1798 Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. Die Ges. besitzt in Posen die Fabrik Kl. Gerberstr. 2 (Grundstück 23 199 qm). Am 25. 3. 1896 übernahm die Ges. die Spiritus-Raffinerie von Max Bourzutschky & Co. in Magdeburg nebst Grundstück Kl. Stadtmarsch 9a (6448 qm) für M. 622 400 und am 7./4. 1896 eröffnete die Ges. in Berlin ein Zentral-Bureau; gleichzeitig wurde die Direktion nach Berlin verlegt u. in Magdeburg eine Filiale errichtet, die aber 1910 aufgelassen wurde. 1902/1903 Verkauf eines für die Fabrikation entbehrlichen Terrains in Posen für M. 182 235. Auf den Kaufpreis sind M. 30 000 bar bezahlt, für den Rest von M. 152 235 besitzt die Ges. Hypoth. auf den verkauften Grundstücken, deren Abzahlung allmählich erfolgt. 1907 Ankauf eines an das Posener Etablissement angrenzenden Areals (83 a 25 qm) für M. 80 000. Die a. o. G.-V. v. 8./1. 1910 genehmigte den Erwerb des Ges.-Vermögens der Bank für Sprit- u. Produkten- Handel in Berlin mit Fabrik in Lichtenberg, Herzbergstr. 43/45 (12 728 qm), von deren M. 3 375 000 betragenden A.-K. die Posener Ges. seit 1905 bereits M. 1 687 000 besass. Der Verkaufspreis wurde in der Weise vereinbart, dass auf die Aktien, welche nicht bereits im Besitz der Käuferin sich befanden, diese 137.50 % nebst 5 % Stück-Zs. auf M. 600 seit 1./10. 1909 zahlte. Die Posener Sprit-A.-G. änderte ihre Firma in Bank für Sprit- u. Produkten- handel A.-G. (jetzt ab 4./12. 1911 Firma: Spritbank A.-G.) mit Sitz in Berlin. Von der Bank für Sprit- u. Producten-Handel in Liquid. wurde im Febr. 1910 auch das Grundstück Char- lottenburg. Kantstr. 81 (jährl. Mietseinnahme ca. M. 16 000) erworben. 1910/11 Ankauf eines der Fabrik in Lichtenberg benachbarten Grundstückes von 6988 qm für M. 135 746 inkl. Kosten. Auf den Fabrikgrundstücken in Posen, Magdeburg und Lichtenberg wird je eine Sprit- fabrik mit allen dazu gehörigen baulichen und maschinellen Anlagen und eigenen Anschluss- gleisen betrieben. In diesen 3 Fabriken werden 8 Dampfkessel mit zus. 735 qm Heizfläche und 8 Rektifizierappate von zus. 6500 Litern stündlicher Leistung betrieben; die Fabriken besitzen eiserne Reservoire zur Lagerung von Sprit und Spiritus mit einem Gesamtraum- inhalt von ca. 18 Millionen Litern. In Lichtenberg und Posen bestehen zudem noch be- sondere Filtrationsanlagen. Die Ges. ist der Spiritus-Zentrale G. m. b. H. angeschlossen u. zwar für sämtliche drei Fabriken mit einem Gesamtkontingent von 22 345 360 Litern r. A., davon in Posen 6 843 655 Ir. A., in Magdeburg 5 593 747 Ir. A., in Lichtenberg 9 907 958 Ir. A. Der Vertrag der Spiritus-Zentrale läuft bis zum 15./9. 1918. Es wurden an gereinigtem Branntwein (Sprit) hergestellt: in der in der in der im Geschäftsjahr Posener Fabrik Magdeburger Fabrik Lichtenberger Fabrik Liter r. A. Liter r. A. Liter . 1906/7 8 251 300 6 828 698 8665 925 1907/8 7192 512 5 222 966 8285 421 1908/9 7653 317 5369 594 9020 322 1909/10 6044 982 4 373 866 8 457 451.7 1910/11 9274 222.4 2 785 695.3 17 Angaben für 1911/12 u. 1912/13 wurden nicht veröffentlicht. Im Nov. 1912 hat die Ges. in Gemeinschaft mit der Firma R. Eisenmann, Spritfabrik d. Fabrik chem. Produkte zu Berlin, für ein Konsort. die Firma C. A. F. Kahlbaum in Berlin-Adlershof käuflich übernommen. Der Kaufpreis beträgt ca. M. 9 000 000. Die Firma Kahlbaum besteht in Berlin seit fast einem Jahrhundert u. geniesst einen Weltruf für ihre Erzeugnisse (Sprite höchster Qualität u. chem. Präparate, insbesondere für Zwecke der Laboratorien u. wissenschaftl. Institute). Das Geschäft wird unter der Firma C. A. F. Kahl- baum G. m. b. H. in der bisherigen Weise, völlig getrennt von den eig. Betrieben der Käufer, weiter geführt. Nur der für die Fabrikbetriebe nicht bestimmte umfangreiche Grund- besitz der Firma Kahlbaum soll zu geeigneter Zeit verwertet werden. Von dem St.-Kap. der Kahlbaum-Ges. (M. 4 000 000) besitzt die Spritbank 65 %, worauf bisher 50 % eingezahlt wurden. Die Spritbank ist seit Ende 1913 an der Firma Vereinigte-Spritwerke G. m. b. H. mit Sitz in Berlin beteiligt (St.-Kap. M. 775 000, wovon die Spritbank M. 331 800 übernahm). Auch beteligt seit 1913 an der Compafia de Alcoholes in Bilbao mit Pes. 425 000 (X.-K. Pes. 2 000 000). Kapital: M. 3 000 000 in 2500 Aktien (Nr. 1–2500) à M. 300, 1872 Aktien (Nr. 2501–3540 u. 3542–4374) à M. 1200, 1 Aktie (Nr. 3541) à M. 2000 u. 1 Aktie (Nr. 4374) à M. 1600. Urspr. M. 3 000 000, reduziert 1874 auf M. 750 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 14./12. 1895 um M. 600 000 in 500 Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1./10. 1895, angeboten den Aktionären bis 3./2. 1896 zu 140 %. Die Erhöhung erfolgte zwecks Ankauf der Fabrik von Bourzutschky & Co. in Magdeburg (s. oben). Behufs Ankauf des Unternehmens der Bank für Sprit- u. Produkten-Handel in Berlin-Lichtenberg beschloss die a. o. G.-V. v. 8./1. 1910 Erhöhung des A.-K. um M. 650 000 (also auf M. 2 000 000). Diese neuen Aktien sind ab 1./10. 1909 div.-ber. Sie wurden an ein Konsort. (Dresdner Bank etc.) zu 100 % zuzügl. Stück-Zs. ab 1./10. 1909 begeben. Die Gruppe hat die Aktien sodann den alten Aktionären v. 16./3.–4./4. 1910 zum Kurse von 116.50 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. derart angeboten, dass auf M. 2400 alte Aktien M. 1200 neue entfielen. Soweit die neuen Aktien nicht bezogen wurden, waren dieselben an der Börse zu verkaufen u. der Unter- schied gegen den Bezugspreis von 116.50 % der Ges. zuzuführen. Die Dresdner Bank war zur Übernahme aller Kosten für Herstell, Stempelung der Aktien etc., ferner aller Kosten der