Gummi:, Guttapercha-, Celluloidwaren- und Linoleum-Fabriken. 1089 Zweck: Herstellung von Automobil- und Fahrradreifen jeder Art u. Form sowie von Fahrradsätteln u. sonst. mit der Automobil- u. Fahrradindustrie verwandten Gegenständen u. Fabrikaten sowie auch der Handel mit diesen Gegenständen u. Fabrikaten. Auch im Geschäftsjahr 1908/09 haben die dem Betrieb zur Last fallenden Ausgaben die Einnahmen erheblich überstiegen. Der Bruttogewinn für 1909 nach Abzug der Fabrikationskosten stellte sich auf M. 56 267. Nach Abschreib. (insbesondere einer solchen von M. 63 465 auf dem Patent-Kto) von zus. M. 111 292, ergab inkl. des Verlustvortrags vom Vorjahre (M. 270 367) ein Gesamtverlust M. 475 750, der sich 1909/10 um M. 183 323 auf M. 659 074 erhöhte. Wegen Sanierung siehe bei Kap. Die Ges. hat durch die neuerdings aufgenommene Produktion von billigeren Reifen etc. den Absatz ganz erheblich gesteigert, so 1911/12 um ca. 40 %, auch 1912/13 ist der Umsatz weiter gestiegen. Kapital: M. 1 235 000 in 1235 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, und zwar M. 1 150 000 in 1150 5 % Vorz.-Aktien (Nr. 851–2000) und M. 850 000 in 850 St.-Aktien (Nr. 1–850 à M. 1000. Zur Sanierung der Ges., Beseitigung der ult. Sept. 1910 mit M. 659 074 ausgewiesenen Unterbilanz, Abschreib., besonders des Patent-Kontos von noch M. 514 068 um M. 105 925 beschloss die a. o. G.-V. v. 24./2. 1911 das A.-K. der Ges., insoweit es aus St.-Aktien besteht, durch Zus. legung von je 10 Aktien zu einer von M. 850 000 auf M. 85 000 herabzusetzen. Die verbleibenden M. 85 000 sollen künftig den seitherigen M. 1 150 000 Vorz.-Akt. rechtlich gleichgestellt sein, sodass nach Durchführung der Kapitalherabsetzung das A.-K. aus 1235 Stück gleichberechtigten Aktien à M. 1000 bestehen wird. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1913: Aktiva: Grundstücke 40 700, Gebäude 374 532, Wasserkraft 1, Masch. 288 113, Formen 126 061, Werkzeuge, Mobil. u. Geräte 34 311, elektr. Licht- u. Kraft- Anlage 32 404, Heizungs- do. 3897, Wasserleit- do. 1, Patente 266 000, Waren 403 529, Roh- material. 253 191, Debit. 507 260, Kassa, Wechsel, Postschek 22 887. – Passiva: A.-K. 1 235 000, Kredit. 145 955, Bankschuld 334 317, Akzepte 308 881, Hypoth. 31 000, Vorschuss der Aktionäre 246 732, Arb.-Unterst.-F. 222, Rückstell. 37 975, R.-F. 7582, Vortrag 5224. Sa. M. 2 352 891. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Gehälter, Provis., Zs. etc. 472 005, Ab- schreib. 95 979, do besondere 124 860, z. R.-F. 3685, Vortrag 5224. – Kredit: Vortrag 4470, Bruttogewinn 697 284. Sa. M. 701 754. Dividenden: St.- bezw. Vorz.-Aktien 1906/07–1908/09: 0 % (Baujahre); 1909/10: 0 %; gleichber. Aktien 1910/11–1912/13: 0, 0, 0 %. Direktion: Alb. Hölter, Conr. Friedr. Petri, Heinr. Wahlig. Prokuristen: Karl Huber, Herm. Herweg. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Bank-Dir. Jean Andrae jun., Stellv. Rentner Ernst Simon- Wolfskehl, Frankfurt a. M.; Rechtsanw. Städel, Darmstadt; Rechtsanw. Frühauf, Karlsruhe; Rentamtmann a. D. Gg. Gerst, München; Prokurist Franz Grebe, Berlin; Konsul H. von Passavant, Frankf. a. M. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind. Gummiwerk Solln-München Akt.-Ges. in Solln b. München. (In Konkurs.) Gegründet: 2./4., 6. u. 9./7. 1912 mit Wirkung ab 22./8. 1912; eingetr. 11./7. 1912. Gründer; Dir. Karl Gerhold, Hannover; Georg Roehrens, Berlin; Hans Friedländer, Friedenau; Dr. Heinr. Brühl, Berlin; Arthur Helmcke, B.-Wilmersdorf. Die Ges. übernahm die Bayerische Filiale der Hannoverschen Aktien-Gummiwarenfabrik. Von der Kaufsumme wurden M. 50 000 angezahlt. Am 10./9. 1913 wurde über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Justizrat Anton Bauer, München, Bayer- strasse 25 III. Die Hannoversche Aktien-Gummiwaren-Fabrik übernahm das verkaufte Gummiwerk wieder in eigenen Betrieb, da die Ges. ihren weiteren Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen ist. Das Verfahren ist Ende Juli 1914 durch Zwangsvergleich erledigt worden; durch den Zwangsvergleich erhielten die nicht bevorrechtigten Konkursgläubiger 28 %. Der Konkurs ist aufgehoben. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000 (verloren). B. Polack Aktiengesellschaft in Waltershausen, Zweigniederlassung in Berlin. Gegründet: 20./12. 1907 mit Wirkung ab 15./8. 1907; eingetr. 21./12. 1907 in Gotha. Gründer: Fabrikbesitzer Max Polack, Waltershausen; Rentier Albert Keune, Wiesbaden; Dir. Herm. Witschel, Kaufm. Willy Seeber, Bankier Alfred Goldschmidt, Gotha. Max Polack in Waltershausen brachte die Grundstücke der bisherigen Firma: „B. Polack“ in Walters- hausen sowie das bisher unter dieser Firma betriebene Fabrikationsgeschäft mit allen Aktiven und Passiven und den auf seinen eigenen Namen eingetragenen Patenten, wie diese Sachein- lage aus der dem Gesellschaftsvertrag beigegebenen Anlage ersichtlich ist, in die Akt.-Ges. mit der Massgabe ein, dass der Betrieb der Fabrik seit 15./8. 1907 für Rechnung der Akt.-Ges. geht. Max Polack stellte ferner die gesamte Kundschaft, alle Urheber- und Schutzrechte, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1914/1915. II. 69