1432 Brauereien. Berliner Weissbier-Brauerei Act.-Ges. vorm. Carl Landré in Berlin N. 37, Strassburgerstrasse 6–8. Gegründet: Sept. 1872. Betrieb der früher C. Landré'schen Weissbierbrauerei. Die Ges. besitzt eigene Mälzerei. Bierabsatz 1907/08–1913/14: 82 000, 74 500, 78 700, ca. 110 000, 85 000, ca. 68 000, ca. 70 000 hl. Anfang 1911 Übernahme der Debit. der Weissbiergeschäfte der Berliner Bierbrauerei vorm. F. W. Hilsebein u. der Berliner Weissbierbrauerei (Gericke) unter deren Garantie. Regenreicher Sommer, hohe Malz- u. Weizenpreise beeinflussten das J. 1912/13. Resultat ungünstig; 1913/14 erhöhter Absatz. Kapital: M. 1 650 000 in 2750 Aktien à M. 600. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (1903 erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 15 % Tant. an A.-R. (jedes Mitgl. jährl. mind. M. 1500), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1914: Aktiva: Grundstücke 620000, Gebäude 678 033, Masch. u. Appa- rate 50 464, Mobil. 304, Pferde u. Wagen 100, Fastagen 6847, Kassa 5322, Wechsel 1266, Bankguth. 278 669, Debit. 82 501, Bestände 70 360, vorausbez. Versich. 3357, Effekten 200 890. – Passiva: A.-K. 1 650 000, R.-F. 165 000, Disp.-F. 15 901, unerhob. Div. 96, Talonsteuer- Res. 3300. Kredit. 93 554, Unfall-Berufsgenoss. 1200, Tant. an Vorst. u. Beamte 5471, Div. 33 000, Vortrag 30 595. Sa. M. 1 998 119. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 63 701, Gespann- u. Vertriebs- Unk. 41 199, Reparat. 5327, Delkr.-Kto 21 427, Abschreib. 18 340, Gewinn 69 066. – Kredit: Vortrag 20 131, Bier 160 745, Pacht u. Miete 2000, Zs. 16 187. Sa. M. 219 063. Kurs Ende 1888–1914: 13 –, 147.75, 114.25, 131.50, 137.25, 198.10, 229, 219, 216.50, 204. 50, 197, 200.50, 183.50, 188, 182, 176 143. 75, 114.50, 94, 91, 93.75, 113. 50, 122. 50, 83.50 69.75, 63 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886/87–1913/14: 10½, 10, 9, 8, 0, 4, 8½, 10½, 13, 13, 11, 9, 9, 11, 10, 8, 8, 8, 6, %, 90, 0, 3, 5 %., 0, 2 %. Couß Verj.: 4 % (K.) Direktion: Otto Ullrich. Prokuristen: Max Haasch, Wilh. Bochwitz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier C. Joerger, Stellv. Brauerei- Dir. Em. Schiller, Berlin; Dr. Georg Barth, Nürnberg. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co. Böhmisches Brauhaus Aktiengesellschaft in Berlin NO. 18, Landsberger Allee 11/13. Gegründet: 18./2. 1870. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung die früher A. Knoblauch sche Lagerbierbrauerei, Übernahmepreis M. 1 290 000. Die bisherige Komm.-Ges. a. A. wurde lt. a. 0. G.-V. v. 23./5. 1910 in eine Akt.-Ges. umgewandelt und zwar mit Wirkung ab 1./4. 1910. Zweck: Betrieb des Brauereigewerbes u. aller damit in Zusammenhang stehenden Nebengewerbe; Mälzereibetrieb auf dem angrenzenden Grundstück Friedenstrasse welches (6000 qm gross) 1897 für M. 520 000 Übernommen wurde. Die pneumat. Mälzerel wurde 1898/99 mit rund M. 729 731 Aufwand erbaut und kam Ende 1899 in Betrieb; sie ist 1901 erweitert, sodass die Ges. jetzt ihren gesamten Bedarf an Malz selbst herstellt. 1901 ein drittes Dampfsudwerk aufgestellt. Zugänge auf Gebäude- u. Masch.-Kti erforderten 1908 (9 Mon.) M. 760 000, 1908/09 M. 41 109, 1910/11–1913/14 M. 34 917, 84 827, 76 350, 70 416. Grössere Umbauten sind 1908 zur Verminderung der Produktions-Unk durchgeführt. 1903 Erwerb des Grundstückes „zum Barbarossa“ in Nieder-Schöneweide. Zur Einführung der Biere in der Provinz wurden in den letzten Jahren einige Zweigniederlass., so in Bernau, Eberswalde, Friedrichshagen, Spandau, Swinemünde, Storkow, Strausberg, Zehlendorf, Zerns.- dorf, Zossen, Reppen, Fürstenwalde, Frankf. a. O., Borsigwalde, Wendisch-Buchholz, Ketzin (Havel), Lübbenau, Kalkberge Kellereien errichtet. In Friedrichshagen 1906, in Zossen 1907, in Borsigwalde u. Fürstenwalde 1908, Eberswalde, Bernau 1905, Fredersdorf 1906, Wend.- Buchholz 1909, Zehlendorf 1910, Storkow 1910 ein Grundstück erworben. Zugänge für die beiden letzteren nebst sonst. kleinen Bauten M. 186 462. 1909/10 Erwerb eines Grundstückes in Spandau für M. 72 132; Zugänge auf auswärt. Niederlagen 1910/11–1913/14 M. 164 224, 75 492, 13 393, 92 381. Bierabsatz 1904–1907: 206 803, 224 987, 232 924, 209 598 hl, später nicht veröffentlicht. Die Ges. hatte 1908/09 u. 1909/10 unter der Ungunst der besond. für das Braugewerbe widrigen Zeitverhältnisse, Preiserhöhung, ungünstige Sommerwitterung zu leiden. 1910/11–1913/14 besserten sich die Absatzverhältnisse. Kapital: M. 3 300 000 in 5500 Anteilen à M. 600. Urspr. M. 1 800 000, dazu 1873 M. 600 000 u. 1874 M. 900 000. Hypotheken: M. 1 798 504, davon M. 298 504 (Friedenstr. 93), ferner auf Landsberger Allee an I. Stelle M. 500 000 zu 4 %, an II. Stelle M. 1 000 000 zu 4 % auf 10 Jahre fest (kaufgenommen 1906), dann M. 229 000 auf Grundstücke in der Provinz. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9., früher bis 1907 Kalenderj. Das Geschäftsjahr 1908 lief vom 1./1.–30./9. Gen.-Vers.: Bis April. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 20 %, mind. aber 15 % des A.-K. (ist erfüllt) sodann event. Dotierung sonst. Res., vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A. R., Überrest Super-Div., bezw. nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält eine feste Vergüt. von M. 1500 pro Mitgl., der Vors. M. 3000, die auf obige Tant. angerechnet wird.