Brauereien. 1641 Brauerei ist z. Z. auf eine Erzeugung von 350 000 hl eingerichtet und voll ausgenutzt. Es sind vier Dampfkessel mit je 200 qm Heizfläche vorhanden, eine Dampfmasch. von 600 P5, eine Dampfturbine von 500 Ps und eine Dampfmasch. von 300 PS. Alle diese Masch. sind direkt mit Gleichstrom-Dynamos gekuppelt und übertragen den Strom auf 120 elektr. Motoren. Kühlmasch. bestehen vier, die eine Kälteleistung von 890 000 Kalorien aufweisen. Das Sudhaus hat eine Leistungsfähigkeit von 200 Ztr. pro Gebräude. Die Mälzerei verarbeitet 160 000 Ztr. Gerste. Die Gärkeller haben einen Bottichraum von 9500 hl. In den Lager- kellern sind 60–70 000 hl Bier eingelagert. Die Brauerei in Erfurt liegt an drei Strassen und hat eine Fläche von 14 779 qm. Die Gebäude sind mit M. 686 000 zur Brandkasse ein- geschätzt, die Masch. mit M. 405 000 versichert. Diese Brauerei ist auf eine Leistungsfähigkeit von 100 000 hl eingerichtet, ist aber noch nicht voll ausgenutzt. Das Berliner Geschäft wird auf dem der ,Germania-Brauerei“ gehör. Brauereigrundstück Frankfurter Allee 53/55 be- trieben, welches die Ges. für die Zeit vom 1./4. 1913 bis 1./10. 1915 mit sämtl. Brauerei- inventar u. Zubehör gepachtet hat. Der Ges. war ausserdem ein Optionsrecht auf das fragliche Brauereigrundstück nebst der gesamten Einrichtung zum Preise von M. 1 825 000 eingeräumt, welches bis zum 1./10. 1914 lief, infolge des Krieges aber nicht ausgeübt wurde. Von den beiden kleineren Brauereien ist die eine in Liebertwolkwitz und die andere in Niederelsdorf bei Lunzenau belegen. Ausserdem besitzt die Ges. an verschiedenen Orten noch 33 eigene Grundstücke von denen 18 zu Niederlags- u. 15 zu Ausschankzwecken dienen. Die Ges. be- sitzt die sämtl. nom. M. 250 000 Anteile der Leipziger Panorama-Ges. m. b. H., welche auf Häuser-Kto mit M. 250 000 verbucht sind. Diese Ges. betreibt in Leipzig ein grösseres Restaurant. 1911/12 u. 1912/13 erforderten Zugänge auf Anlage-Kti M. 540 000 bezw. 1 600 000, davon entfallen an grösseren Bauten 1 Kühlhaus u. Hafersiloaufbau in Leipzig, Erwerb einer Malzfabrik in Cöthen etc. Zugänge 1913/14 ca. M. 840 000. Ab 1./4. 1904 Übernahme der Brauerei J. Baumann in Erfurt, deren Leitung Paul Baumann übertragen ist u. die als Abteil. Erfurt weitergeführt wird; ab 1./7. 1904 Übernahme der Brauerei F. Rühl in Leipzig- Volkmarsdorf; die zugehör. Grundstücke und Gebäude sind 1905 verkauft. Bierabsatz 1897/98–1913/14: 211 844, 225 518, 248 902, 262 516, 259316, etwa 260 000, etwa 330 000, etwa 350 000, etwa 340 000, etwa 320 000, etwa 360 000, ca. 330 000, 356 569, 422 698, 457 538, ca. 470 000, ca. 460 000 hl. Kapital: M. 7 000 000 in 4000 St.-Aktien u. 3000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4000 000 in St.-Aktien à M. 1000. Zur Beschaffung ausreichender Betriebsmittel u. für Aufwendungen für die Berliner Niederlassung beschloss die a. o. G.-V. v. 27./8. 1914 Erhöh. des A.-K. um M. 3 000 000 in 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./10. 1913, übernommen von der Berliner Handels-Ges. zu pari, welche sämtl. Emiss.-Kosten trug. Aufgelegt am 15./9. 1913 zu 108 %. Die Vorz.-Aktien haben ein Vorrecht auf eine Div. von 6 % mit Nachzahl.- Pflicht und im Falle der Auflös. der Ges. einen Anspruch auf vorzugsweise Ausschüttung ihres Nennbetrages zuzügl. eines Aufgeldes von 12 % sowie auf Zahlung der aus früheren Jahren etwa rückständ. Div.-Beträge. Die Ges. ist berechtigt, die Vorz.-Aktien v. 1./10. 1919 ab jederzeit ganz oder teilweise nach mind. 6monat. Kündig. mit 112 % ihres Nennbetrages zur Rückzahl. zu bringen. Die Rückzahl. darf nur aus dem nach der jährl. Bilanz sich ergebenden Gewinn erfolgen. Hypotheken: M. 1 927972 auf Hauptbrauerei in Leipzig, durchschnittlich mit 4.60 % ver- zinslich; M. 1 215 478 auf Filial-Brauerei Erfurt, zu durchschnittlich 4.30 %; auf Häuser in Leipzig etc. M. 1 729 594. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. in Leipzig oder Berlin. Stimmrecht: 1 Vorz.-Aktie = 1 St., jede St.-Aktie = 3 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F., etwaige Nachzahl. an Vorz.-Aktien, 6 % Div. (Maximum) an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1914: Aktiva: Grundstücke 1 505 579, Gebäude 2 022 700, Masch., Brauerei-Utensil. u. Inventar 717 300, Pferde u. Wagen 229 600, Eisenbahn 23 600, Fastagen 403 300, Eishäuser u. Mobil. 365 000, Häuser 2 304 000, Kassa 133 915, Postscheck-Kto 9036, Wechsel 1360, Effekten 221 981, Bankguth. 1 656 107, Debit. 554 809, Darlehen 3 241 879, Versich. 2600, Beamtenversich. 14 281, Vorräte 1 573 896. – Passiva: St.-Aktien 4 000 000, Vorz.-Aktien 3 000 000, Hypoth. auf Brauerei Leipzig 1 927 972, do. Häuser 1 729 594, do. Brauerei Erfurt 1 215 478, Kapital-R.-F. 429 400 (Rückl. 29 400), R.-F. II 100 000, Ern.-F. 50 000, Talonsteuer-Res. 32 000, Arb.-Unterst.-F. 157 677, Beamten- do. 140380, Friedr. Wilh. Reinhardt- Stiftung 35 305, Kaut. 100 489, unerhob. Div. 1685, Kredit. 1 473 922, Kriegsfürsorge 40 000, Div. an Vorz.-Aktien 180 000, do. an St.-Aktien 320 000, Tant. an A.-R. 17 777, Vortrag 29 263. Sa. M. 14 980 947. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 4 019 803, Miete u. Pacht 17 566, Kursverlust 14 063, Unterstützung für Kriegsteilnehmer 12 805, Abschreib. 704 618, Reingewinn 616 442. – Kredit: Vortrag 25 736, Häuser-Kto 17 800, Debit. 1849, Darlehn 2126, Bier u. Brauerei- abfälle 5 318 808, Zs. 18 977. Sa. M. 5 385 299. Kurs Ende 1889–1914: In Berlin: St.-Aktien 185.50, 176.60, 173, 165, 175.10, 188, 199.75, 200.50, 204.50, 204.50, 207.25, 204, 203.50, 209.25, 216.75, 215.25, 202.50, 203.25, 179.50, 164.50, 172.60, 186.50, 186.50, 178.10, 167.75, 162.25* %. Eingef. 6./8. 1887 zu 172 %. Vorz.-Aktien Ende 1913–1914: 110.75, 112.50* % — In Leipzig: St.-Aktien 186, 176.50, 172, 164, 175.50, 188.40, 199.25, 202, 205, 204.50, 207, 203.50, 203.50, 209.25, 217, 215.25. 201.50, 204.50, 177.50,