1102 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Wehrsteuer 7000, Div.-Ergänz.-F. 60 000, Delkr.-Kto 20 000, Div. 198 000, do. unerhob. 120, Kredit. 154 906, vertragsmässige Vergüt. 49 091, Vortrag 185 885. Sa. M. 3 094 756. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allgem. Unk., Zs., Oblig.-Zs. etc. 173 664, Ver- luste 1063, Abschreib. 141 850, Gewinn 432 885. – Kredit: Vortrag 102 643, Betriebs- gewinn 645 907, Pachten 912. Sa. M. 749 463. Dividenden 1900/01–1913/14: 0, 0, 0, 0, 3, 8, 0, 5, 0, 4, 6, 6, 11, 11 %. Vorstand: Franz Saarkam, Ing. Paul Bufe. Aufsichtsrat: (5) Vors. Bürgermeister Max Löcke, Arnsberg: Fabrikbes. Wilh. Funcke, Hans Lange, Jul. Funcke, Hagen; Komm.-Rat Fritz Klagges, Düsseldorf. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hagen i. W.: Ernst Osthaus. Arnsdorfer Papierfabrik Heinrich Richter Actiengesellschaft in Arnsdorf im Riesengebirge. Gegründet: 2./10. 1897; eingetr. 2./10. 1897. Übernahmepreis M. 1 317 153 abzügl. M. 342 153 Schulden. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des von Komm.-Rat Lothar Heinrich Richter betriebenen Fabrikgeschäftes, welches die Fabrikation von Papier, Holzstoff u. verwandten Waren zum Gegenstand hat; um die Ges. von der Witterung unabhängiger zu machen, wurde der Betrieb 1898/99 durch Anlage von Dampfmaschinen gleichmässiger gestaltet. Die Grundstücke der Ges. in Arnsdorf und Querseiffen umfassen 40,75 ha; die freien Terrains gestatten noch bauliche Ausnutzung in grösserem Umfange u. werden zur Zeit landwirtschaftl. bearbeitet; sie setzen sich zus. aus 29 ha 16 a 96 qm Acker und Wiesen, 5 ha 62 a 8 qm Wald, 1 ha 35 a 65 qm Unland nebst dazu gehörigem lebenden und toten Inventar. Die an der grossen u. der kleinen Lomnitz im Kreise Hirschberg i. Schl. gelegene Fabrik ist an die Riesengebirgsbahn-Station Arnsdorf angeschlossen, die zweite Dampfschleife hat ebenfalls Eisenbahnanschluss. Die Papierfabrik arbeitet mit zwei Papiermasch. von 1,640 und 2,300 m beschnittener Papierbreite. 1900/1901 ist neu hinzugekommen ein Satinierwerk, eine Pappenmasch. u. eine Brunnenanlage. Die Produktion von Holzstoff wird hergestellt ausser in 4 Dampfschleifen von zus. rund 1300 HP. in 2 Holzschleifereien; Wasserkräfte dieser 2 Werke ca. 400 PS. 1909/10 wurde, um die Produktion zu erhöhen, die grosse Papiermasch. in einen Schnelläufer umgebaut, ferner die Verstärk. unserer Betriebsdampfmasch. vorgenommen, 1 neue Dampfmasch. von 150 PS., 1 grosser Holländer, 1 neue Wasserleitung, eine selbst- tätig ablegende Querschneidemasch. in Betrieb genommen u. die dazu gehörigen Baulich- keiten errichtet. 1911/12 Erwerb der Waldhaus-Schleiferei in Brückenberg für ca. M. 60 000. Zugänge an Neuanlagen erforderten 1905/06–1913/14 M. 220 814, 2901, 25 711, 12 763, ca. 180 000, 6080, 21 085, 30 756, 65 082. Die Fabrik ist auf die Herstell. einer Jahresproduktion von über 6 000 000 kg Druckpapier u. des dazu benötigten Holzstoffes eingerichtet. Etwa 250 Arbeiter. – Papierproduktion 1900/01–1907/08: 3 983 156, 3 842 214, 4 673 684, 4 739 928, 5 298 748, 5 521 630, 6 000 000, 6 233 600 kg; später nicht veröffentlicht. Noch in Umlauf Ende Sept. 1914: M. 582 000. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 12./7. 1905, rückzahlb. zu 103 %, 400 Stücke (Nr. 1–400) à M. 500, 400 Stücke (Nr. 401–800) à M. 1000, auf Namen des Schles. Bankvereins in Breslau oder dessen Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. lt. Plan ab 1914 bis längstens 1933 durch jährl. Ausl. im Dez. (erstmals 1913) auf 1./4.; ab 1914 verst. Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6monat. Frist auf einen Zs.-Termin vorbehalten. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. auf den Grundbesitz in Arnsdorf u. Querseiffen in Höhe von M. 618 000 zugunsten des Schles. Bankvereins (derselbe ist auch Pfandhalter). Der Erlös der Anleihe diente zur Rückzahl. von Hypoth. M. 330 000, zur Erweiterung der Holzschleiferei, Marienschleife u. der masch. Einricht. der Papierfabrik. Seit Kriegsbeginn ist der Betrieb wesentlich eingeschränkt. Das Geschäftsj. 1913/14 ergab einen Betriebsverlust von M. 3628, hinzu für Abschreib. pro 1913/14 M. 39 809, zus. M. 43 437 u. nach Abzug von M. 17 538 Gewinnvortrag aus dem Vorj., verbleibt ein Verlust von M. 25 899, welcher aus dem R.-F. gedeckt wird. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Breslau Ende 1905–1914: 102.50, 102.50, 100, 98.50, 100.50, 101.25, 100.10, 98.50, 92, 95* %. Eingef. im Okt. 1905. Erster Kurs 101 %. Hypotheken: M. 40 000 auf Waldhaus Holzschleiferei. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., event. sonst. Rückl., 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R. neben M. 3000 jährl. als Geschäfts-Unk. zu verbuchend. Fixum, Über- rest zur Verf. der G.-V. Die Tant. an Vorst. u. Angestellte wird als Geschäfts-Unk. verbucht. Bilanz am 30. Sept. 1914: Aktiva: Grundstücke 65 926, Gebäude 590 933, Masch. 539 928, Wasserkräfte 161 867, Eisenbahngeleise u. Fahrweg 6276, Klär-Bassins u. Wasserleit. 10 140, Brunnenanlage 1, Utensil. 1, Pferde u. Geschirre 1, Lichtanlagen 11 334, Landwirtschaft 9241, vorausbez. Versich. 7593, Kassa 4688, Bankguth. 89 632, Kaut. 12 336, Aufgeld 17 460, Beteilig. 29 401, Debit. 62 391, Bestände 162 774, Verlust 25 899. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Teil- schuldverschreib. 582 000, Hypoth. auf Waldhaus 40 000, Aufgeld-Rückstell. 17 460, R.-F. 52 679, Avale 18 000, rückst. Div, 60, Geschäftsschulden 68 170, Talonsteuer-Res. 6124, Rückstell. 23 332. Sa. M. 1 807 827.