1308 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Zweck: Betrieb der Zuckerfabrikation, Erwerb bestehender Zuckerfabriken, Beteiligung an solchen, Erwerb von Anteilen von solchen u. die Errichtung von Zweigniederlassungen sowie der Handel mit Rohstoffen u. Fabrikaten der Zuckerindustrie. Rübenverarbeit. 1908/09 bis 1913/14: 597 588, 564 100, 565 200, 555 700, 800 130, 867 000 Ztr. Umsatz M. 905 001, 1 039 396, 1 026 419, 1 218 879, 1204 153, 1 223 354. Die Ges. besitzt ein in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Jülich Grundeigentum von insgesamt 63.57 ha, wovon 6.50 ha bebaut sind. Von den übrigen Grundstücken werden als Ackerland 48.95 ha u. als Wiesen 8.12 ha verwertet. Die Fabrik hat eine Minimal-Tagesleistung von 15 000 Ztr., welche aber leicht auf eine wesentlich höhere gebracht werden kann. Rübenlieferungsverträge mit benachbarten Grundbesitzern, auf Grund welcher der Fabrik das notwendige Rohmaterial im wesentlichen zugeführt wird, laufen bis einschl. des J. 1918. Ein geringer Teil der Rüben wird durch die eigene Ökonomie gesichert. Infolge der niedrigen Zuckerpreise schloss das Geschäftsj. 1913/14 mit einem Verlust von M. 40 180 ab, der aus dem R.-F. gedeckt wurde. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige a. o. Rücklagen u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., 10 Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von zus. M. 5000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Fabrikgrundstück 45 865, Fabrikanlage 590 222, Eisen- bahnanlage 10 010, Vorräte 261 246, Vorausleistungen 1130, Schuldner 34 810, Bankguth. 282 510, Bürgschaften 45 000, Kassa 4715, Landwirtschaft 187 953, Verlust 40 480. – Passiva: A.-K. 1200 000, R.-F. 76 535, Unterstütz.-F. 2984, Ern.-F. 44 147, Gewinnanteil- Rückl. 102 000, Ern.-F. 12 000, Gläubiger, Kredit 21277, Bürgschaften 45 000. Sa. M 1 503 944. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten 1 238 977, Abschreib. 30 896. – Kredit: Zuckerrechnung 1 223 354, Landwirtschaftsrechnung 6038, Verlust 40 480 (gedeckt a. R.-F.). Sa. M. 1 269 873. Kurs Ende 1912–1914: 114, 88, 86.25* %. Die Einführ. der Aktien an der Berliner Börse erfolgte am 28./5. 1912 zu 13863 Dividenden 1906/07–1913/14: 6, 6½, 7, 8, 7, 10, 6, 0 %. Coup. Veij: 4 (E) Direktion: Albert Schaper, Jülich; Adolf Wesche, Düren. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rittergutsbes. Max von Hiller, Struvenberg; Stellv. Dr. phil. Max Schoeller, Berlin; Bank-Dir. Rechtsanw. Dr. Heinr. Cremer, Düren; Komm.-Rat Dr. Albert Weil, Görlitz. Zahlstellen: Berlin: Delbrück Schickler & Co., Gebr. Schickler; Düren: Dürener Bank, Dürener Volksbank. 5 0 0 „ Zuckerfabrik Calbe, Akt.-Ges. in Kalbe a. S. Gegründet: 18./6. bezw. 6./12. 1910, mit Wirkung ab 1./3. 1910; eingetr. 14./12. 1910. Gründer: Amtsrat Theodor Richter, Grimschleben; Fabrikbes. Wilh. Knauer, Leutnant Erich Wollschläger, Kalbe a. S.: Leutnant Ernst Haberland, Gerbitz; Kaufm. Friedr. Schröder, Kalbe a. S. Auf das A.-K. wurden folgende Einlagen gemacht: 1) Von Wilh. Knauer iy Kalbe a. S. die sämtlich in seinem Besitz befindlichen 3 Anteile der Zuckerfabrik Kalbe a. S G. m. b. H. Dieselben umfassen den gesamten zur Zuckerfabrik Kalbe gehörenden Besitz, insbesondere die für den Betrieb der Zuckerfabrik benutzten Grundstücke (Grösse von 4 ha 59 a 39 qm), nebst Gebäuden, Masch. u. sonstigen Betriebseinrichtungen. Übertragung auf Grund der Bilanz der G. m. b. H. v. 1./3. 1910. Ausgeschlossen waren von den 3 Anteilen der G. m. b. H. Kassa, Bankguth., Postscheckkto sowie sämtliche übrigen Debit. u. der Be- stand der Inventur vom 28./2. 1910, ausschl. des Wagenparks, sowie die sämtl. lebenden Konten (Kredit.). Ferner übernahm die Akt.-Ges. von der G. m. b. H. sämtl. gemachten Ein- u. Verkaufsabschlüsse u. sonstige bestehende Verträge u. Verpflichtungen, Als Ver- güt. erhielt W. Knauer den Betrag von M. 850 000 und zwar a) M. 450 000 durch Übernahme der auf der Zuckerfabrik haftenden Hypotheken von gleicher Höhe, b) M. 200 000 in Aktien Lit B, c) M. 200 000 in bar. Von dem in bar gewährten Betrag von M. 200 000 hatte Knauer einen Teilbetrag von M. 100 000 der Mitteldeutschen Privatbank zur Verfüg. zu stellen, welche davon die sämtl. Kosten der Gründung zu tragen hatte. 2. Von Amtsrat Th. Richter die in der Taxe der Gebäude behufs Versicherung gegen Feuersgefahr bei der Magdeburger Feuerversicherungsgesellschaft in Magdeburg unter Nr. 1–7, 9–11, 13–15 u. 27–29 aufge- führten Baulichkeiten u. deren maschinelle Einrichtungen. Ausgeschlossen war der Grund und Boden. Ferner ist Th. Richter verpflichtet, der zu gründenden Zuckerfabrik die sämtl. auf seinem Eigentum u. auf den von ihm erpachteten Ländereien der Domäne Grimschleben erzeugten Zuckerrüben zu liefern. Als Vergüt. erhielt Amtsrat Richter den Betrag von M. 200 000 und zwar M. 100 000 in Aktien Lit. B u. M. 100 000 in bar. Zweck: Herstellung u. Verwertung von Zucker aller Art sowie landwirtschaftl. Produkte u. landwirtschaftl. Konsumartikel u. der Betrieb aller damit verwandten Gewerbszweige. Produktion- 1910/11–1913/14: 157 780, 35 000, 136 000, 108 000 Ztr. Rohzucker, 17 105, 8000, 20 000, 18 000 Ztr. Melasse. Rübenver ar beitung 1002 384, 662 770, 950 000, 713 000 Ztr. inkl. Rüben von Grimschleben. Kapital: M. 350 000 in 350 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000. Das Geschäftsj. 1911/12 schloss mit M. 566 499 Verlust ab, der sich 1912/13 um M. 31 839, also auf M. 598 339 erhöhte. Zur