Holz-Industrie. 1174 Im Geschäftsjahr 1910/11 konnte die Ges. den Umsatz um rund M. 1 000 000 erhöhen. Trotz dieser Besserung der Verhältnisse war noch kein Gewinn zu verzeichnen, vielmehr hat es nochmals einen Betriebsverlust ergeben; er wurde zum grossen Teile durch die neu ein- gerichtete Abteilung für Fahrzeugbau verursacht. Der Betriebsverlust fand in der Rücklage, die im Geschäftsjahre 1909/10 gelegentlich der Aktienzus. legung gebildet wurde, volle Deckung. 1911/12 stieg der Umsatz weiter, nur die Abteil. Fahrzeugbau erbrachte einen neuen Verlust von ca. M. 90 000; die Einstell. dieses Betriebes fand am 1./1. 1913 statt. Im J. 1912/13 machte sich ein empfindlicher Rückgang des Bedarfes der einheim. Brauereien bemerkbar; auch das Exportgeschäft lag ruhiger. Das Geschäftsjahr 1913/14 brachte nach M. 60 148 Abschreib. einen Verlust von M. 69 309, der aus dem Gewinnvortrage des Vorjahres gedeckt wurde. Kapital: M. 1 400 000 in 1200 St.-Aktien à M. 1000 u. 200 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000 in 3000 St.-Aktien, begeben zu pari. Für 1907/08 ergab sich nach M. 50 730 Abschreib. ein Verlust von M. 164 199. Die Verhältnisse verschlimmerten sich 1908/09 durch die ungünst. Lage der Brauindustrie u. das Sinken der Holzpreise, so dass sich die Unterbilanz auf M. 949 679 erhöhte. Zur Beseitig. derselben sowie zur Sanierung der Ges. überhaupt, beschloss die G.-V. v. 19./12. 1909 die Herabsetz. des A.-K. von M. 3 000 000 auf M. 1 200 000 durch Zus. leg. der Aßben 5: 2. Zur Schaffung neuer Mittel wurde dann beschlossen: Diejenigen zus. legten Aktien, auf welche eine Zuzahlung von M. 250 für die Aktie geleistet wird, werden Vorz.- Aktien Lit A. Dieselbe G.-V. hat ferner beschlossen: Das A.-K. wird erhöht durch Ausgabe von M. 200 000 in Vorz.-Aktien Lit. B à M. 1000. Diese Vorz.-Aktien Lit. B sind vor den St.-A. dadurch bevorzugt, dass sie von dem jährl. Reingewinn 6 % mit Nachzahlungs-Anspruch vorweg erhalten und dass bei der Verteilung des Geschäftsvermögens ihr Nennwert vorweg ausbezahlt wird. Alsdann erst wird der Nennwert der St.-Aktien nach dem Verhältnis der Aktienbeträge verteilt. Diese Vorz.-Aktien nehmen vom 1./6. 1910 ab an der Div. teil. Die Zuzahl. wurde mit M. 300 000 auf sämtl. M. 1 200 000 zus. gelegten St.-Aktien geleistet, s0 dass sich die Schaff. von Vorz.-Aktien A erübrigte; die M. 200 000 neuen Vorz.-Aktien (B) wurden begeben. Der Buchgewinn aus der Zus. legung (M. 1 800 000) diente zur Tilg. der Unterbilanz von M. 949 679 sowie ausserord. Abschreib. auf Effekten (M. 90 000), Gebäude (M. 100 000), Debit. (M. 150 000) u. Waren M. 516 213. Laut gerichtl. Eintragung v. 15./11. 1910 besteht das A.-K. der Cassler Ges. nach der Transaktion also aus M. 1 400 000 in 1200 St.-Aktien und in 200 Vorz.-Aktien. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 2000, 1000 u. 500. Tilg. ab 1913 durch Verlos. im Juli (zuerst 1912) auf 1./1. (erstmals 1913). Sicherheit: Der gesamte Grundbesitz der Ges. Noch in Umlauf Ende Mai 1914 M. 1 959 500. Zahlst.: Elberfeld: Deutsche Bank u. Fil.; Cassel: Dresdner Bank, L. Pfeiffer. Geschäftsjahr: 1./6 /5. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Wegen neuer Gewinn-Verteilung s. b. Kap. Der A.-R. erhält 10 % Tant. Bilanz am 31. Mai 1914: Aktiva: Grundstücke 1 685 818, Gebäude 630 000, Masch. 215 000, Gas, Dampf u. Wasserleit. 15000, Gleis u. Wagen 39 000, elektr. Beleucht.- u. Kraftanlage 22 000, Mobil. u. Utensil. 7000, Werkzeuge 4000, Pferde u. Wagen 1, Effekten 8035, Kassa 39 201, Wechsel 12 203, Debit. 584 994, Waren 1 144 747, Avale 40 924. – Passiva St.-Aktien 1 200 000, Vorz.-Aktien 200 000, Oblig. 1 959 500, do. Zs.-Kto 36 999, R.-F. 5700, Kredit. 1 001 874, Avale 40 924, Gewinn 2928. Sa. M. 4 447 926, Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 480 864, Handl.-Unk. 201 181, Zs. 155 126, Abschreib. 60 148, Gewinn 2928. – Kredit: Vortrag 72 238, Waren 828 010. Sa. M. 900 249. Dividenden: Aktien 1907/08–1908/09: 0, 0 %, St.-Aktien: 1909/10–1913/14: 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 1910/11–1913/14: 6, 6, 6, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. Die Div. der Vorz.-Aktien für 1910/11 wurde aus dem Gewinn 1912 nachgezahlt. Direktion: Rob. Willms, Cassel; Max Liewen, Grunewald-Berlin. Prokuristen: A. Howind, Cassel; E. Dahn, Berlin. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Komm.-R. Gust Plaut, Bankier Carl L. Pfeiffer, Cassel; Bank-Dir. Moritz Lipp, Breslau; Bernh. Bardenheuer, Kalk (Cöln); Fritz Kyllmann, Dir. Paul Salomon, Berlin. Holzindustrie Hermann Schütt, Aktien-Gesellschaft in Czersk a. d. Ostbahn, Westpreussen, mit Verkaufszentrale in Berlin, O. Rüdersdorferstr. Gegründet: 14./10. 1897 mit Wirkung ab 1./1. 1897; eingetr. 10./12. 1897. Gesamtpreis des von H. Schütt in die Ges. eingebrachten Etabliss. M. 652 000. Gründung s. Jahrg. 1902/03. Zweck: Erwerb und PFortbetrieb der Holzleistenfabrik mit Dampfsägewerk von Herm. Schütt in Czersk; auch Betrieb des Rundholz-Engrosgeschäfts. Spez.: Fabrik. von Gold-, Antik-, Roh- u. geschnitzten Leisten, Bau- u. Möbeltischlerei, Drechslerei, Herstell. von Holzwolle. Das Fabrikgrundst. i in Czersk ist ca. 186 000 qm gross, wovon ca. 32 500 qm v. Gebäuden bedeckt werden (Schneidemühlen mit 10 Vollgattern, 9 Dampfmasch. mit zus. 1100 1IP., 225 sonstige Holzbearbeitungsmasch. 14 Wohnhäuser). 1898 Erwerb der Goldleistenfabrik Reder & Co. in Czersk für M. 160 000, ferner des Waldgeschäfts Georgenburg für ca. M. 450 000. Die neuerrichtete Fabrik in Czersk wurde zu Beginn des Geschäftsjahres 1904/1905 in Betrieb genommen. Die Abwickelung der Geschäfte der auswärtigen Arbeitsstellen haben 74*