1080 Dünger- und Leim-Fabriken. Eisenbahn u. schiffbarem Wasser belegenes Grundstück. Auf diesem Terrain wurde 1909/11 eine Superphosphat-Fabrik erbaut (Kostenaufwand ca. M. 2 500 000). Der Betrieb daselbst wurde im Nov.-Dez. 1911 eröffnet. Die gesamte Posener Fabrikation ist dahin verlegt. b) In Schellmühl bei Danzig ein ca. 5 ha grosses Fabrikgrundstück mit Eisenbahnanschluss u. 150 m Wasserfront, an der Seeschiffe bis ca. 3000 t laden u. löschen können. Auf diesem Grundstück stehen 2 Schwefelsäure-Fabriken, Mahlanlagen, Aufbereitungsanstalten zur Fabrikation von Superphosphaten sowie Räume zur Lagerung von Rohstoffen u. Fabrikaten. c) In Oranienburg ein 11½ ha grosses Fabrikgrundstück mit Eisenbahnanschluss u. 450 m Wasserfront; ein eigenes Bollwerk gestattet die mech. Entlöschung von Kähnen von 600 t Grösse. Die Ges. fabriziert in Oranienburg im wesentl. Schwefelsäure in allen Qualitäten, Salzsäure, Sulfat, Salpetersäure, Superphosphat u. Waschmittel für die Textilindustrie. Auf dem Grundstück befinden sich 6 Schwefelsäurefabriken, 5 Schwefelsäurekonzentrations- anlagen, eine Salzsäure-, eine Sulfat- u. eine Superphosphatfabrik, nebst den dazu gehör. Mahlanlagen. Ferner siud grosse Lagerschuppen für Rohstoffe u. Fabrikate vorhanden. d) In Posen-Jersitz ein an 2 Strassenfronten belegenes, ca. 11 ha grosses Fabrikgelände, das jetzt verlassen ist. Das Grundstück ist durch ein ca. 600 m langes Eisenbahn-Anschlussgleis mit der Staatsbahn verbunden. e) In Posen ein am Königsplatz 4 belegenes 625 qm grosses Geschäftshaus. Arb.-Zahl in Luban, Schellmühl u. Oranienburg ca. 600. Gesamtumsatz 1903/04–1913/14: M. 5 929 429, 8 794 434, 9 170 712, 9 461 727, 10 631 873, 10 975 973, 11 537 297, 12 824 637, 13 551 904, 17 713 466, 15 391 591. Gesamt-Abschreib. u. Res.-Stellung bis 1./11. 1914 M. 5 808 633. Kapital: M. 5 800 000 in 5800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 850 000, erhöht lt. G.-V. v. 12./4. 1902 um M. 950 000, angeboten den Aktionären zu 120 %. Agio mit M. 150 434 in R.-F. Weiter erhöht zwecks Aufnahme der Kommandit-Ges. auf Aktien Petschow, David- sohn in Danzig lt. G.-V. v. 7./10. 1905 um M. 500 000 (auf M. 4 300 000) in 500 Aktien, begeben zu pari an die Aktionäre der Danziger Ges. (siehe oben). Die a. o. G.-V. v. 6./9. 1913 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913. Davon dienten M. 720 000 zum Umtausch von M. 1 440 000 Aktien der Chemischen Fabrik Oranienburg A.-G., M. 780 000 zur Ablös. der von der Oranienburger Ges. für die Neubauten der letzten Jahre kontrahierten Bankschuld u. zur Verstärk. der Betriebsmittel. Diese M. 780 000 sind von einem Bankenkonsort. übernommen worden mit der Verpflicht., M. 716 000 den alten Aktionären der Ges. zum Kurse von 210 % u. zwar auf 6 alte Aktien eine neue anzubieten (geschehen v. 19./9.–10./10.). Nicht bezogene 64 Stück zu 220 % begeben. Die aus dem Fusionsvertrage durch Verringer. des A.-K. u. durch Einzieh. der R.-F. bei dem Oranienburger Unternehmen frei gewordenen Beträge hat die Ges. nach Abzug der Fusions-Unk., Aktienstempel etc. zur Auszahl. von 4 % Zs. an die Oranienburger Aktionäre, deren Zahlung die Ges. vor der Fusion beschlossen hatte, u. zur Herabsetz. der Bilanzwerte der Oranienburger Fabrik benutzt. Anleihen: I. M. 800 000 in 4½ % Oblig. der früheren Danziger Firma, rückzahlbar zu 105 % durch jährl. Ausl. bis spät. 1923. Zs. 2./1. u. 1./7. In Umlauf Ende Okt. 1914: M. 300 500. II. M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 7./5: 1909, rück- zahlbar zu 102 %. 625 Stücke à M. 2000, 1250 à M. 1000 lautend auf den Namen der Dresdner Bank in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. lt. Plan ab 1914 bis spät. 1940 durch jährl. Auslos. von 2 % des urspr. Anleihebetrages nebst ersp. Zs. im Dez. (zuerst 1913) auf 1./4. (erstmals 1914);: seit 1914 verstärkte Tilg. oder Total- kündig. mit 6 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. von M. 2 550 000 zur I. Stelle auf den Fabrikgrundstücken in Posen-Jersitz u. Luban. Sie ist ferner ein- getragen auf dem Fabrikgrundstück der Ges. in Danzig-Schellmühl hinter voreingetragenen M. 416 850. Der Erlös Anleihe diente im wesentlichen zur Errichtung der neuen Fabrik in Luban. In Umlauf Okt. 1914: M. 2 450 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen u. in Posen u. Danzig: Norddeutsche Credit-Anstalt, Ostbank . Handel u. Gewerbe, Danziger Privat-Actien-Bank; Posen: Hartwig Mamroth & Go. Kurs Ende 1909–1914: 101.90, 102.25, 102.75, 101.75, 98. 75, 100% %, Eingeführt i in Berlin 19./7. 1909 zum ersten Kurs von 101.60 %. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Spät. im April Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1914: Aktiva: Grundstücke 1 626 692, Gebäude 2 019 463, Masch. u. Mobil. 1 932 966, Inventar 1, Anlage 1, Eisenbahnanschlussgleis 160 117, Wechsel 1 095 655, Kassa 158 426, Kaut. 163 056, Rohstoffe, Halb- u. Ganzfabrikate .3 564 648, Betriebs-Material. 193 458, Debit. 3 105 229. – Passiva: A.-K. 5 800 000, Öblig. 300 500, do. Prämienkto 15 025, Oblig. II 2 450 000, do. Prämienkto II 49 020, do, Auslos.-Kto II 100 00, do. Zs.-Kto 3015, R.-F. 1 210 694, do. II 200 000, Spez.-R.-F. f. Delkr.-Kto 325 000, Talonsteuer u. Wehrbeitrag 20 445 (Rückl. 12 000), Unterst. -F. f. Beamte 582 333 (Rückl. 10 000), do. für Arb. 290 893 (Rückl. 10 000), Nazary Kantorowicz-F. f. Arb.-Schrebergärten 20 000, Kaut. 100 000, unerhob. Div. 870, Kredit. 1 538 735, Div. 580 000, Tant. 107 357, do. an A.-R. 56 421, Vortrag 368 406. Sa. M. 14 019 717. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 1 447 969, Handl.-Unk. 537 976, Zs. 227 007, Dubiose 35 912, Dotierung des Nazary Kantorowicz-F. 20 000, Abschreib. 419 991, Reingewinn 1 144 185. – Kredit: Vortrag 87 563, Waren 3 745 479. Sa. M. 3 833 043.