Vorwort zur zwanzigsten Auflage. Die 20. Auflage des Handbuches erscheint im Zeichen des Krieges, dessen Einfluss bei den Jahresabschlüssen 1914 der meisten Gesellschaften zum Ausdruck gelangt. Die deutschen Börsen sind seit Kriegsbeginn geschlosser, die Emissionstätigkeit ruhte infolge dessen gänzlich, auch die Neugründungen gingen zurück; wurden im zweiten Halbjahr 1914 noch 65. Gesellschaften mit zusammen M. 163 617 000 registriert (hiervon 38 Kriegskredit- banken bezw. Kriegsbedarfsgesellschaften), so fiel die Anzahl der Gründungen im ersten Halbjahr 1915 auf 23 Gesellschaften mit zusammen nur M. 27 141 000 Aktienkapital; hiervon sind 7 Kriegsbedarfsgesellschaften mit zusammen M. 5 421 000 Aktienkapital, dann die grosse Samenzüchterei Gebr. Dippe in Quedlinburg mit M. 10 000 000 und das Bibliographische Institut Meyer in Leipzig mit M. 4 500 000 Aktienkapital, die übrigen 14 Gesellschaften mit vusammen M. 7 220 000 Aktienkapital verteilen sich auf verschiedene Branchen. Soweit die Geschäftsberichte und Bilanzen bis Mitte Juli 1915 veröffentlicht wurden, fanden dieselben Berücksichtigung. Eine grössere Anzahl Gesellschaften erhielt übrigens infolge des Kriegszustandes mit Rücksicht auf ihre geschäftlichen Beziehungen zu den Kolonien oder zu dem feindlichen Auslande die behördliche Erlaubnis, die Rechnungslegung für 1914 zu verschieben. Verschiedene ausländische Geschäftsberichte speziell aus Russland waren überhaupt nicht zu erlangen. Eine sehr wichtige Ergänzung des Werkes bildet der Anhang „ Deutsche dd dsdvdische Staatspaptere, sowie die dbregen an deutschen Börsenpldteen Rotterten Fonds erc.; auch diese Abteilung bietet eine Fülle der wertvollsten Mitteilungen, besonders jetzt über aus- ländische Wertpapiere, deren Zinsen und verloste Stücke seitens der feindlichen Staaten zur Zeit nicht bezahlt werden. Nachstebende Tabelle giebt eine Üpersicht der Gründungen der letzten 10 Jahre, wie solche die entsprechenden Handbuchbände verzeichnen: Gründungen Gesellschaften Aktienkapital Gründungen Gesellschaften Aktienkapital 1906 250 M. 482 636 000 1911 162 „ 227 884 500 1907 210 „ 262 427 000 1912 177 „ 243 192 000 1908 159 „197 270200 1913 165 „ 215 469 500 1909 166 „198 094 000 1914 127 „ 375 803 200 1910 195 „ 268 224 000 1915 I. Band 23 „ 27 141 000 Der im Juli eines jeden Jahres erscheinende, also der vorliegende, I. Band enthält vorwiegend die am 31. Dez. abschliessenden Gesellschaften, der II. Band folgt in der Regel Anfang des nächsten Jahres und behandelt diejenigen Aktienfirmen, die ihre Bilanzen am 31. März, 30. Juni und 30. Sept. etc. ziehen. Beide Teile bilden ein zusammengehöriges Jahrbuch und ergänzen sich gegenseitig, sodass eine jede der ca. 6300 deutschen Aktien- gesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien in einem der beiden Bände sicher aufzufinden ist; die also in dem vorliegenden I. Bande nicht enthaltenen Firmen sind in der Ausgabe 1914/15 II. Band aufgenommen und erscheinen wieder in der Ausgabe 1915/16 II. Band. Die beigegebenen Inhalts-Verzeichnisse nebst Firmen-, Orts- und Branchen- Register erleichtern das Aufsuchen jeder Gesellschaft. ODie mit bezeichneten Kurse beziehen sich auf den 25. Juli 1914 bezw. früher da infolge des Kriegsausbruches seit 30. bezw. 31. Juli 1914 die deutschen Börsen geschlossen sind. Berlin, am 22. Juli 1915. Die Redaktion.