Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1103 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 26 572, Talonsteuer-Res. 2041, Verbrauch an Rohstoffen 504 131, Fabrikat.- u. Geschäfts-Unk. 607 903. —–— Kredit: Zs. 1497, Land- wirtschafts-Kto 5856, Produktions-Kto 1 129 668, Betriebsverlust 3628. Sa. M. 1 140 649. Kurs Ende 1900–1914: 128, 103.50, 108.25, 117.75, 109, 124.75, 109.75, 71.50, 77.75, 102.75, 149, 139, 103.50, 64.75, 40* %. Eingeführt durch das Bankhaus Abraham Schlesinger in Berlin. Erster Kurs 15./3. 1900: 108 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1897/98–1913/14: 5, 6, 8, 10, 7, 6, 4, 6, 5, 2, 3, 5½, 9, 9, 6, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 Jb 90.9. Direktion: Josef Fritsch, O. Spieler. Prokurist: Curt Klose. Aufsichtsrat: (3–7) Stellv. Vors. Rechtsanw. Dr. Otto Reier, Hirschberg; Ing. Anton Schlossbauer, Herischdorf; Maurermeister Heinr. Kahl, Arnsdorf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Abraham Schlesinger; Breslau u. Hirschberg i. Schl.: Schles. Bankverein u. dessen sonst. Filialen. = 0 0 = * Oberbayerische Zellstoff- und Papier-Fabriken Akt.-Ges., Sitz in Aschaffenburg. Gegründet: 19./11. 1904 mit Wirkung ab 1./7. 1904; eingetr. 14./1. 1905. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Die Firma lautete bis 1907 Papierfabrik am Baum mit Sitz in Miesbach. Sitz lt. G.-V. v. 31./8. 1907 nach München u. dann lt. G.-V. v. 10./7. 1911 nach Aschaffen- burg verlegt. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb des bisher von der Firma „Papierfabrik am Baum bei Miesbach, Ges. m. b. H.“ mit dem Sitz am Baum, Gemeinde Wies, betriebenen Papier- fabrikations- und Handelsgeschäftes. Gesamtübernahmepreis M. 1 231 314, von welchem M. 854 314 durch Schuldübernahme, M. 377 000 durch Überlassung von 377 Aktien à M. 1000 an die Vorbesitzerin ausgewiesen wurden. Ausserdem machte Rechtsanwalt Dr. W. Bayrhammer in München Einlagen (Wald 3 ha 57 a, Holzschleiferei, Turbinenhaus mit elektr. Kraftanlage u. Wasserkraft) zum Gesamtpreise von M. 423 000, wofür 420 Aktien à M. 1000 u. M. 3000 bar gewährt wurden. Die Ges. baute 1907/10 eine grosse Zellstoff- u. Papierfabrik in Redenfelden am Inn, wovon die Zellstoff-Fabrik mit 3 Kochern am 1./10. 1909 in Betrieb kam; die erste Papiermasch. nahm im Jan., die zweite im Sommer 1910, die dritte Papiermasch im Jan. 1913, der vierte Kocher im Juli 1913 den Betrieb auf. Arb. in Redenfelden ca. 600. Im J. 1911/12 wurde eine durchgreifende Neuordnung der Fabrikationsweise u. der ganzen Organisation des Unternehmens, sowie der weitere Ausbau der Anlagen durchgeführt. Absatz für die Pro- duktion ist völlig vorhanden. Das Geschäftsjahr 1910/11 erbrachte einen Gesamtverlust von M. 1 232 183, der vorgetragen wurde u. sich 1911/12 um M. 759 688 auf M. 1 991 871 erhöhte; wegen Sanierung siehe bei Kap. In den Fabriken wurden hergestellt: 1911/12 1912/13 Werk Redenfelden: Sulfitcellulose im Werte von M. 2 690 025 3 369 074 Papier „ 1 975 084 Werk Baum bei Miesbach: Papier 5 „% .. 1 100 992 Holzstoff „. „%„% 286 343 Sa. M. 5 257 977 6 731 493 Kapital: M. 2 000 000 in 1983 Vorz.-Aktien u. 17 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. G.-V. v. 19./1. 1907 um M. 200 000 in 200, ab 1./1. 1907 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 112 %, angeb. den alten Aktionären 10:1 v. 6.–28./2. 1907 zu 114 %. Die G.-V. v. 31./8. 1907 beschloss zum Bau einer Zellstoff- u. Papierfabrik in Redenfelden Erhöhung um M. 1 500 000 (auf M. 2 500 000) in 1500 Aktien; von diesen neuen Aktien hat das Konsort. Pfälz. Bank etc. M. 600 000 zu pari übernommen, angeboten den alten Aktionären 4: 1 v. 5.–23./11. 1907 zu 109 %, einzuzahlen 25 % u. das Agio bei der Anmeldung, restl. 75 % später einberufen; bis 1./1. 1909 wurden auf die Einzahl. 4 % Bau-Zs. vergütet, doch waren von den jeweiligen Einzahl. Stück-Zs. nicht zu entrichten. Infolge Anderung der Firma war die neue Firma durch Stempelaufdruck auf sämtl. alten Aktien vorzunehmen. Das Geschäftsj. 1908/09 schloss nach M. 54 758 Abschreib. mit einem Verlust von M. 109 718 ab; erhöht 1909/10 auf M. 640 076. Zur Tilg. desselben sowie zur Abschreib. der in Redenfelden aufgelaufenen unproduktiven Werte beschloss die G.-V. v. 15./1. 1910 die Herab- setzung des A.-K. von M. 2 500 000 auf M. 2 000 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 4 (Frist 30./4. 1910 bezw. 15./9. 1910). Gleichzeitig beschloss die G.-V.: Das A.-K. wird bis zu M. 800 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien erhöht, welche eine Vorz.-Div. von 5 %, jedoch ohne Nach- zahlungspflicht, erhalten. Durch Zuzahlung von 10 % auf die zus. gelegten Aktien konnten diese in Vorz.-Aktien umgewandelt werden, was mit 1200 Stück geschah, auf die zus. M. 120 000 zugezahlt wurden. A.-K. somit von 1910–1913: M. 2 000 000 in 1200 Vorz.-Aktien u. 800 St.-Aktien à M. 1000. Die Mehrheit der Aktien ging im April 1911 an die Akt.-Ges. für Maschinenpapier-(Zellstoff)-Fabrikation in Aschaffenburg über, welche die Aktien durch die Pfälz. Bank in München aufkaufen liess, u. zwar die Vorz.-Aktien zu 40 %, die St.-Aktien zu 30 % des Nominalbetrages. Zur Sanierung der Ges. bezw. zur Beseitigung der Ende Juni 1912 auf M. 1 991 871 angewachsenen Unterbilanz beschloss die a. o. G.-V. v. 18./1. 1913 die Einräumung des Rechts an die Aktionäre, durch Zuzahlung von 150 % auf jede Stamm- bezw. von 75 % auf jede Vorz.-Aktie ihre Aktien in Vorz.-Aktien II. Kategorie umzuwandeln.