Brauereien. 1569 Sie konnte nicht zahlen; da aber bei einem Konkurse noch weniger herausgekommen wäre, so haben die Hauptgläubiger (bis auf einen) eingewilligt, ein Konsort. zu bilden, das die Schmitzsche Schuld an die Brauerei, wie auch dessen Buchforderungen (zus. M. 318 000) übernahm. Die Brauerei hatte die Summe innerhalb einer Reihe von Jahren zu amortisieren; es ist ihr aber inzwischen gelungen, unter günstigen Bedingungen ein Darlehen zu erhalten, u. damit gegen Gewähr. eines nicht unerhebl. Nachlasses die ganze Bankschuld abzutragen. Dieses Darlehen wurde bis 1912 bis auf M. 15 000 getilgt u. wird 1912/13 ganz zurückgezahlt werden; dann werden keine laufenden Verbindlichkeiten, sondern nur noch konsolidierte —– Oblig. u. Hypoth. — vorhanden sein. Unter diesen Umständen kann die Brauerei endlich einer besseren Zukunft entgegensehen. Die a. o. G.-V. v. 26./7. 1912 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 31 000 (also auf M. 200 000) in 31 Aktien, begeben zu pari. Anleihe: M. 550 000 in 4½ % (bis 1909 5 %) Oblig. Nach den Anleihebedingungen sollten vom 1./10. 1910 an jährlich 2 % = M. 11 000 ausgelost werden. Aus den Anfang des Jahres 1909 enttandenen Schwierigkeiten (s. oben) hatte sich die Notwendigkeit ergeben: 1) die Auslos. bis zur Tilg. der Bankschuld (M. 211 310), also spät. bis 1./10. 1922, hinauszuschieben, wogegen die jährl. Amort.-Quote auf mind. M. 15 000 verstärkt werden soll, um zum ursprünglichen Termine beendet zu sein; 2) den bisher. Zinssatz von 5 % auf 4½ % herabzusetzen. Die Vers. der Obligationäre v. 29./12. 1909 genehmigte diese Abänderung. Hypotheken: M. 58 000 auf Brauerei; M. 247 141 auf Wirtschaftsanwesen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1904 Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Dez. Bilanz am 30. Sept. 1914: Aktiva: Brauerei (Grundstück u. Gebäude) 490 490, Einricht., Masch., Kessel, Kühlanlagen, Lagerfässer, Bottiche, Transportfässer, Pferde, Wagen, Flaschen, Kasten, Geräte etc. 86 104, Wirtschaftsanwesen 327 006, abz. Hypoth. 247 141 bleibt 79 865, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen. Kohlen, Futtermittel, Material. etc. 55 997, Debit. 53 970, do. gegen Sicherheit 406 184 abz. Darlehen darauf 309 645 bleibt 96 538. Bankguth. 16 287, Kassa u. Wechsel, Wertp. u. vorausbez. Versich. 5114. – Passiva: A.-K. 200 000, Oblig. 550 000, Hypoth. 58 000, Kredit. 8645, Brausteuerakzepte 12 090, Sicherheitsrückl. 15 000, Kriegs- rückl. 40 000, Kaut. 632. Sa. M. 884 367. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz, Hopfen, Kohlen, verschied. Material., Löhne u. Brausteuer 250 043, Unk.: Gehälter, Löhne, Handl.-Unk., Reparat., Futtermittel, Reisespesen, Prov., Versich., Zs., Steuern 129 531, Sicherheitsrückl. 40 000, Abschreib. 51 312. Sa. M. 470 887. – Kredit: Bier, Treber etc. M. 470 887. Dividenden: Bisher 0 %. Direktion: Emil Schmidt. Aufsichtsrat: Vors. Ing. Ernst Schultgen, Fabrikant Heinr. Sudhaus, Hubert Schumacher, Iserlohn. Gütersloher Brauerei-Akt.-Ges. in Gütersloh in Westf. Gegründet: 1890. 1905/1906 Um- bezw. Neubau der Brauerei; Kostenaufwand M. 150 359. Bierabsatz jährl. ca. 35–40 000 hl. Kapital: M. 1 300 000 in 1000 St.-Aktien u. 300 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 350 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./4. 1899 um M. 325 000 in 325 Aktien, von denen 1 Aktionär 150 Stück zu 110 % erhielt, der Rest den anderen Aktionären zu 115 % angeboten wurde u. lt. G.-V. v. 19./5. 1904 um M. 325 000 (auf M. 1 000 000) in 325 Aktien, von denen 100 freihändig zu 115 % begeben, der Rest zu 120% angeboten. Lt. G.-V. v. 17./3. 1910 um M. 300 000 in 300 Vorz.-Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1910 erhöht, angeboten den Besitzern alter Aktien 10:3 zu 100 % plus 3 % Stempel. Die Vorz.-Aktien geniessen Vorz.-Div. u. Nachzahlungsverpflicht. Anleihe: M. 100 000 in Prior.-Oblig. Ende Sept. 1913 noch in Umlauf M. 80 000; Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu 105 % durch jährl. Ausl. von 5 Stück in der G.-V. auf 2/1 Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1910 v. 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Bis 5 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., 20 % Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1914: Aktiva: Grundstücke 23 667, Gebäude 330 000, Masch., Kessel u. Utensil. 100 000, Fässer 68 000, Pferde u. Wagen 1, Eismasch. 32 000, Automobile 2000, elektr. Beleucht. u. Kraftanlage 1, auswärt. Besitzungen abzügl. Hypoth. 695 00, Bier- niederlagen 20 000, Bank- u. sonst. Guth. 39 320, Kassa 9835, Wechsel 42 000, Bierforder. 180000, Darlehensforder. abzügl. weiterbegeb. u. akzeptierter Hypoth.-Forder. 650 393, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 164 595. – Passiva: St.-Aktien 1 000 000, Vorz.-Aktien 300 000, Prior.-Oblig. 80 000, do. Zs.-Kto 1057, Bankakzepte 150 000, Div. auf feste Ziele 431 088, Diverse 10 271, Spez.-R.-F. 210 000, R.-F. 120 000 (Rückl. 5000), Talonsteuer-Res. 5200 (Rückl. 1300), Div. an Vorz.-Aktien 15 000, Kriegsrückl. 30 000, Vortrag 4197. Sa. M. 2 356 815. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rabatt, Steuern, Zs., Gehälter, Frachten, Fuhrwesen, Eis, Reparat., überhaupt sämtl. Unk. 185 077, Abschreib. 85 539, Verluste 29 145, Gewinn 55 497. – Kredit: Vortrag 1730, Bruttogewinn 353 528. Sa. M. 355 258. Dividenden: St.-Akt. 1893/94–1913/14: 5, 6, 7, 8, 8, 6, 6, 8, 8, 8, 8, 6, 4, 4, 0, 0, 0.0, 0, 0, 0%, 1910 (3 Mon.): Vorz.-Akt.: 5 %; 1910/11–1913/14: 5, 5, 5, 5 %. Direktion: Wilh. Rossenbeck, Konrad Erlenwein. Prokurist: W. Honigmund. Aufsichtsrat: Vors. Friedr. Elmendorf jr., Rich. Kaselowsky, Paul Niemöller, August Niemöller, Rud. Greve. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1914/1915. II. 99