Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 85 0 0 * Dörphofer Spar- und Leihkasse in Dörphof i. Schl.-H. Gegründet: 16./2. 1895. Zweck: Entgegennahme u. Verzinsung von Sparkasseneinlagen u. Gewährung von Darlehen. Kapital: M. 63 000 in 63 Aktien à M. 1000. Ursprüngl. M. 40 000. Die G.-V. v. 22./9. 1904 beschloss Erhöhung des A.-K. um höchstens M. 40 000; gezeichnet M. 23 000 zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kassa 4733, Reichsbankgiro 567, Bankguth. 90, Hypoth. 145 310, Schuldverschreib. 66 987, Effekten 8679, Wechsel 2119, Debit. 47 543, do. für Hypoth. etc. 11 511, Inventar 150. – Passiva: A.-K. 63 000, R.-F. 4992, Spareinlagen 200 482, Bankschulden 13 693, Gewinn 5522. Sa. M. 287 690. Dividenden 1906–1914: 4, 5, 5, 7, 6½, 6, 6, 6, 6 %. Direktion: P. Jochimsen, J. Klüver. Aufsichtsrat: Vors. J. W. Braack, H. Jauch, H. Mordhorst. Dorstener Bank Akt.-Ges. in Dorsten. Gegründet: 9./4. 1906; eingetr. 4./5. 1906. Gründer s. Jahrg. 1908/09. Zweck: Betrieb aller Bankiergeschäfte. Siehe auch Jahrg. 1909/10. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kassa u. Reichsbank, Coup. 113 098, Wechsel 153 518, Mobil. 697, Immobil. 37 766 abzügl. 32 431 Hypoth. bleibt 5334, Bankguth. 159 973, Debit. 1 271 232, Avale 14 500. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. I 31 500, do. II 27 300, Talonsteuer- Res. 6000, Scheckkto 128 991, Depos. 233 240, Kredit. 204 070, Avale 14 500, Gewinn 72 751. Sa. M. 1 718 354. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. (einschl. Steuern etc.) 26 214, Gewinn 72 751. – Kredit: Vortrag 21 200, Zs. 51 208, Prov. 26 557. Sa. M. 98 966. Dividenden: 1906/07: Gewinn M. 34 026; 1908: 6 % p. r. t.; 1909: 4 % p. r. t.; 1910: 4 %; 191119144 5,% Direktion: Peter Krause, Karl Reckmann. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Herm. Liebrich, Duisburg; Stellv. Bank-Dir. Dr. jur. Weyler, Essen; Komm.-Rat Franz Limper, Recklinghausen; Gen.-Dir. Mor. Grossbüning, Gelsenkirchen. N iederdeutsche Bank Kommanditgesellschaft auf Aktien in Konkurs in Dortmund, Infolge ihrer ungewöhnlich starken Expansionsneigung durch Gründung von zahlreichen Filialen, Gewähr. übermässigen Kredits, Verluste bei Spekulat., übertriebene Gründungstätigkeit geriet die Bank Mitte 1910 in Zahlungsschwierigkeiten, sodass am 27./7. 1910 über das Ver- mögen der Bank das Konkursverfahren eröffnet wurde. Konkursverwalter: Kaufm. Rich. Haack, Dortmund u. Möller, Hamburg, ausserdem wurde ein Gläubigerausschuss gewählt. Die Prüfung der Bücher ergab dass Jahre hindurch total faule Posten als sichere Werte durch die Bilanzen geschleppt u. dass die meisten Bilanzen gefälscht sind. Auch Depot- unterschlagungen und andere strafrechtliche Handlungen, Bilanz-Fälschungen, Untreue, Schiebungen, Gründungsvergehen, falsche Angaben vor dem Register-Richter, nicht recht- zeitiger Konkursanmeldung, unordentlicher Buchführung etc. wurden aufgedeckt, sodass der Geschäftsinhaber Jul. Ohm u. der Bücherrevisor Siegfr. Hartwig verhaftet wurden; auch andere Verhaftungen fanden statt. Der erste Strafprozess wegen Vergehens gegen das Depot- u. Börsengesetz fand im Nov. 1911 statt; der zweite Strafprozess gegen genannte nebst Mitgl. des A.-R. etc. dauerte von April bis Oktob. im Jahre 1913. Die Anklage lautete hauptsächlich auf Fälschung der Bilanz, Untreue, falsche Angabe bei Gründungen u. Erhöhung des A.-K., Unterlassung des Antrags auf Konkurseröffnung, unübersichtliche Buchführung u. Vergehen gegen das Börsengesetz. Durch die Zahlungseinstellung der Bank wurden viele Firmen bezw. Akt.-Ges. zur Konkursanmeldung gezwungen, ebenso der grösste Teil der A.-R.-Mitgl. Gegen die Urteile von Oktober 1913 hatten verschiedene Angeklagte Revision beim Reichsgericht eingelegt, das aber im Februar 1915 die Urteile in der Hauptsache bestätigte. In der Gläubiger-Vers. der Niederdeutschen Bank v. 5./10. 1910 teilte der Konkurs- verwalter mit, dass die gesamten Aktiva M. 5 965 272 betragen, wovon noch rund M. 600 000 für Kos en u. bevorrecht. Forder. abzuziehen seien. Demgegenüber beliefen sich die Passiva damals auf M. 27 197 365, sodass eine Unterbilanz von M. 21 832 136 vorhanden sei. Die Prüfung der Forder. machte grosse Schwierigkeiten angesichts der Konkurse, die über die zahlreichen Tochter- Ges. der Niederdeutschen Bank verhängt wurden. In der Masse dürften 13–15 % liegen. Das A.-K. ist verloren. Der Konkursverwalter bemerkte, dass ein Vorgehen gegen die Berliner Handels- Ges., die Einführerin der Aktien an der Berliner Börse, wegen Regressklagen bisher noch keine Handhabe geboten habe; jedoch solle die Angelegenheit weiter geprüft werden. Indessen hat eine Anzahl Aktionäre bereits eine Ersatzklage gegen die Berliner Handels-Ges. anhängig gemacht. In diesem Prozess entschied das Kammergericht am 20. März 1915, dass die Handels-Ges. denjenigen Aktionären, welche die an der Berliner Börse eingeführten M. 8 000 000 Aktien (Nr. 1–8000) besitzen, für allen durch den Erwerb der Aktien erlittenen