Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 1341 errichtet die seit OÖOkt. bezw. Nov. 1904 im Betrieb war; von dieser Fabrik brannte am 15./8. 1906 die Zuckerraffinerie vollständig ab, auch die Rohzuckerfabrik u. das Kesselhaus wurden teilweise zerstört, sodass die Verarbeitung der Rüben im Herbst 1906 nicht statt- finden konnte; die angebauten Rüben wurden von benachbarten Zuckerfabriken übernommen. Der Brandschaden von M. 975 276 ist durch Versich. gedeckt. Die Raffinerie war im Früh- jahr 1907 wieder aufgebaut, u. konnte der Betrieb im Mai 1907 wieder aufgenommen werden, in der Rohfabrik am 2./10. 1907. Rübenverarbeit. 1902/03–1913/14: 402 928, 432 900, 449 400, 0, 895 694, 894 292, 1 114 440, 1 079 860, 1 078 000, ?, 1 186 000, 1 439 130 Ztr. Die a. o. G.-V. v. 16./5. 1907 beschloss den Erwerb des Rübengebietes, sowie anderer Liegenschaften in den Markungen Böblingen, Dagersheim, Ditzingen, Leonberg, Möhringen, Nufringen, Bondorf u. Enzweihingen, der Zuckerfabrik Böblingen in Liqu. gehörend, gegen Gewähr. von M. 585 000 in 362 neuen Aktien von 1907 à M. 1200 u. M. 150 600 bar. Auch muss der Zuckerfabrik Böb- lingen für Abtret. ihres ganzen Rübengebietes eine 10 J. dauernde jährl. Entschädig. gezahlt werden. Das Grundeigentum der Ges. beträgt jetzt 150 ha 91 a 12 qm, nachdem von Böblingen 136 ha 82 a 37 qm übernommen; bebaut werden ausserdem ca. 1100 ha Pachtgüter. Das Geschäftsjahr 1906/07 muss infolge des Brandes (s. oben) in der Hauptsache als Baujahr angesehen werden, denn abgesehen von dem landwirtsch. Betriebe, beschränkte sich der ganze Geschäftsbetrieb auf kaum 2½ Monate Raffinerie. Unter solchen Umständen konnte von einem Geschäftsgewinn nicht die Rede sein. 1909/10 Bau einer Schnitzeltrocknungs- anlage u. eines neuen Lagerhauses. Kapital: M. 1 800 000 in 400 Inh.-St.-Aktien (Nr. 1–400) à M. 150, in 200 Inh.-Aktien Lit. A (Nr. 1–200) à M. 300, 4000 Stück Lit. B (Nr. 1–4000) à M. 300 und 400 Inh.-Aktien (Nr. 1–400) àa M. 1200. Letztere mit Div.-Ber. ab 1./9. 1907, ausgegeben lt. G.-V. v. 16./5. 1907 zu pari, hiervon dienten 362 Stück Aktien u. M. 150 600 bar zum Erwerb von Grundstücken der Zuckerfabrik Böblingen (s. oben) u. zur Vergrösserung der Rohzuckerfabrik, die restl. 38 neuen Aktien wurden von den beiden Dir. der Ges. unter Tragung der Emiss.-Kosten übernommen. – Die Vorzugsrechte der Prior.-Aktien wurden lt. G.-V.-B. v. 16./5. 1907 auf gehoben, sodass jetzt alle Aktien gleichberechtigt sind. Geschäftsjahr: 1. Sept. bis 31. Aug. Gen.-Vers.: Bis Dez. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 150 = 1 St., 1 Aktie à M. 300 = 2 St., 1 Aktie à M. 1200 = 8 St. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 000 000 zu 4½ %, aufgenommen 1906 auf das Fabriketabliss. bei der Württ. Vereinsbank, innerhalb 30 J. in gleichen Raten zu tilgen. – II. M. 300 000 zu 4½ % verzinsl., rückzahlbar in 30 Annuitäten; aufgenommen 1908 bei der Allgem. Renten- anstalt in Stuttgart auf den Böblinger Besitz. – Noch ungetilgt am 31./8. 1914 inkl. Anleihe II M. 1 095 080. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), event. bis 10 % z. R.-F. II bis 20 % des A.-K., sodann 5 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Aus dem R.-F. II (dem, wenn der R.-F. I erfüllt ist, auch die sonst letzterem zugewandten Beträge zugewiesen werden können) kann die Div. sichergestellt bezw. ergänzt, resp. es können daraus ausserord. aus dem R.-F. I nicht zu deckende Verluste gedeckt werden. Bilanz am 31. Aug. 1914: Aktiva: Liegenschaften, Gebäude, Masch., Utensil. u. landw. Geräte 2 485 476, Kassa 10 375, Wechsel 114 940, Effekten inkl. Zs. 44 907, fremde Aktien 1600, Debit. u. Bankguth. 804 123, Vorräte aller Art 1 383 554, landw. Werte 729 606, Guth. an der neuen Rechnung 10 635. – Passiva; A.-K. 1 800 000, Hypoth. 1 095 080, Unterst.-F. 145 783, Kredit. u. Akzepte 1 075 239, R.-F. 180 000, do. II 120 196 (Rückl. 35 472), Delkr.-Kto 45 000, Div. 360 000, do. alte 2235, Tant. 110 739, Remun. u. Pens.-F. 50 000, an Rotes Kreuz 10 000, Kriegsunterst.-F. 20 000, Vortrag 123 246. Sa. M. 5 585 218. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Feuer-, Transport-, Unfall-, Kranken-, Invaliditäts- u. Alters- u. Angestellten-Versich. 52 353, Steuern u. Abgaben 78 839, allg. Unk. 109 979, Abschreib. 289 628, Gewinn 1 157 155. – Kredit: Vortrag 447 695, Rohgewinn 1 240 260. Sa. M. 1 687 956. Kurs: Gleichber. Aktien Ende 1907–1914: 108.50, 120, 148, 175, 193, 193, 237, 280* %. Notiert in Stuttgart, wo sämtl. Aktien eingeführt sind. Dividenden 1886/87–1905/1906: St.-Aktien: 6, 5, 5, 4, 9, 10, 11, 7, 0, 5, 0, 5, 5, 6, 9, 8, 11, 8, 5,0 %: Prior.-Aktien Lit, A: 6, 6, 6, 4, 10, 11, 12, 8, 0, 6, 0, 6, 6, 7, 10, 9, 12, 9, 6, 6 %, Lit. B: 6, 6, 6, 4½. 11½, 11, 12, 8, 3, 9, 3, 9, 6, 7, 10, 9, 12, 9, 6, 6 %. Gleichber. Aktien 1906/07 bis 1913/14: 0, 7, 10, 12½, 12 ½, 14, 20, 20 %. Zahlbar 2./1. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Techn. Dir. Bruno Seeliger, kaufm. Direktor W. Besemfelder. Prokuristen: H. Eppler, S. Brunner, A. Eisele. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Hofrat von Staib, Stellv. Alfred von Kaulla, Komm.-Rat Dr. Gg. von Doertenbach, Max Otto Mayer, Fabrikant A. Spring jun., Stuttgart; Ed. von Grunelius, Frankf. a. M. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Cannstatt; Stuttgart: K. Württ. Hofbank G. m. b. H, Württ. Vereinsbank, Württ. Bankanstalt. Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn A.-G. in Tangermünde. Gegründet: 19./5. bezw. 16./8. 1906 mit Wirkung ab 15./9. 1905; eingetr. 28./8. 1906. Gründung siehe Jahrg. 1913/14.