1298 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Direktion: Aug. Heinhold. Prokuristen: Dir. Emil Purpus, Emil Büttner. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat M. Rüger, Lockwitzgrund; Stellv. Bank-Dir. Moritz Schultze, Magdeburg; Komm.-Rat Th. Hildebrand, Berlin; Syndikus Dr. Gust. Stresemann, Direktor Heinr. Vogel, Dresden; Rittergutsbes. Gust. Kühle, Bittkau. Zuckerfabrik Glauzig in Glauzig. Gegründet: Im April 1872. Zweck: Gewinnung von Zucker, vorzüglich aus Rüben, Raffinerie von Zucker, Gewinnung der bei der Zuckerfabrikation u. Raffinerie entfallenden Nebenprodukte u. Handel mit Zucker u. allen Nebenprodukten. Betrieb der Landwirt- schaft, insbes. auch in der Richtung auf den Anbau von Rüben, mit allen landwirtschaftl. Gewerben u. Industrien, z. B. der Spiritusbrennerei, Ankauf von Rüben u. Zuckerprodukten für Fabrikations- u. Raffineriezwecke. Die Ges. gehört dem Verwertungsverbande deutscher Spiritusfabrikanten an. Die Ges. besitzt die 1847 erbaute, von den Vorbesitzern 1872 für M. 6 084 000 inkl. Vor- räten erworbene Rübenzuckerfabrik zu Glauzig, welche 1885 fast völlig durch Feuer ver- nichtet, dann wieder zu einer täglichen Rübenverarbeitung von 6000–6500 Ztr. aufgebaut, auf ca. 16 000 Ztr. vergrössert u. vornehmlich auf die Fabrikation weisser Konsumzucker eingerichtet wurde; ferner verschiedene Güter in Glauzig, Gr.- u. Kl.-Weissandt, Arensdorf, Piethen in Gesamtgrösse von ca. 839 ha. Ausserdem werden noch verschiedene Pachtgüter nebst Brennerei bewirtschaftet. 1898 wurde die Domäne Gnetsch mit Riesdorf u. Fernsdorf, zus. 576 ha, neuerpachtet. 1910 zugepachtet Stadtgut Löbejün. Das gesamte bewirtschaftete Areal beträgt z. Zt. ca. 14 527 Morgen. Die Brennerei in Gr.-Weissandt erzeugte 1905/06 bis 1913/14: 86 209, 81 132, 98 404, 96 674, 78 112, 60 056, 74 204, 87 823, 71 955 1 reinen Alkohol. Infolge der Trockenheit in den Monaten Juli-Sept. 1911 resultierte eine totale Rübenmissernte so dass sich für 1911/12 eine Unterbilanz von M. 315 178 ergab, gedeckt mit M. 135 178 aus R.-F. u. mit M. 180 000 aus Spez.-R.-F. In der Zuckerfabrik wurden 1911/12–1913/14: 188 517, 583 745, 505 464 dz Rüben mit einem Zuckergehalt von 16.1, 19.53, 19.51 % verarbeitet. Kapital: M. 4 500 000 in 7500 Aktien à M. 600. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Bis Ende Sept. in Glauzig, Köthen oder Leipzig event. auch an einem anderen Orte. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Dotierung von Sonderrücklagen, Hierauf bis 7 % Tant. an Vorst. u. Beamte, alsdann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 12 000), Rest Super- Div. bezw. bis 3 % des A.-K. Vortrag. Bilanz am 31. Mai 1914: Aktiva: Fabrikgrundstück 15 342, Fabrikgeb äude 210 900, Masch. 215 000, Eisenbahnanlage 67 481, Eläranlage 1710, Gebäude ausserhalb der Fabrik 40 820, Beamten-Wohnhaus 25 500, elektr. Licht- u. Kraftanlage 1, Mobil. 1, Fabrikbetrieb 112 557, Brennmaterial 563, elektr. Licht- u. Kraftanlage-Betrieb 584, Eisenbahnbetrieb 13 262, Fabrikbau 2061, Knochenkohle 7356, Pferde u. Wagen 5077, Rüben 38 861, Unfallversich. 658, Zs. 8823, Kassa 12 299, Postscheck-Guth. 2745; Bankguth. 587 690, Debit. 154 808, zus. 742 498, abzügl. 224 002 Kredit. bleibt 518 496, Effekten 605 140, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 45 000, Ökonomie 1 795 571, Ökonomiebetrieb 1 670 879. –— Passiva: A.-K. 4.500 000, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 45 000, Hypoth. 6000, R.-F. 450 000, Rückstell. 35 verschied. Zwecke 10 000, Tant. an Vorst. u. Beamte 27 748, do. an A.-R. 13 206, Div. 360 000, do. unerhob. 1302, Vortrag 3437. Sa. M. 5 416 694. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rüben 1 154 892, Fabrikat.-, Handl.-Unk., General- spesen etc. 424 510, Abschreib. 39 094, Gewinn 414 392. – Kredit: Vortrag 7981, Land- wirtschaft 171 115, Miete 689, 920, Zs. aus Effekten u. Bankguth. 39 625, „„ für Zucker u. Melz 1812 557 M. 2032 889. Kurs Ende 1891–1914: In . 123.50, 111.50, 107.50, 97.25, 109. 108.50, 117, 119.50, 2159, 128 25, 113, 112.40, 110.40, 129, 120, 127, 129.90, 143, 161.30, 180, 154, 156, 151.25, 147.75* %. Leipzig: 123.25 117 107. 50, 99, 108, 108.26, 116.75, 119. 50, 121. 75 130, 115 199, 129. 12050, 127 1830 142, 161 50, 181, 152, 155, 151, 147* %. – Auch notiert in Halle a. S. Der weisse Bogen (Mantel) kann bei Lieferung der Aktien fehlen. „„ „„ 3,6¾ 7%, 8%, 12½, 12, 3¾, 6¼. 4½, 6½, 8, 6¾, 9, 8½, 11, „% ... 0 8 % Coup.- Verj.: Gesetzliche Frist. Dr. Keidel. Prokuristen: Otto Herrmann, Carl Lindemann, Gust. Kuhlmann. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Eisenbahn-Dir. F. Schoenfeld, Lippstadt; Stellv. Rittergutsbes. Geheimrat Ad. Türcke, Frenz; Amtmann A. Strandes, Merzien; Kaufm. H. Kobert, Bankier Felix Friedheim, Cöthen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Dresdner Bank; Cöthen: B. J. Friedheim & Co. Magdeburg: Dingel & Co.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit- Anstalt; Dessau: Anhalt- Eandesbank; Halle a. S.: Hallescher Bankverein Kulisch, Kaempf & Co. Zuckerfabrik Göttingen in Liqu. in Göttingen. Gegründet: 1884. Die G.-V. vom 18./11. 1905 beschloss die Einstell. der Rübenverarbeit. u. die Rübenverarbeit. in der Zuckerfabrik Nörten. Die Akt.-Ges. als solche blieb noch be- stehen, löst sich aber am 2./5. 1914 auf. Die Grundstücke u. Baulichkeiten sind verkauft.