Gummi-, Guttapercha-, Celluloidwaren- und Linoleum-Fabriken. 1087 Deutsche Celluloid-Fabrik in Leipzig-Schleussig mit Zweigniederlassung in Eilenburg. Gegründet: 28./12. 1889, eingetr. 10./1. 1890. Die Ges. ist hervorgegangen aus der früheren, unter der Firma E. Mey & Co. in Plagwitz betriebenen Gummiwäsche- und Lithoidfabrik. Übernahmepreis M. 900 000, wofür 900 Aktien gewährt wurden. Zweck: Fabrikation von Rohcelluloid in Platten, Stangen u. Röhren, von Celluloid- waren und von sogenannter Gummiwäsche, sowie Herstellung und Verwertung anderer verwandter Artikel in den Fabriken zu Leipzig-Schleussig und in Eilenburg. Nebenher wird noch in Eilenburg eine Ziegelei betrieben. In Leipzig-Schleussig sind etwa 250 und in Eilenburg 600 Beamte und Arbeiter beschäftigt. Gesamter Grundbesitz des Unter- nehmens ca. 283 000 qm, wovon ca. 26 100 qm bebaute Arbeitsfläche; die Ges. besitzt Kraftanlagen mit im ganzen etwa 2100 PS. Das Etablissement in Eilenburg ist mit der Preuss. Staatsbahn durch ein eigenes 1,570 km langes Anschlussgeleis verbunden. Zugänge auf Gebäude- u. Masch.-Kti etc. erforderten 1910/11 M. 463 579; 1911/12 M. 565 321, davon M. 493 499 auf Masch., 1912/13 M. 416 864, davon M. 274 317 auf Masch. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhönt lt. G.-V. v. 13./3. 1902 um M. 250 000 in 250 ab 1./5. 1902 div.-ber. Aktien, begeben zu pari. Anleihe: M. 900 000 in 4 % Teilschuldverschreib. v. 4./10. 1899, Rückzahl. bis 1910 aus- geschlossen. 400 Stücke Lit. A Nr. 1–400 à M. 1000, 1000 Stücke Lit. B Nr. 401–1400 à M. 500, durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. mit 2 % ab 1910 binnen 40 Jahren zu pari durch Ausl. im Juni (zuerst 1909) auf 2./1. (zuerst 1910), ab 1910 verstärkte Tilg. oder Total- künd. mit 6 monat. Frist zulässig. Als Sicherh. sind a. dem Grundbes. in Eilenburg M. 700 000, auf denjen. in Leipzig M. 200 000 an erster Stelle hypoth. eingetragen. Der Erlös der Anleihe diente zur Rückzahlung einer Hypoth.-Schuld u. der 4 % Anleihe vom 20./3. 1892, sowie zur Vermehr. der Betriebsmittel. Noch in Uml. Ende Okt. 1913 M. 810 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Leipzig: Gesellschaftskasse, Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Kurs Ende 1901–1914: 96, 97.25, 100.10, 100.75, 101, 100.75, 99.50, 96.75, 96.75, 95, 96.75, 96, 94.75, 95.50* %. Zugel. M. 900 000, davon zur Subskript. aufgelegt M. 500 000, 30./3. 1901 zu 96 %. Notiert in Leipzig. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., vom Übrigen 12 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1913: Aktiva: Areale u. Gebäude 907 000, Verbindungsbahnanlage 1, Inv., Mobil. u. Utensil. 1, elektr. Beleucht. 1, Dampfheiz. u. Wasserleit. 1, Masch. u. Trans- miss. 767 000, Vorräte 1 583 301, Betriebsmaterial 223 682, Kassa 4805, Postscheck-Kto 8742, Wechsel 47 872, Kaut. 19 866, Beteilig. 8333, Debit. 1 245 423. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Oblig. 810 000, do. Zs.-Kto 30, R.-F. I 125 000, do. II 975 000, Spez.-R.-F. 45 125, Delkr.-Kto 100 000, Dispos.-F. 46 364, Talonsteuer-Res. 12 500, Kredit. 685 960, Extra-Abschreib. 325 000, Div. 187 500, Tant. 130 183, Vortrag 123 369. Sa. M. 4 816 032. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Provis., Diskont-Zs. u. Dekort- u. Skonto- abzüge 253 500, Zs. 47 304, Abschreib. 200 864, Gewinn 766 052. – Kredit: Vortrag 135 559, Betriebsüberschüsse 1 120 256, Kursgewinn 9600, Mieten 2304. Sa. M. 1 267 721. Dividenden 1889/90–1912/13: 4, 4, 5, 12, 12, 12, 12, 12, 10, 10, 9, 4, 10, 15, 15, 15, 16, 16, 8, 12, 18, 16, 14, 15 %. (Für 1901 entnommen aus d. R.-F. II.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Eug. Bieler, Leipzig; Dr. Rich. Müller, Eilenburg. Prokuristen: K. M. Schulze, O. Pfitzinger. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Frdr. Jay, Stellv. Konsul Ch. de Liagre, Leipzig; Bankier Karl Joerger, Berlin; General z. D. Exz. Konrad von Hausmann, Charlottenburg. Zahlstellen: Für Div.: Leipzig: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Mannheim: Rhein. Creditbank; Berlin: Delbrück Schickler & Co. Gummiwerke Nordhausen, Akt.-Ges. in Nordhausen. (In Konkurs.) Gegründet: 7./5. 1909; eingetr. 22./5. 1909. Firma bis dahin: Deutsche Zakinwerke. Gründer: Rob. Petzold, Elberfeld; Rentner Friedr. Fischer, Apotheker Dr. Paul Schencke, Fabrikant Herm. Rathsfeld, Ing. Fritz Fischer, Nordhausen. Die Ges. bezweckte Herstellung u. Verwertung von Erzeugnissen aus Gummi u. kautschukähnlichen Massen, insbes. von Zakin, auf Grund erworbener Patente, u. jede Art der Beteilig. an solchen u. anderen, ihrem Zweck förderlich erscheinenden Unternehm. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. M. 126 000 eigene Aktien befinden sich im Besitz der Ges., die franko Valuta zurückgegeben wurden. Die a. o. G.-V. v. 21./11. 1911 sollte über die Sanierung der Ges. beschliessen durch Zus. legung des A.-K. von 5: 1 u. Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von Vorz.-Aktien oder Verkauf des Gesellschaftsvermögens en bloc oder Akzeptierung eines Kaufgebotes auf sämtl. Aktien sowie eventuell Beschluss fassen über Auflös. der Ges. Da eine Sanierung nicht erfolgen konnte, so wurde am 29./11. 1911 über das Vermögen der Ges. das Konkurs- verfahren eröffnet. Konkursverwalter: Kaufm. Ferd. Kluge, Nordhausen. Im Juli 1912 sollte eine Abschlagsverteilung erfolgen. Es standen dazu M. 62 272 zur Verf. Die bevor-