1690 Brauereien. Brauhaus Nürnberg in Nürnberg. Gegründet: 27./4. 1889; eingetragen 24./5. 1889. Bis 1./7. 1897 lautete die Firma „Brauhaus Nürnberg vormals Bernreuther vormals Liebel'. Gründer siehe Jahrgang 1901/1902. Übernahme der Liebel'schen Brauerei sowie der Bernreuther'schen Brauerei für M. 2 800 000. Ferner erworben 1897 die Konrad Denk'sche Brauerei für M. 2 044 802. Zwecks Vereinigung der drei Betriebe ist 1898/1900 Schillerstrasse 14 eine neue grosse Brauerei erbaut; Gesamtkosten der Neuanlagen unter Anrechnung aller Anschaffungen M. 3 383 002. Die frei gewordenen Grundstücke sind teilweise bereits verkauft. Gegen- wärtig umfassen die Immobilien a) der an der Schillerstrasse liegende Komplex, auf welchem sich die Brauerei u. Kellerei befindet, Flächeninhalt 1, 478 ha (s. oben), b) unweit desselben das Anwesen äussere Rollnerstr. 19, Flächeninhalt 1, 046 ha, mit Stallungen, Lagerhäusern u. Hof, in welchem der gesamte Fuhrpark u. sonst. Inventar untergebracht ist; c) die inner- halb der Stadt liegenden, zu Bierniederlagen dienenden Häuser Knorrstr. 6, vordere Beck- schlagergasse 20 und hintere Beckschlagergasse 19; d) Bauterrain Johannisstr. Plan Nr. 101, 1,994 ha und äussere Rollnerstr. Plan 612½, 627, 1,235 ha. Die Gesellschaft besitzt z. Z. 70 Wirtschaften zumeist in Nürnberg gelegen. 1905 Ankauf der Kundschaft der Brauerei Christ. Dummet in Nürnberg, sowie Erwerb der Brauerei Liedel in Feucht. Die G.-V. v. 14./7. 1906 genehmigte den Ankauf der Brauerei Strebel & Wagner in Nürnberg-Mögeldorf. Kaufpreis für die Brauerei samt Zubehör M. 1 325 600, für die Vorräte M. 223 723, für 14 Wirtschaften M. 1 269 000, zus. M. 2 818 323. An Hypoth. wurden übernommen M. 1 230 600, so dass M. 1 564 000 auszuzahlen waren. Durch Hingabe von 500 Aktien zum Kurse von 175 % und M. 689 000 bar wurde diese Summe belegt. Der Betrieb von Strebel & Wagner wurde 1907 mit demjenigen des Brauhauses Nürnberg vereinigt. Bierabsatz des Brauhauses Nürnberg 1894/95–1905/06: 69 950, 78 906, 136 568, 151 645, 165 613, 172 078, 164 054, 157 081, 158 969, 166 359, 175 060, 183 338 hl. Später jährlich ca. 300 000 hl. Zugänge auf Brauerei-Immobil.- u. Masch.-Kti erforderten 1907/08 M. 250 169, ausserdem wurden 6 Wirtschaften für M. 450 326 erworben; 1908/09 Ankauf von 2 Wirtschaften u. 2 Anwesen für zus. M. 596 600, 1909/10 u. 1910/11 Erwerb weiterer Wirtschaften für zus. M. 616 444 bezw. 825 087. 1910/11 Ankauf eines an das Brauereianwesen angrenzenden Areals für M. 693 408 inkl. Verbriefungskosten. Zugänge auf Masch.- u. Kühlanlage-Kto M. 217 300. Anfang 1912 Ankauf des Brauhauses Wöhrd mit ca. 22 000 hl Bierproduktion; das Grundstück wurde wieder veräussert u. der Betrieb mit dem Nürnberger Betrieb vereinigt. Zugänge auf Anlage-Kti: 1911/12 M. 947 306, 1912/13 M. 172 877, 1913/14 M. 872 478, davon M. 806 341 auf Immobil. u. M. 66 137 auf Masch. Kapital: M. 5 200 000 in 5200 Aktien à M. 1000. Urspr. 1 800 000, erhöht lt. G.-V. v. 21./12. 1896 um M. 600 000 in 600 Aktien, angeboten den Aktionären zu 112 %., weitere Erhöh. um M. 1 200 000 lt. G.-V. v. 31./5. 1897. Der erstere Betrag diente zur Deckung der durch Zus. legung der beiden Betriebe Bernreuther u. Liebel entstandenen Bau- u. Einricht.-Kosten, während die zuletzt emittierten Aktien den Vorbesitzern der neuerworbenen Denk'schen Brauerei teilweise als Kaufschilling überlassen wurden. Ferner erhöht zur Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 2./5. 1905 um M. 400 000, übernommen von einem Konsort. zu 125 %, angeboten 360 Stück den Aktionären zu 130 %. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 14./7. 1906 um M. 1 200 000 (auf M. 5 200 000) in 1200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1906. Hiervon dienten 500 Stück zu 175 % zur teilweisen Ausgleichung des Kaufschillings für die erworbene Strebel & Wagner'sche Brauerei in Nürnberg-Mögeldorf. Von den weiteren 700 Aktien wurden 500 Stück einem Konsort. zu 142 % mit der Verpflicht. überlassen, dieselben den bisherigen Aktionären zu 146 % in der Weise zur Verfüg. zu stellen, dass auf je 8 Stück bisherige Aktien eine neue Aktie entfiel (geschehen 1.–21./8. 1906), während die restl. 200 neuen Aktien dem Konsort. zu 146 % überlassen wurden. Agio mit M. 343 480 in R.-F. Hypotheken: M. 3 708 779 zu 4 % auf Brauereianwesen; M. 3 357 610 auf Wirtschafts- anwesen, beide in Annuitäten fast nur zur 1. Stelle. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., hierauf event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem zus. M. 15 000 feste Vergüt.), Rest zur Verf. d. G.-V., Abschreib. bis 30./9. 1911 M. 5 252 626. Bilanz am 30. Sept. 1914: Aktiva: Brauerei-Anwesen 5 271 243, Wirtsch.- do. 5 319 527, Masch.- u. Kühlanlage 395 852, Lager- u. Gärgefässe 133 690, Transportfässer 38 112, Fuhrpark 24 780, Mobil. u. Utensil. 1, elektr. Beleucht.-Anlage 1, Bahnbierwagen 1, Flaschenfüllerei- Umbau 8574, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen 382 872, do. Pech, Fourage, Kohlen, Scheiben 14 007, Kassa 8184, Interims-Kto 147 181, Debit. 534 560, Bankguth. 324 058, Hypoth.-Debit. 3 814 417, Kaufschillingsreste 109 900. – Passiva: A.-K. 5 200 000, Hypoth. auf Brauerei- Anwesen 3 708 779, do. auf Wirtschafts-Anwesen 3 357 610, Malzaufschlag 347 975, Guth. der Kundschaft 529 333, Kaut. 216 589, Kredit. 827 102, Interims-Kto 67 256, R.-F. 915 000, Spez.- R.-F. 420 000, Disp.-F. 140 000, Gebührenäquivalent-Res. 16 000, Delkr.-Kto 235 000, Talon- steuer-Res. 26 000 (Rückl. 5200), Arb.-Unterst.-F. 2000, Div. 468 000, do. unerhob. 540, Tant. 29 110, Vortrag 20 670. Sa. M. 16 526 968. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz- u. Hopfenverbrauch 1 680 786, Fabrikat.-Unk. 180 226, Malzaufschlag 1 017 680, Gehälter, Löhne, Haustrunk 541 455, Fourage 71 613, Reparat., Steuern, Versich., Beleucht., Flaschen, Eisschränke, Wirtschaftsmobil. u. sonst. Geschäfts- u.