Brauereien. 1463 Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Bank-Dir. Rehfeldt, Rechtsanwalt Rich. Becher, Dr. A. Fratzscher, Oberstabsarzt Prof. Dr. Salzwedel, Bankier S. Simonson, Erich Berliner, Komm.-Rat Max Stein, Bank-Prok. Kurt Kramer, Brauerei-Dir. Nacher, Bankier Konsul S. Marx, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse; Bank f. Handel u. Ind., Nationalbank f. Deutschland. Münchener Brauhaus, Aktiengesellschaft in Berlin, N. 24, Johannisstrasse 17/19 (früher Schlossbrauerei in Oranienburg), mit Zweigniederlassung in Oranienburg. Gegründet: 23./11. 1872. Die Ges. übernahm bei ihrer Konstituierung als „Schlossbrauerei Oranienburg die Schlossbrauerei von Wisotzky in Oranienburg u. das 1880 verkaufte Kaiser Wilhelm-Zelt (Nr. 2) im Tiergarten zu Berlin. 1886 Ankauf des Münchener Brau- hauses von J. A. Pietsch in Berlin, Johannisstr. 18–19, unter Anderung der Firma in Münchener Brauhaus, A.-G. Diese Brauerei wurde später auf ca. 100 000 hl Produktions- fähigkeit gebracht. Die Ges. hat zurzeit folg. Grundbesitz: 1) Brauereigrundstück Berlin, Johannisstr. 18/19, mit 33,54 a Flächeninhalt; 2) Brauereigrundstück Oranienburg, mit 13 ha So a 10 qm Gesamtflächeninhalt; 3) Eiskeller u. Lagerraum in Velten, Grösse 21,018 a. Niederlage in Herzfelde u. in Fürstenberg i. M. Ferner wurde 1899/1900 das benachbarte Wohnhaus Berlin, Johannisstr. 17, für M. 310 000 gekauft. Der Berliner Grundbesitz der Ges. ist dadurch abgerundet und wurde eine Vergrösser. des Kesselhauses u. der Lagerräume ermöglicht; 1906 Errichtung eines Wohngebäudes in Velten, 1907/08 Ankauf eines Grundstücks in Herz- felde i. M. 1911/12 Erwerb der alten Stadtbrauerei in Fürstenberg i. M. Zugänge auf An- lagen-Kti 1905/06–1913/14: M. 68 632, 29 299, 26 500, 41 325, 111 090, 47 718, 183 920 (Erricht. einer neuen Sudhausanlage), 33 530, ca. 60 000. Bierabsatz 1905/06–1913/14: 104 239, 101 686, 94 643, ca. 92 000, ca. 95 000, 100 000, ca. 100 000, ca. 100 000, ca. 90 000 hl. Kapital: M. 1 634 400 in 1362 Aktien (Nr. 1–1362) a M. 1200 mit der Bezeichnung „Ausgabe vom Jähre 19000, div.-ber. ab 1./10. 1899. Das urspr. Kap. von M. 1 200 000 in St.-Aktien à M. 600 wurde 1883 auf M. 600 000, 1889 auf M. 300 000 herabgesetzt. Dann Umwandlung von St.- Aktien in Vorz.-Aktien durch Zuzahlung von bezw. 33, 40 u. 50 %. 1890 wurden weiter 83, 1895 167 Vorz.-Aktien Lit. Cà M. 1200 begeben. It. G.-V.-B. v. 12. April 1893 konnten die doppelt umgewandelten St.-Aktien durch Zuzahlung von 20 %, später 30 % in Vorz.- Aktien umgewandelt werden. Zurückgekauft wurden M. 4800 St.-Aktien u. die übrigen je 40 à M. 300 in eine Vorz.-Aktie à M. 1200 zus.gelegt. Im ganzen ist das urspr. St.-A.-K. auf den 40. Teil reduziert worden. Das A.-K. bestand somit bis 30. Sept. 1899 aus M. 1 665 600 in 1388 sog. Vorz.-Aktien Lit. C (Nr. 1–1388) à M. 1200. Die G.-V. v. 20./12. 1899 beschloss zwecks Sanierung der Ges., dass auf die Vorz.-Aktien Lit. C eine Zuzahlung von 33 % bezw. bei Stellung der zweiten Zuzahlungsfrist 40 % eingefordert werden sollte. Diejenigen Aktien Lit. C, auf welche eine Zuzahlung nicht geleistet, wurden im Verhältnis 3:1 zus.- gelegt. Bis Mai 1900 wurde auf 1349 Aktien die Zuzahlung geleistet u. 39 Aktien zus. gelegt. Von diesen 39 Aktien waren 15 nicht rechtzeitig eingereicht u. wurden für kraftlos erklärt; die an ihre Stelle 3: 1 neu ausgefertigten Aktien wurden verkauft; der Erlös mit M. 349.68 pro Aktie wurde den betreffenden Aktionären ausgezahlt. Die aus dieser Transaktion der Ges. zugeflossenen Mittel von M. 564 911 dienten mit M. 125 000 zur Abfindung des Dir. Arendt, mit M. 347 396 zu Abschreib., M. 40 000 wurden für Reorganisationskosten zurückgestellt und M. 52 515 dem Delkr.-Kto überwiesen. Hypotheken: M. 1 168 700, hiervon M. 800 000 zu 4 % mit 1 % Tilg.-Quote ab 1./1. 1899 auf dem Berliner Grundstück, M. 148 700 zu 5½ % mit % Tilg.-Quote auf dem Grundstück Oranienburg u. M. 210 000 zu 4½ % auf dem Grundstück Johannisstr. 17; M. 17 000 zu 4 % auf dem Grundstück Herzfelde i. M. und M. 23 000 zu 4–4½ o% auf dem Grundstück zu Fürstenberg. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F. (ist erfüllt), Dotation von R.-F. II, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 1000 unter Handl.-Unk. zu verrechnender Jahresvergüt. für jedes Mitgl., den Vors. M. 2000), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1914: Aktiva: Grundstücke 1 213 500, Gebäude 1 199 000, Masch. 165 000, Lagerfastagen 31 000, Transp.-Fastagen 4000, Pferde u. Wagen 1, Inventar 3000, Flaschenbierinventar 1, Flaschen 1, Versich.-Prämen 3354, Hypoth.-Amort.-F. 200 184, Kassa 18 170, Wechsel 1000, Bankguth. 56 879, Hypoth. 22 248, div. Debit. 529 544, Beteilig. 5330, Bestände an Bier u. Material. 322 474. – Passiva: A.-K. 1 634 400, R.-F. I 163 440, do. II 24 156 (Rückl. 12 738), Ern.-F. 60 000, Delkr.-Kto 30 000, Hypoth. 1 168 700, do. Zs.-Kto 11 800, unerhob. Div. 564, Talonsteuer-Res. 8172, Kaut. d. Angestellten 35 408, div. Kredit. u. Uber- gangs-Posten 117 373, Brausteuer-Kredit 62 429, Spareinlagen der Kundschaft 288 771, Tant. an Vorst. u. Beamte 14 823, do. an A.-R. 3445, Div. 81 720, Vortrag 69 484. Sa. M. 3 774 690. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 104 889, Gespann- do. 71 171, Abgaben 14 635, Hypoth.-Zs. 39 275, Reparat. 15 668, Talonsteuer-Res. 1634, Dubiose 42 455, Abschreib. 118 009, Reingewinn 182 211. – Kredit: Vortrag 54 823, Bruttogewinn 528 470, Grundstücks- ertrag 3425, Pachten u. Mieten 1007, Zs. 2225. Sa. M. 589 952. Kurs: Einheitliche Aktien Ende 1900–1914: 90.50, 85.50, 92, 88.50, 79, 115.25, 126.75, 108.50, 95.50, 97.50, 112, 116.75, 111.75, 107, 111* %. Eingef. von W. A. Hansen in Berlin Mai 1900; erster Kurs 2./6. 1900: 103 %. Notiert in Berlin. ―――