1366 Cichorien-Fabriken, Kaffee-Handlungen. sich die Kaffee-Hag den Gründern gegenüber zur Lieferung dieser 500 Vorz.-Aktien und zur Auskehrung desjenigen Nutzens verpflichtet hat, welcher ihr aus einem Wiederverkauf der österreich-ungarischen Patente durch die Kaffee-Patent-Akt.-Ges. zustand. Der 1908/09 auf Patentkto erzielte Brutto-Gewinn von M. 450 000 ist der Ges. aus dem Verkauf der österreich-ungar. Patente zugeflossen. Von diesem Gewinn wurden 50 % u. extra M. 65 000 = M. 290 000 abgeschrieben. Die sonst. Gewinne resultierten aus Export- geschäften, Zinseinnahmen u. aus der zugefallenen Verrechnungsquote am Koffeinerlös der Koffein-Korporation. Die Patente für England u. die engl. Kolonien wurden an eine engl. Ges. gegen Gewährung von Barzahlung u. Aktien verkauft. Auch in Frankreich ist die Ges. mit seriösen Kapitalisten zu einem Abschluss gekommen. 1909/10 ist der Verdienst auf Patentkto einerseits aus der inzwischen vollzogenen Ver- rechnung des Verkaufes des englischen Patentes resultiert u. andererseits aus den ersten Eingängen aus dem französischen Patente, dessen Verwertung inzwischen erfolgt ist. Die sonstigen Gewinne stammen aus Zinseinnahmen, aus der der Ges. zugefallenen Verrechnungs- quote der Koffein-Korporation, sowie aus Exportgeschäften. Für Russland, Finnland, Dänemark, Belgien u. Argentinien sind Verwertungsverträge abgeschlossen worden; noch nicht verwertet sind die Patente in Brasilien, Schweden, Norwegen, Spanien u. Italien. Das portugiesische Patent wurde 1910/11 verkauft. 1912/13 konnten Patentverkäufe nicht bewerkstelligt werden. 1913/14 wurden die amerikan. Patente an eine in New York gegründete Ges. abgetreten. Infolge Abschreib. von M. 159 665 bezw. 204 500 auf Patente konnte für 1912/13 u. 1913/14 keine Div. verteilt werden. Kapital: M. 2 500 00071n 2500 Aktien à M. 1000, begeben zu 103 %, voll eingezahlt. Der grösste Teil der Aktien befindet sich im Besitz der Kaffee-Handels-A.-G. in Bremen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Patente 834 560, Debit. 251 728, Kassa u. Bankguth. 11 076, Effekten u. Beteilig. 1 545 481, Mobil. 1470. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Kredit. 102 692, R.-F. 19 534, Vortrag 22 089. Sa. M. 2 644 316. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 72 217, Abschreib. auf Patente 204 500, do. auf Mobil. 163, do. auf Effekten u. Beteilig. 80 000, Gewinn 22 089. – Kredit: Vortrag 21 156, Gewinn auf Patente 9000, Beteilig. Frankreich u. Amerika 88 450, sonst. Gewinne 260 362. Sa. M. 378 969. Dividenden 1908 09–1913/14: 4, 3, 3½, 3½, 0, 0 %. Direktion: Friedrich Franz Susemihl. Aufsichtsrat: Vors. C. H. Cremer, Stellv. Ludwig Roselius, Bernh. C. Heye, Chr. Heinr. Emil Wätjen, Bremen; Otto Zieseniss, Paris; Otto Peimann, Hamburg. Zahlstellen: Bremen: Ges.-Kasse, E. C. Weyhausen. Fr. Hensel & Haenert, Aktiengesellschaft in Halle a. S. Gegründet: 25./9. 1911; eingetr. 12./10. 1911. Gründung siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Erwerb u. Fortführung des bisher von der offenen Handelsges. Fr. Hensel & Haenert in Halle a. S. betriebenen Geschäfts, bestehend in Kaffeerösterei u. Engroshandel mit Kolonialwaren, übernommen für M. 800 000. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Hypotheken: M. 100 000. Bilanz am 30. Sept. 1914: Aktiva: Kassa u. Giro-Guth. 68 389, Wechsel 11 679, Effekten 47 090, Waren 823 756, Debit. 1 287 496, Immobil. 149 290, Utensil. 10 889, Masch. 12 484, Automobil. 4393, Gespann 1, Versich. 3730. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Kredit. 726 084, Akzepte 202 330, Hypoth. 100 000, R.-F. 30 175, Talonsteuer-Res. 3750, Gewinn 106 858. Sa. M. 2 419 200. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 159 229, Steuern u. Abgaben 6277, Dubiose 30 247, Abschreib. 7108, Reingewinn 106 858. – Kredit: Vortrag 7133, Überschuss auf Waren 300 486, Effekten-Zs. 2100. Sa. M. 309 720. Dividenden 1911–1913/14: 6, 6, 6, 6 %. Direktion: Kaufm. Ernst Schulze, Kaufm. Karl Jühling. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Carl Colberg, Stellv. Kaufm. Adolf Weber, Halle a. S.; Rentier Hugo Jühling, Meiningen. Emil Seelig, Aktiengesellschaft in Heilbronn. Gegründet: 19./12. 1892 durch Übernahme der der Firma Emil Seelig gehör. Fabriken für M. 990 000. Fabrikation von Cichorien, Kaffee-Surrogaten u. Nährmitteln, sowie Handel mit diesen Produkten. Der Verlust erhöhte sich 1907/08 von M. 78 652 auf M. 243 694; 1909 auf M. 293 243, verminderte sich aber 1910 durch einen Reingewinn von M. 46 665 auf M. 246 578, 1910/11 um M. 34 889 auf M. 211 689, 1912 um M. 91 179 auf M. 120 509, 1913 um M. 2008 auf M. 118 501 vermindert. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Darlehen: M. 602 000. (Stand 30./6. 1914). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; bis 1911 v. 1./10.–30./9.