. 450 u. die Aktien à M. 600 auf M. 300 = M. 750 000. – Prior.-A.-K. urspr. M. 600 000 in 1000 Aktien à M. 600 erhöht lt. G.-V.-B. vom 4./5. 1895 um M. 225 000 in 225 Aktien à M. 1000, total = M. 825 000 Anleihen (nach dem Stande vom 30./4. 1914): 4½ % Darlehen der Südd. Bodencreditbank M. 103 900; ferner 4 % Anleihen von 1887 M. 60 500 in Stücken à M. 1500 u. M. 150, bezw. 1893 M. 66 000 in Stücken à M. 1000 u. à M. 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. der Anleihe von 1887 durch jährl. Auslos. auf 2./1., der Anleihe von 1893 ab 1904–33 durch jährl. Auslos. von M. 3000 auf 2./1. Zahlst.: Ges.-Kasse; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4.; bis 1906: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je 4 Aktien I. Em., je 6 Aktien II. Em., je 5 Prior.-Aktien I. Em. = je 1 St., M. 1000–5000 Prior.-Aktien II. Em. = 1 St., M. 6000 Prior.-Aktien II. Em. = 2 St., je weitere M. 3000 Prior.-Aktien II. Em. = 1 St. 3 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., M. 1000 an die Fabrikpensionskasse Heufeld, event. Sonderrücklagen; hierbei sollen alljährlich 20 %, mind. aber M. 10 000 auf Spez.-Res. über- wiesen werden, soweit dies der Gewinnrest ermöglicht, welcher nach Abzug von 6 % Div. an die Prior.-Aktien verbleibt, vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Prior.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 1000 für jedes Mitglied). Sollte in einem Geschäftsjahr der Reinertrag nicht ausreichen, um den Prior.- Aktien die Div. von 6 % zu gewähren, so wird das Fehlende aus dem Reinertrag des folg. Jahres, bezw. der weiter folg. Jahre nachgezahlt. Diese Nachzahlung wird an den jeweils ältesten Div.-Coup. abgerechnet. Rest zur Verf. der G.-V.; an der event. gewährten Super- Div. partizipieren die Prior.-Aktien mit ¼, die übrigen Aktien mit ¾. Bilanz am 30. April 1914: Aktiva: Grundbesitz 44 199, Wasser-, Weg- u. Bahnbauten 203 672, Hochbauten 469 566, Apparate 539 009, Mobil., Geräte u. Werkzeuge 28 566, Fuhrwerk 4767, allgem. Bau- u. Versuchs-Kto 74 607, Rohmaterial, fert. u. halbfert. Waren 253 733, Be- triebsmaterial. 86 926. Konsortialbeteilig. (Bergbau Panzendorf-Tessenberg G. m. b. H., Osséin- gemeinschaft) 359 936, Debit. 319 106, Kaut. 24 500, Kassa u. Wechsel 5907. – Passiva: St.-Aktien 750 000, Prior.-Aktien 825 000, R.-F. 83 538 (Rückl. 531), Darlehen der Südd. Boden- Kreditbank 103 900, Anlehen von 1887 60 000, do. von 1893 66 000, Fabrik-Pens.-Kasse 61 829 (Rückl. 1000), Bankschuld 118 917, sonst. Kredit. 126 332, Aval-Wechsel 24 500, Kriegsschaden- Res. 80 000, Tant. an Vorst. u. Angestellte 833, Vortrag 113 649, Sa. M. 2 414 500.