1176 Holz-Industrie. selbst Wilhelmstr. 9 u. Schützenstr. 29, 31, 33 gelegenen Liegenschaften samt masch. Einricht.. Lager u. sonst. Zubehör, Kassa u. Debit. nach dem Stande v. 10./7. 1903 in die A.-G. für M. 808 206 eingebracht u. dafür nach Abzug von M. 485 637 (M. 386 398 Hypoth.) auf die Ges. übergegangenen Passiven M. 62 569 bar, M. 260 000 in St.-Aktien erhalten. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der bisher durch die Firma Billing & Zoller (Alleininhaber Christ. Billing jr.) in Karlsruhe betriebenen Bau- u. Kunsttischlerei, Glaserei u. Schlosserei. Umsatz 1909/10–1913/14 M. 678 000, 650 000, 830 000, 950 000, 1 045 900. In der Nacht v. 14. auf 15./12. 1909 wurden die gesamten Werkstätten, Bureaus u. Wohnhäuser samt allen Masch., halb- u. ganzfertigen Arbeiten ein Raub der Flammen. Der Betrieb wurde in dem gemieteten Meinzerschen Anwesen, Roonstr. 23 a, fortgesetzt. Der Wiederaufbau der Fabrik an der alten Stelle wurde wegen der grossen Feuersgefahr nicht mehr genehmigt. Es ist daher ein Verkauf der Liegenschaften notwendig geworden. Eine auf billigem Terrain 1910/11 in der Zeppelinstr. neu erbaute, modern eingerichtete Fabrik hat wesentlich günstigere Arbeits- bedingungen geschaffen. Kapital: M. 370 000 in 370 Aktien à M. 1000, wovon 260 St.- u. 110 Vorz.-Aktien sind. Letztere erhalten 5 % Vorz.-Div. (ohne Nachzahl.-Anspruch) u. werden im Falle Auflös. der Ges. vorab befriedigt. Hypotheken (am 30./4. 1914): M. 297 500. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 5 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % an St.-Aktien, vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest Super-Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. April 1914: Aktiva: Immobil. 655 900, Beleucht.-Anlage 11 900, Mobil. 5390, Bureauutensil. 2560, Masch. 82 291, Werkzeuge 14 700, Bad-, Feuerlöscheinricht. u. Modelle 2180, Holzlager 124 731, Waren 29 331, halbf. Arbeiten 127 637, Debit. 177 086, Kassa 3128. – Passiva: A.-K. 370 000, R.-F. 60 000 (Rückl. 10 000), Spez.-R.-F. 50 000, Hypoth. 297 500, Kredit. 411 394, Div. 18 500, do. alte 300, Tant. 7300, Vortrag 21 841. Sa. M. 1 236 836. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 158 734, Zs. 25 951, Abschreib. 25 465, do. auf Debit. 5000, Talonsteuer-Res. 3700, Reingewinn 57 641. – Kredit: Vortrag 20 522, Betriebs- überschuss 255 970. Sa. M. 276 493. Dividenden 1903/04–1913/14: Vorz.-Aktien: 5, 6, 6, 7, 6, 5, 0, 5, 5, 5, 5 %; St.-Aktien: % ////%%%%% .... Direktion: Chr. Billing, Architekt Karl Heinz. Prokurist: Franz Göpfert. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Karl Peter, Stellv. Rechtsanw. Dr. Max Williard, Rechts- anwalt Wilh. Händel, Fabrikant Eug. Geiger, Stadtrat Wilh. Schlebach, Karlsruhe. Ferdinand Bendix Söhne Akt.-Ges. für Holzbearbeitung in Landsberg a. W., mit Zweigniederlassung in Berlin. Gegründet: 28./12. 1895. UÜbernahmepreis M. 998 000. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Betrieb von Holzbearbeitungsfabriken, Handel mit roben u. bearbeiteten Hölzern. Die Ges. betreibt die Fabrikation von Türen, Fenstern, sowie sonst. Bautischlerarbeiten Kehlleisten, Rolljalousien, Bildhauer- u. Drechslerarbeiten, soweit es sich hierbei um Massenartikel handelt, mit Dampfbetrieb in ihren Etabliss. in Landsberg a. W. u. Posen 0.5); hier auch Herstellung transportabler Holzbauten im Barackenstyl. Die Stammfabrik Landsberg a. W. steht auf einem Areal von 2,3320 ha; 1910/11 zur Arrondierung ein Nachbarterrain von 8240 qm Grösse für M. 86 423 dazu erworben. In Landsberg sind 3 Dampfmaschinen aufgestellt. Es sind dort ca. 230 Arbeiter fast ausschliesslich, soweit die Fabrikation in Betracht kommt, mit Nachputzen u. Zusammen- schlagen der auf den Maschinen vorgearbeiteten Hölzer beschäftigt. In der Tischlerei wird fast alles maschinell hergestellt. Die Ges. leidet unter der ungünstigen Lage des Baugewerbes in den grösseren Städten, besonders in Berlin. Besonders ungünstig gestalteten sich die geschäftlichen Verhältnisse im Jahre 1913/14; nach M. 285 877 Abschreib. ergab sich ein Fehlbetrag von M. 437 526, wovon M. 190 557 aus den Res. gedeckt werden konnten, restl. M. 246 968 wurden vorgetragen. Die Posener Fabrik wurde wegen Unrentabilität stillgelegt; das Fabrikgrundstück daselbst wurde auf 10 Jahre mit Optionsrecht verpachtet. Seit Kriegsbeginn ist die Ges. mit Armeelieferungen gut besetzt. 1899 Erwerb eines 3,9863 ha grossen Grundstückes in Posen 0.5 für M. 109 384, auf dem mit M. 362 915 Kostenaufwand eine Neuanlage errichtet ist. 1906 Erwerb eines Grund- stückes in Wilda für M. 85 643 für Arb.-Wohnungen. Die rheinischen Niederlagen in Frankf. a. M. u. Düsseldorf sind 1904 u. 1905 aufgelöst, die Düsseldorfer Anlage, die zum Verkauf steht, ist vorläufig vermietet. Die G.-V. v. 27./2. 1914 genehmigte die Aufgabe des Betriebes in Posen u. das Etabliss. daselbst auf 10 Jahre zu verpachten oder zu verkaufen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 21./4. 1896 um M. 250 000, begeben zu 110 %, lt. G.-V. v. 1./3. 1898 um M. 250 000, begeben zu 120 %, lt. G.-V. v. 17./12. 1898 um M. 750 000, begeben an ein Konsortium zu 120 %, vollbezahlt seit 30./10. 1899, endlich erhöht lt. G.-V. v. 28./9. 1900 um M. 750 000 (auf M. 3 000 000) in 750 Aktien, angeboten den Aktionären zu 107.50 % Die G.-V. v. 9./9. 1902 beschloss, das Königsberger Unternehmen gegen Einlieferung von M. 1 000 000 Aktien unter Übernahme von Kreditoren u. Gewährung einer Hypoth. von M. 200 000 seitens des Käufers abzustossen. Das A.-K. wurde somit auf M. 2 000 000 herabgesetzt.