1264 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. „. Betrieb der Roggenmüllerei u. sonst. Erwerbszweige u. die Beteilig. an anderen Unternehmungen, sofern dieselben zu dem oben bezeichneten Zwecke in Beziehung stehen. Die 1912 neuerbaute Mühle konnte den Betrieb anfangs Aug. 1912 aufnehmen. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 400 000 in Oblig. à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Sept.-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Ssn Gaef 71 801, Gebäude 279 000, Masch. 212 000, Anschlussgleis 14 800, Inventar 8000, Pferde u. Wagen 11 000, Brennstoff 600, Wechsel 33 822, Debit. 2309 839, Bankguth. 230 175, Disagio 29 000, Waren 158 559, Gespannunk. 480, Säcke 7876, Kassa 5254. – Passiva: A.-K. 750 000, R.-F. 3400 (Rückl. 1770), unerhob. Div. Oblig. 400 000, do. Zs.-Kto 4972, Kredit. 103 354, Grat. 1000, Div. 30 000, Vortrag 1362. Sa. M. 1 293 209. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Mühlenfabrikat.-Unk. 112 944, Abschreib. 29 726, Rein- gewinn 34 132. – Kredit: Vertrag 617, Waren 176 185. Sa. M. 176 803. Dividenden 1911/12–1913/14: 0 % (Bauzeit), 4, 4 %. Direktion: Rich. Arnhold. Prokurist: H. Klaholz. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Dr. Ing. Gerhard Luther, Dresden; Stellv. Bankdir. Wilh. Hoff- mann, Bankdir. Jul. Traube, Dir. Rob. Pasch, Braunschweig; Bankdir. Leo Lehmann, Hildes- heim; Civil-Ing. Peter Fischer, Hannover. Zahlstellen: Ges. -Kasse; Braunschweig: Braunschweiger Pr ivatbank; Hildesheim: Hildes- heimer Bank. Leisniger Mühlen, Akt.-Ges. in Leisnig. Gegründet: 17./4. 1872. Die Firma lautete bis 6./6. 1899 Leisniger Mühlen-A.-G. (A. Uhlmann), übernommen wurde seiner Zeit die Kunst-Mahlmühle der Firma A. Uhlmann zu Leisnig; 1883 wurde die Niedermühle zu Tragnitz für M. 222 750 hinzugekauft und vollständig umge- baut; die aus dem Nachlass des früheren Dir. A. Ühlmann übernommene J ahnsdorfer Mühle wurde wieder verkauft. Der geplanten freien Liquidation der Ges., die seit Jahren nicht mehr Pprosperierte, hatten sich verschiedene formelle und finanzielle Schwierigkeiten entgegen- gestellt, so dass trotz des nicht ungünstigen Status am 5./5. 1906 die Zahlungseinstellung bei Gericht angemeldet werden musste. Der Mühlenbetrieb ist während des Konkurses in etwas beschränkterem Masse fortgesetzt worden. Sanierung: Nachdem bereits die Obligationäre am 19./8. 1907 einer Wiederaufrichtung der Ges. zugestimmt hatten (s. unten), beschloss die G.-V. der Aktionäre v. 21./10. u. 18./11. 1907 (unter Zustimmung sämtlicher Gläubiger) Einstellung des Konkursverfahrens nach K.-O. § 202 und Fortsetzung der Ges. nach H.-G.-B. § 307. Herabsetzung des A.-K. zum Zwecke der Beseitigung der Unterbilanz u. Vornahme ausserordentl. Abschreib. durch: a) Vernichtung von 200 Aktien zu M. 300, welche unentgeltlich zur Verfüg. stehen, um M. 60 000 auf M. 300 000; b) Zus. legung von je 100 Aktien zu einer auf M. 3000 (Frist 20./2. 1907); c) Umwandlung der verbleibenden 10 Aktien zu M. 300 in 3 Aktien zu M. 1000. Erhöhung des A.-K. um M. 297 000 durch Ausgabe von 297 neuen Aktien über je M. 1000 Nennbetrag, sowie Hingabe derselben an Gläubiger der Ges. in Anrechnung aufihre Forderungen. Ausgabe von 600 Stück indossabeln Genussscheinen. Es wird den nicht bevorrechtigten Konkursgläubigern der Ges. das Recht eingeräumt, 1) auf je M. 2000 ihrer Forderung eine der neu auszugebenden Aktien zum Nennbetrage von je M. 1000 unter Anrechnung dieses Nennbetrages auf ihre Forderung bzw. Anrechnung eines Teilbetrages von M. 1000 ihrer Forderung auf die Einlage für eine solche Aktie zu übernehmen, 2) auf die durch 2000 nicht teilbare Spitze ihrer Forderung durch Vermittlung der Leisniger Bank, gemeinsam mit den durch Genussscheine nicht gedeckten nichtbevorrechtigten Konkursgläubigern u. den nicht- bevorrechtigten Konkursgläubigern, deren Forderungen unter M. 2000 betragen, auf je M. 2000 der gesamten Forderungsspitzen aller Gläubiger je eine Aktie, wiederum unter Anrechnung des Nennbetrages dieser Aktie auf die Forderungsspitzen bzw. unter Anrechnung eines Teil- betrages der Forderungsspitzen von M. 1000 auf die Einlage für eine solche Aktie zu über- nehmen. Das Konkursverfahren wurde am 11./11. 1907 eingestellt. Nachdem die Sanierung der Ges. durchgeführt u. dadurch der Fortbestand auf finanziell gesunder Basis gesichert worden ist, wurde per 31./3. 1908 die Sanierungs- bezw. Eröffnungs- bilanz des Unternehmens veröffentlicht (siehe Jahrg. 1909/10). Das Ergebnis des Geschäfts- jahres 1908/09 wurde durch mehrere aussergewöhnliche Zwischenfälle beeinträchtigt u. zwar einmal durch den Umbau der Weizenmühle, andererseits durch die anhaltende „ im Herbst 1908. Es ergab sich infolgedessen ein Betriebsverlust von M. 10 524, der sich durch Abschreib. u. Hochwasserschaden auf M. 41 365 erhöhte, gedeckt aus dem von der Sanierung vorhandenen Delkr.-F. Der Bruttogewinn für 1909/10 M. 59 000 wurde zu Ab- schreib. verwendet. Ebenso derjenige von 1910/11 mit M. 379, sowie M. 23 711 aus dem Delkr.-F., zus. M. 24 091 zu Abschreib. Der Betriebsüberschuss von 1911/12, M. 24 631. wurde zu Abschreib. u. Rückl. verwendet. Im J. 1912/13 resultierte ein Betriebsverlust von M. 1118, wozu M. 24 253 für Abschreib. traten, somit Bilanzverlust M. 25 371, gedeckt durch Überweis. aus Delkr.-F. 1913/14 Reingewinn von M. 248, hierzu M. 27 118 aus Delkr.-F. zus. M. 27 366, welcher Betrag zu Abschrelb. verwendet wurde. Zweck: Betrieb des Mühlengewerbes in grösserem Umfange, speziell Weizen- u. Roggen- müllerei. Die Niedermühle ging ab 1./7. 1909 zwecks Umwandlung in eine Holzschleiferei