Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 81 Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kassa 64 847, Wertp. 8773, Inventar 100, Debit. 201 795. – Passiva: A.-K. 90 000, R.-F. 9000, Spez.-R.-F. 21 304, Pens.-F. 19 391, Unterstütz. Kasse 8223, Viehversich.- Kasse 38 000, Provis. 1979, Depositeneinl. 16 432, verzinsbare Kap. 47 565, Bankschuld 2941, unerhob. Div. 738, Gewinn 19 940. Sa. M. 275 516. Dividenden 1897–1914: 16, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 1 7, 17 8. . Vorstand: Vakat. Aufsichtsrat: Vors. Franz Anacker. Hessische Bank Akt.-Ges. in Darmstadt, Wilhelminenstr. 14. 3 (In Liquidation.) Gegründet: 12. 7. 1904: eingetr. 30./7. 1904. Hervorgegangen aus den beiden Bankhäusern Herm. Eschborn u. Wilh. Fries. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Die a. o. G.-V. v. 24./6. 1909 beschloss die Liquidation, da die Bank von verschiedenen Verlusten betroffen wurde. Die Bank f. Handel u. Ind. hat sich bereit erklärt zur Ermöglich. der Liquidation für die bestehenden Verbindlichkeiten zu garantieren. Auch eröffnete die Darmstädter Bank in den Lokalitäten der Hessischen Bank eine Depositenkasse. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die G.-V. v. 22./8. 1908 beschloss Erhöh. um M. 500 000 zu pari. Das A.-K. ist verloren. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Debit. 734 959, Immobil. 846 750, Beteilig. 100 000, Unterbilanz 1 774 255. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Kredit. 1 571 940. Hypoth. 376 600, Rück- stell.-Kto 7425. Sa. M. 3 455 965. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 226, Zs. 48 525, Saläre 250. – Kredit: Provis. 294, Verlust pro 1914 48 707. Sa. M. 49 002. Über die Liquidationsbilanzen per 23./11. 1909, 31./12. 1910 u. 31./12. 1911 etc. siehe Näheres dieses Jahrb. 1911 u. 1912. 1912 erhöhte sich die Unterbilanz auf M. 1 684 120, 1913 auf M. 1 725 548, 1914 auf M. 1 774 255 und geht damit über die Höhe des A.-K von M. 1 500 000 hinaus. Dividenden: 1904/05: 4 % = M. 28.33 (17 Mon.); 1906–1908: 5, 4, 0 %. Liquidatoren: Bankprokurist Dr. jur. Hans Stirtz, Bankbeamter Wilh. Häussermann, Bankprokurist Johs. Vonderheit. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Oberjustizrat F. von Hessert, Stellv. Bank-Dir. H. Brink. Dir. Ad. Koch, Franz Klucken, Darmstadt. andwirtschaftliche Genossenschaftsbank in Darmstadt. Die Landwirtschaftliche Genossenschaftsbank hat sich vor Jahren über ihre Leistungs- fähigkeit an der jetzt in Liquidation getretenen Reichsgenossenschafts-Bank A.-G. in Frank- furt a. M. engagiert (Forderung an dieselbe ca. M. 8 000 000), Die Genossenschaftsbank ist dadurch in Schwierigkeiten geraten. Um eine Katastrophe zu verhindern, haben 12 der leistungsfähigsten Genossenschaften eine neue Zentralkasse für landwirtschaftliche Genossen- schaften gegründet, hinter der die Preussenkasse steht, u. haben dieser die Geldausgleichs- stelle übertragen. Der Landwirtsch. Genossenschaftsbank wurde durch Gewährung eines Mora- toriums die Möglichkeit zur stillen Liquid. gegeben werden, die bis Nov. 1914 bedeutende Fort- schritte gemacht hat. Die Genossenschaften übten in der G.-V. v. 1./4. 1913 eine scharfe Kritik an der Verwalt. der Bank. Die Bilanz für 1912 ergab einen Verlust für die Genossen- schaftsbank von M. 992 097. In der Vers. wurde folg. Resolution angenommen: Die Gläubiger, soweit sie Genossenschaften sind, gewähren vorerst Stundung bis zum 31./12. 1914 u. ver- bpflichten sich, ihre Guthaben jeglicher Art bei der Bank gegen Gutschrift von 4 % Zs. stehen zu lassen. In der am 31./5. 1913 stattgehabten ord. G.-V. wurden die Regularien nicht genehmigt; es wurde eine Revisionskommission eingesetzt, die nach Prüfung der ganzen Sachlage, der Bilanz u. Gewinn- u. Verlust-Rechnung, in einer am 12./11.1913 statt- gefundenen G.-V. Bericht erstattete. Der Vors. derselben konstatierte, dass die Verluste voraus- sichtlich noch grösser seien u. sich auf M. 1 568 968 beziffern werden, wogegen eine Reserve von M. 1 588 000 vorhanden ist. Auf Antrag der Revissionskommission wurde dem Aufsichtsrat Generalvollmacht erteilt. Mitgeteilt wurde ferner noch, dass zum Ankauf der Forderungen der zehn renitenten Genossenschaften, die mit ihren M. 156 000 Forderungen dem Moratorium nicht beigetreten waren, bereits M. 95 000 genehmigt sind, so dass nur noch ungefähr M. 60 000 aufzubringen seien. Die wenigen noch ausstehenden hessischen Genossenschaften dürften sich der gütlichen Verständigung auch anschliessen. Eine am 5./12. 1914 stattge- fundene Gläubigerversammlung beschloss die Verlängerung des Moratoriums bis Ende 1916, sowie die Verteilung der ersten Abschlagsquote von 15 % an die Gläubiger, gezahlt im März 1915. Mit der Reichsgenossenschaftsbank wurde 1914 eine für die Landw. Genossen- schaftsbank günstige Verständigung herbeigeführt, indem mit Hinblick auf die schweren Verluste, die das hessische Genossenschaftswesen erleidet, die übrigen Gläubiger der Reichs- genossenschaftsbank auf ihre Forderungen zugunsten der Landw. Genossenschaftsbank ver- zichten, und wurden die Werte der Reichsgenossenschaftsbank der Landw. Genossenschafts- bank zur Verrechnung auf ihre Forderung überwiesen. Auf Antrag der Landw. Genossen- schaftsbank ist das Institut im März 1915 unter Geschäftsaufsicht gestellt und Finanzrat Michel in Darmstadt zum Verwalter ernannt worden. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916. I. 6