1106 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Dividenden 1898–1905: 9, 9, 7, 4, 4, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: D. Rzepczynski. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Herm. Brugsch, Bernh. Grünwald, Bruno Elkan, Franz Wustrow, Wilh. Wustrow, Berlin. W. Hagelberg Akt.-Ges. in Berlin, Marienstrasse 19–22. Zweigniederlassungen in London und New York. Gegründet: 20./2. 1897 mit Nachtrag v. 11./11. 1898 mit Wirkung ab 1./4. 1896; eingetr. 21./11. 1898. Übernahmepreis M. 3 800 000, wovon M. 3 200 000 in Aktien, der Rest in 4 % Hypothek. Hierfür ging das gesamte Vermögen der Firma W. Hagelberg samt Grundstück u. Gebäuden Marienstr. 19/22, alle Patente, Urheberrechte etc., sowie die Aussenstände mit Ausnahme der Kasse u. des Reichsbank-Giroguth. in Besitz der A.-G. über. Zweck: Erwerb u. Fortführung des seither von der Firma W. Hagelberg zu Berlin mit Zweigniederlass. in London u. New York betriebenen Fabrik- u. Handelsgeschäfts. (Luxuspapier- fabrik, insbes. chromolithographische Druckerei mit Nebenbetrieben u. Spitzenpapierfabrikation.) Die jährl. Anschaffungen für Originale, Lithographien, Platten, Steine etc. sind ganz be- deutend. Die Ges. besitzt das 3685,3 qm grosse Grundstück Marienstr. 19–22, Berlin, er- mietete Fabrikräume Schönhauser Allee 53/54. Zur Ausdehnung des Fabrikbetriebes wurde 1906 das benachbarte Grundstück Marienstr. 13 für M. 220 000 erworben, wovon M. 77 500 bar bezahlt, M. 142 500 blieben als Hypoth. stehen. Ca. 60 % des Absatzes fallen auf den Export. Das Geschäftsj. litt 1909/10 unter dem Rückgang des Absatzes in den Hauptverkaufspunkten Berlin, London u. New York; hier besonders wegen der Erhöhung des Zolles. 1910/11 hat sich die Ungunst der Geschäftslage noch verstärkt. Auch das Resultat des J. 1911/12 war ein ungünstiges; nach M. 402 354 Abschreib. resultierte eine Unterbilanz von M. 252 579, ge- deckt aus R.-F. 1912/13 gestalteten sich die Verhältnisse etwas günstiger, indem die Berliner u. Londoner Häuser verdienen konnten, nur New York arbeitete mit Verlust. Die Unter- bilanz von M. 23 130 wurde aus dem R.-F. gedeckt. 1913/14 arbeitete das Berliner Stammhaus befriedigend, dagegen resultierte in New York ein Verlust von M. 77 243. Seit Kriegsbeginn wird mit vermindertem Personal weiter gearbeitet. Kapital: M. 3 200 000 in 3200 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 600 000 zu 4 %, auf Marienstr. 19/22, kündbar seitens der Ges. jederzeit, seitens des Gläubigers nicht vor 1./4. 1906; ferner M. 140 000 zu 4 % auf Mariensttr. 13 Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % u. höchstens 10 % z. R.-F., vom verbleib. Überschusse vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1914: Aktiva: Grundstücke 737 060, Gebäude 363 000, Grundstücke Marienstr. 13 190 000, Masch. I 56 000, do. II 203 000, Utensil. 39 000, Originale u. Urheberrechte 87 000, Lithographien 157 000, Platten u. Schnitte 46 000, Walzen 26 000, Steine 104 000, Zink- Aruckplatten 1000, Patente u. Musterschutz 1, Fuhrwerk 1, Feuerversich. 16 700, Material. 161 181, Waren 666 814, Kto Fil. London 335 263, do. New York 354 443, Debit. 715 031, Bankguth. 6828, Wechsel 52 644, Kassa 16691. – Passiva: A.-K. 3 200 000, Hypoth. 740 000, R.-F. 15 248, Kredit. 222 394, Delkr.-Kto 40 000, Arb.-Stift. 100 000, Arb.-Kassa 9291, Gewinn 7725. Sa. M. 4 334 660. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 340 810, Zs. 30 747, Abschreib. 358 110. Gewinn 7725. – Kredit: Kto Fil. London 47 993, Waren 686 653, Grundstückertrag 2746. Ba. M. 737 393 Kurs Ende 1904–1914: 146.75, 150.25, 141, 123.50, 116.75, 102.50, 88.75, 71, 40.75, 50, 42.50* %. Zugel. M. 3 200 000, davon zur Zeichnung aufgelegt 23./3. 1904 M. 1 000 000 zu 145 %; erster Kurs 5./4. 1904: 147.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1896/99: 12 % (3 J.); 1899/1900–1913/14: 8, 8, 7, 8, 9, 9, 9, 7½, 7½, 6, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dr. phil. Louis Hagelberg, Dr. Oskar Münsterberg. Prokuristen: Franz Kreuz, Heinr. Berthold, Fr. Hagelberg, P. Runk. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. Siegm. Schwitzer, Stellv. Gen.-Konsul Komm.-Rat Max Leon, Bank-Dir. Dr. jur. W. Gerschel, W. Hagelberg, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Cöln u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein. A. Radicke, Akt.-Ges., Luxuspapierfabrik und Chromo- lithographische Kunstanstalt in Berlin O. 27, Markusstr. 3. Gegründet: 30./4. 1908; eingetr. 24./6. 1908. Gründung siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Erwerb u. Betrieb des dem Kaufm. Rud. Herrschel in Berlin gehörigen, unter der Firma „A. Radicke, Luxus-Papierfabrik u. Chromolithographische Kunst-Anstalt“ be- triebenen Luxuspapierfabrikgeschäfts, übernommen für M. 346 000; sowie Herstell. u. Vertrieb von Luxuspapierwaren jeder Art. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000, begeben zu pari; M. 396 000 wurden von Rud. Herrschel übernommen, davon M. 50 000 bar u. M. 346 000 durch Einlagen.