1496 HBrauereien. Demminer Bockbrauerei Akt.-Ges. in Demmin. Gegründet: 22./12. 1908; eingetr. 16./1. 1909. Übernahme der Demminer Bockbrauerei Johs. Kossow zum Gesamtwerte von M. 400 000. Gründung siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Erwerb und Betrieb der bisher unter der Firma „Demminer Bockbrauerei Johs. Kossow“ betriebenen Bierbrauerei; auch Herstell. alkoholfreier Getränke. Jährl. Bierabsatz rd. 15 000 hl. Kapital: M. 300 000 in 260 Inh.-Aktien A à M. 1000, 60 Nam.-Aktien Ba M. 500 und 50 Nam.-Aktien C à M. 200. Hypotheken: M. 266 200. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie A = 1 St.; Inhaber von Aktien B u. C haben bis zu M. 1000 Akt.- Besitz nur eine Stimme, für jede angefangenen M. 1000 Akt.-Besitz je eine weitere Stimme; kein Aktionär kann mehr als 10 Stimmen auf sich vereinigen. Bilanz am 30. Sept. 1914: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 271 112, Masch. u. Apparate 86 441, Lagerfastagen, Brauerei- u. Bureau-Utensil., elektr. Anlage 32 974, Pferde u. Wagen, Geschirrutensil. 11 157, Transportfastagen u. Flaschen, Restaurationsinventar 21 036, Debit. einschl. Bankguth. u. Effekten 128 015, Kassa 1129, Malz, Hopfen, Bier, alkoholfreie Getränke u. sonst. Vorräte 60 673. – Passiva: A.-K. 300 000, Hypoth. 266 200, Kredit. 24 442, Spez.- R.-F. II 3820, R.-F. I 1592, Gewinn 16 483. Sa. M. 612 538. 33 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz, Hopfen u. Betriebsmaterial 58 482, Brau- u. kommunale Biersteuer 34 637, Löhne u. Gehälter 33 349, Eis- u. sonst. Betriebsunk. 27 813, Hypoth.-Zs. 11 324, Gespannunterhalt. 11 094, Abschreib. 34 489, Gewinn 16 483. – Kredit: Vortrag 932, Bier, alkoholfreie Getränke u. Treber 221 595, Mieten 2455, Zs. 2691. Sa. M. 227 674. Dividenden 1908/09–1913/14: 0, 0, 2, 3, 3½, ? %. Direktion: Braumeister Herm. Mergell, Ewald Schuld. Aufsichtsrat: Dr. Wilh. Gesellius, Oswald Ruffert, Herm. Freimuth, Dr. Paul Behncke, Franz Beckers, Heinr. Siems, F. Niendorff. Dessauer Actien-Brauerei Zum Feldschlösschen“ in Dessau i. Anhalt. Gegründet: 5./11. 1895. Die Ges. übernahm als Einlage die Firma „Brauerei zum Feld- schlösschen Fr. Robitzsch“' nebst Restaurationen Hofjäger u. Prinz Heinrich in Dessau nach dem Stande vom 30./9. 1894 für M. 1 033 688, sie übernahm ferner die Passiven von M. 33 532, Hypoth. M. 176 000 und gewährte zur Ausgleichung 100 Aktien à M. 1000 und bar M. 724 155. Ferner erwarb die Ges. 1896 die Brauerei und Mälzerei von Max Peters in Dessau nebst Eishaus in Jonitz und Kellerei in Zerbst für zus. M. 914 380. (Inzwischen wieder verkauft.) 1906 Erwerb des Etablissements Krystallpalast in Dessau für M. 369 000 inkl. M. 250 000 Hypoth. Zur Zeit besitzt die Ges. 12 Restaurations- u. Niederlage-Grundstücke. Die kleinen Reingewinne von 1908/09–1909/10 (M. 1436, 2841, 4120) wurden dem R.-F. zugeführt bezw. vorgetragen. Hohe Preise für Rohmaterial. u. hohe Zinsenlasten verursachten für 1911/12 nach M. 52 000 Abschreib. einen Verlustsaldo von M. 49 961, der 1912/13 auf M. 35 203 ver- mindert werden konnte, sich 1913/14 aber auf M. 94 694 erhöhte. Zweck: Herstellung von Malz, Bier und deren Nebenprodukten. Der Betrieb ist 1903 in der durch Erweiterungen vergrösserten, ehemals Robitzsch'schen Brauerei vereinigt; das Anwesen der Peters'schen Brauerei ist bereits ganz veräussert. Bierabsatz 1901/02–1904/05: 32 550, 32 342, 33 826, 32 500 hl; später jährl. ca. 30 000 hl. Die Ges. hat 1912/13 ihren Betrieb, den Anforder. entsprechend, bedeutend vergrössert. Es wurde ein neues Kessel- u. Masch.- Haus errichtet, auch Anschaffung zweier neuer Dampfkessel, einer neuen Dampf- u. Eismasch., einer neuen Gärkeller-Einrichtung, sowie einer modernen Flaschenbier-Anlage. Die Gesamt- kosten werden auf ca. M. 500 000 veranschlagt. Die Brauerei übernahm ab 1./9. 1912 die Bierlieferung der Vereinsbrauerei „Askania“, die in Liquid. trat. Kapital: M. 780 000 in 780 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./3. 1896 zwecks Erwerb der Peters'schen Brauerei in Dessau um M. 700 000 (auf M. 1 300 000, in 700 ab 1./10. 1895 div.-ber. Aktien, begeben zu pari. Zwecks Tilg. der Unterbilanz (30./9. 1902 M. 104 191) und zu Abschreib. auf die Anlagen der ehemals Peters'schen Brauerei, in welcher der Betrieb aufgegeben ist, beschloss die G.-V. v. 27./7. 1903 Herabsetzung des A.-K. auf M. 780 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 5: 3. 17 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Durch den Gewinn 1902/1903 vermindert sich der Verlustsaldo aus dem Vorjahre von M. 106 892 auf M. 61 281. Gedeckt ist er aus dem aus der Sanierung stammenden Gewinn von M. 520 000 von dem ausserdem M. 300 138 zu Abschreib. auf Anlagen, M. 20 000 zu solchen a. Dubiose, M. 20 000 zur Bildung eines Delkr.-Ktos, M. 72 970 für einen Disp.-F. u. M. 45 610 als Vortrag verwandt sind. Hypotheken: M. 250 000 zu 4½ % auf das Robitzsch'sche Anwesen, M. 635 575 auf eigene Wirtschaften. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsquart. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, alsdann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mind. jedoch M. 5000), bis 10 % „ Tant. an Vorst. u. Beamte (diese als Geschäftsunkosten zu buchen), Rest zur Verf. den G.-V.