1174 Holz.Industrie. Dividenden 1910/11–1913/14: 8, 10, 10, 10 %. Direktion: Herm. Schöndorff, Albert Schöndorff. Aufsichtsrat: (höchstens 5) Vors. Bankdir. Max von Rappard, Justizrat Salli Cohen, Kaufm. Simon Sostheim, Düsseldorf. Zahlstellen: Düsseldorf: Ges.-Kasse, Barmer Bankverein; Berlin; Dresdner Bank. Stuhlfabrik Gossentin Aktiengesellschaft in Gossentin bei Neustadt (Westpr.). Gegründet: 4./9. 1899 in Danzig. Sitz lt. G.-V.-B. v. 12./3. 1901 nach Gossentin verlegt. Bis 1901 firmierte die Ges. A.-G. für Stuhlfabrikation (Patent Terlinden), dann von 1901–1912: Ostdeutsche Holz-Industrie; seit 8./11. 1912 wie oben. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Stühlen und verwandten Artikeln, sowie Holz- verwertung. Betrieb von Handelsgeschäften aller Art. Erwerb u. Veräusserung von Grund- besitz. Die Ges. befasst sich hauptsächlich mit der Fabrikation von Sitzmöbeln aller Art, in geringerem Umfang werden Tische u. andere Möbel hergestellt sowie neuerdings auch Artikel der Kleinholzindustrie. In normalen Zeiten etwa 50 Beamte u. 580 Arb. und eine gleich grosse Anzahl Arb. wird ausserhalb der Fabrik mit Flechtarbeiten beschäftigt. Um- satz 1909/10-–1913 14: M. 1 240 000, 1 427 000, 1 519 677, 1 570 225, 1 532 000. Die Ges. besitzt ein Grundstück in Gossentin in Grösse von ca. 37 ha, auf welchem eine Stuhlfabrik nebst Säge- werk, den erforderl. Wohn- u. Wirtschaftsgebäuden, sowie eine abgesond. geleg. Arb.-Kolonie von 13 Wohnhäusern sich befinden. Die Fabrikgebäude ausschl. der Lagerschuppen umfassen 18 722 qm bebaute Fläche. Das Sägewerk ist 1900, die Stuhlfabrik, nachdem sie im Jahre 1907 fast vollständig niedergebrannt war, im Tahre 1908 neu erbaut. Zu dem Fabrik- grundstück gehört eine Wasserkraft von etwa 40 PS. mit Turbine u. befinden sich auf demselben 4 Dampfkessel mit zus. 400 qm Heizfläche, 3 Dampfmasch. von 560 PS., 4 Dynamomasch. von zus. 280 KW. u. 10 Elektromotoren mit zus. 50 PS. Ferner befinden sich daselbst Anschlussgleise von 1180 m Länge u. eine 120 m lange Schiebebühne. Die sämtl. Fabrikgebäude sind mit selbsttätigem Feuerschutz (Sprinkler) versehen. Weiter besitzt die Ges. auf einem eigenen Grundstück am Bahnhof in Labes eine Zweigfabrik mit einer Gesamtfläche von 1.2 ha, wovon 1703 qm mit Fabrikgebäuden bebaut sind. Der Krieg hat den Betrieb stark beeinflusst, Neben Stühlen werden Zz. Z. auch Gegenstände für den Heeresbedarf hergestellt. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000 in 1000 Aktien Lit. A à M. 1000 und in 1000 Aktien Lit. B à M. 1000. Die von der G.-V. v. 12./3. 1901 beschlossene Erhöhung um M. 1000 000 gelangte nicht zur Ausführung, dagegen beschloss die G.-V. v. 1901 zur Tilg. des V aus 1901 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 500 000 (auf M. 500 000), durch Zus legung der Aktien im Verhältnis 4 1. Frist bis 31./5. 1902. Die a. o. G.-V. beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (also auf M. 1 000 000) in 500, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, begeben zu pari. Die neuen Aktien dienten zur Tilg. der Hypoth. in Höhe von M. 750 000, und zwar dergestalt, dass die Hypothekengläubiger gegen eine Aktie von M. auf M. 1500 ihrer Forderung an die Ges. verzichteten. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 7./6. 1910 um M. 250 000 (auf M. 1 250 000) in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, zu 112.50 % an die alten Aktionäre. Die Aktien können nach Beschluss des A.-R. amortisiert werden. Hypoth--Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 30./10. 1906, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 durch jährl. Auslos. im Jan. auf 1./7. In Umlauf Ende Juni 1914: M. 460 000. Zahlst.: Ges.-Kasse, die Berliner Div.-Zahlst., sowie die Danziger Privat-Actien-Bank. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6; bis 1907: Kalenderj. Für die Zeit vom 1./1. 1908–30./6. 1908 wurde eine Zwischenbilanz gezogen. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vertragsmässige Tant. an Vorst., 7½ % Tant. an A.-R. neben einer festen Vergüt. von zus. M. 7500), Rest weitere Div. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstück in Gossentin 73 000, Fabrikgebäude do. 480 000, Arb.-Wohnhäuser do. 50 000, Betriebsmasch., Turbine u. Motore 28 000, Fabrikat.-Masch. 38 000, Kessel u. Pumpen 1, elektr. Beleucht. 1, Exhaustorenanlage 1, Transmiss., Riemen u. Seile 1, Trocknungsanlage 1, Dampfheiz.-Anlage 1, Wasserleit.-Anlage 1, Sprinkler- anlage 54 000, Anschlussgleis 1, Feldbahnanlage 1, Pferde u. Wagen 1, Mobil., Geräte u. Werkzeuge 1, Grundstück in Labes 3000, Fabrik u. Wohngebäude do. 23 000, masch. Einricht. u. elektr. Beleucht. do. 1, Mobil., Geräte u. Werkzeuge do. 1, do. in Posen 1, do. in Belgard 1, Holzbestände 401 782, Halbfabrikate 224 171, fertige Fabrikate 327 000, Material 55 669, Fabrikate u. Material der Poliererei Labes 14 217, do. in Posen 3612, do. in Belgard 7919, Effekten 18 416, Kaut. u Bürgschaften der „ 144 838, vorausbez. Feuer- u. Haftpflichtversich. 6500, Debit. 292 103, Avale 97 500, Wechsel 147 579, Bankguth. 21 414, Kassa 17 629. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Hypoth.-Oblig. 460 000, do. Zs.-Kto 8370, R.-F. 125 000, Delkr.-Kto 42 802, Kredit. 246 330, Kaut. u. Bürgschaften 144 838, Div. 62 500, do. unerhob. 320, rückst. Arb.- u. Fuhrlöhne 15 293, Avale 97 500, Talonsteuer-Res. 10 000, Kriegsrückl. 40 000, Tant. u. Grat. 7800, Vortrag 18 615. Sa. M. 2 529 370.