1094 Leder-Fabriken. Zweck: Fabrikation u. Verkauf von Leder einschliesslich des Handels mit solchem u. mit Nebenprodukten, sowie mit verwandten Artikeln; auch Beteiligung bei gleichartigen Unternehmungen. Infolge der qualitativ überaus geringen u. dabei sehr teuren Rohware ergab sich für 1910/11 ein Verlust von M. 102 808, wovon M. 33 168 durch den Gewinnvortrag u. M. 69 640 durch Reserven Deckung fanden. Teureres Rohmaterial, geringer Export etc. zeitigten 1911/12 einen Verlust von M. 118 070, gedeckt mit M. 70 359 aus R-F. u. mit M. 17 721 aus Delkr.-Kto. Der Gewinn für 1912/13 M. 71 620 wurde zu Rücklagen verwendet u. vorgetragen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 725 000 in St.-Aktien u. M. 75 000 in Prior.-Aktien; letztere 1886–88 durch Rückzahl. getilgt. Die G.-V. v. 17./9. 1898 beschloss Herabsetz. des A.-K. auf M. 435 000 in St.-Aktien durch Zusammenlegung von 5 St.-Aktien in 3 St.-Aktien (Frist bis 16./1. 1899) u. Ausgabe von M. 365 000 Vorz.-Aktien, div.-ber. für 1898/99 zur Hälfte, mit Anspruch auf 5 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlung, angeboten den Besitzern der St.-Aktien bis 16./2. 1899 zu pari zuzügl. 5 % Zs. ab 1./1. 1899. Das A. K. betrug somit bis 1907 M. 800 000, hiervon M. 435 000 in 420 St.-Aktien (Nr. 581–1000) à M. 500, 225 St.-Aktien (Nr. 1001–1225) à M. 1000 und M. 365 000 in 365 Vorz.-Aktien (Nr. 1–365) à M. 1000. Die a. o. G.-V. v. 6./6. 1907 beschloss die Gleichstellung der Vorz.-Aktien mit den St.-Aktien und gleichzeitig die Erhöhung des A.-K. um M. 200 000 (auf M. 1 000 000) in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, begeben zu 105 %. Auch wurden die früher ausgegebenen M. 800 000 St.-Aktien u. Vorz.-Aktien gegen neue Aktien-Urkunden à M. 1000 umgetauscht. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), 5 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 600 für jedes Mitglied), verbleib. Betrag Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Fabrikanwesen u. Liegenschaften 511 204, Masch. u. Utensil. 87 216, Rohware, Halbfabrikate, fert. Waren u. Material. 1 034 650, Kassa, Wechsel u. Anzahl. auf Rohware 39 499, Debit. 290 440. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 876 391, Delkr.-Kto 20 000 (Rückl. 10 000), Talonsteuer-Res. 7500 (Rückl. 2500), R.-F. 20 000, Vortrag 39 120. Sa. M. 1 963 011. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 17 711, Unk., Abschreib., Zs. etc. 248 550, Gewinn 71 620. Sa. M. 337 882. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn M. 337 882. Dividenden: 1883–90: 9, 11, 4, 4, 0, 0, 0, 0 %; 1891 (für 6 Mon.): 7 % p. r. t.; St.-A. 1891/92 bis 1900/1901: 0 %: 1901/02–1906/07: 3, 6, 6, 5, 6, 7 %; Vorz.-A. 1898/99: 5 % p. r. t. (für ½ Jahr, gezahlt lt. G.-V. v. 28./9. 1901); 1899/1900–1906/07: 5, 5, 5, 6, 6, 5, 6, 7 %. Gleichber.-Aktien 1907/08–1912/13: 6, 8, 8½, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) (Für Div. auf Vorz.-Aktien pro 1899/1900 wurden früher M. 18 250 = 5 %, und pro 1900/1901 M. 18 250 = 5 % lt. G.-V. v. 28./9. 1901 in Reserve gestellt und ab 1./11. 1902 ausbezahlt.) Direktion: Paul Schaefer, Stellv. Emil Willstätter. Prokurist: Ludwig Becker. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bernh. Kahn, Frankfurt a. M.; Stellv. Emil Hirsch, Komm.- Rat Adolf Bensinger, Mannheim; Justizrat S. Merzbacher, Nürnberg; A. Weil, Strassburg i. E.; Max Heidlauff, Lahr. Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankf. a. M.: Kahn & Co. Lederwerke vorm. Mayer, Michel & Deninger in Mainz, Leibnizstrasse 41. (In Liquidation.) Gegründet: 1798, A.-G. seit 5./12. 1889. Ubernahmepreis M. 5 000 000. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Die G.-V. v. 6./7. 1906 beschloss die Einstellung des Betriebes und die Auflös. der Ges. Die Altstadtfabrik wurde bereits 1904 verkauft. Das übrige Terrain, 153 Bau- plätze, ca. 54 000 qm Flächeninhalt umfassend, soll verkauft werden. Zur Durchführung einer Strasse wurden 1906/07 2 Häuser angekauft, ebenso verschiedene Grundstücke. 1907/08 Verkauf von Bauplätzen mit zus. 14 818 qm, sodass ein Bestand von 40 955 qm verblieb. Dazu kamen 1908/09 durch Übernahme eines Bauplatzes 200 qm, zus. also 41 155 qm, hiervon verkauft 6 Bauplätze mit 2191 qm, somit Bestand am 30./6. 1909 38 964 qm, hierzu noch das Gelände der Auräusmühle mit 12 647 qm, zus. also 51 611 qm. Hiervon 1909/10 verkauft 5412 qm in der Neustadt u. 5093 qm an der Auräusmühle, sodass Ende Juni 1910 verblieben 33 553 qm u. 7554 qm, zus. 41 106 qm; dazu in Tausch übernommen eine Villa in Wiesbaden die vermietet ist. 1911 wurden 33 Bauplätze im Werte von rund M. 1 000 000 verkauft. 1912/13 fanden keine Verkäufe statt. Kapital: Bis 1907: M. 4 850 000 in 4850 Aktien (Nr. 1–3495, 3646–5000) à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 29./6. 1905 um M. 150 000 durch Ankauf u. Abschreib. von 150 Aktien. Der Buchgewinn von M. 80 593 diente samt dem Gewinn 1904/1905 von M. 70 348 zur Dotierung des Delkr.-Ktos u. zur Rückstell. auf Fabrikverlegungskto. Ab 17./7. 1907 erfolgte eine Rückzahlung von 53 % = M. 530 pro Aktie. A.-K. deshalb nur noch M. 2 279 500. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. 1 Aktie = 1 St., Max. 600 St. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Kassa 2346, Immobil. 2 145 972, Bureaueinricht. 1, Beteilig. 1, Bürgermeisterei-Hinterleg.-Kto Mainz 5875, do. Kaut. 116 600, Hypoth. 452 102, Forder. aus Terrainverkäufen 1 356 824, do. aus Strassenaufschütt 486, do. für Mieten 1494, div. Forder. 184 132, Bankguth. 173 924. – Passiva: A.-K. 2 279 500, Rückstell.-Kto: a) für Strassenherstell., Arrondier., Zs. u. Steuern 1 029 762, b) für Geschäftsabschlüsse, welche noch V