114 Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Actien-Vorschuss-Verein Blankenau in Glösa b. Chemnitz. Gegründet: 1890 durch Übernahme des Vorschuss-Vereins Blankenau-Glösa. Zweck: Betrieb von Geldgeschäften aller Art; Gewährung von BZ Aus- leihung von Hypoth.-Geldern u. Annahme von Spargeldern. Kapital: M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: April-Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kassa 47 403, Wechsel 15.402, Inventar 1539, Effekten 102 084, Grundstücke 55 276, Hypoth.-Schuldner 582 200, Darlehensschuldner 137 741. — Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. 33 500, Grundstück-R.-F. 7000, Div.-Disp.-F. 8000, Delkr.-Kto 12 000, Spez.-R.-F. 1968, Talonsteuer Res. 1500, unerhob. Div. 200, Hypoth. 22 000, Debit. 629 549, Gewinn 25 929. Sa. M. 941 647. Dividenden: 1894–1902: 0 %; 1903–1914: 4, 5, 5, 5, 5, 5½, 5½, 6, 7, 7, 7, 7 %. Direktion: O. P. Brückner, Paul Fischer. Aufsichtsrat: Vors. C. Soergel, Rechtsanw. Dr. Wilde, Gust. Dröge, Friedr. Stendicke, Rob. Franz, A. Uhlich. Prokuristen: E. C. Clauss, Herm. Uhlig. Gewerbebank zu Goch. Gegründet: 1878. Ausgeschlossen ist jedes Spekulationsgeschäft. Kapital: M. 240 000 in 400 Nam.-Aktien à M. 150 und 600 Nam.-Aktien à M. 300. Urspr. A.-K. M. 60 000, erhöht 1889 um M. 60 000, 1901 um M. 120 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen. Mers.: Bis Ende April. Stimmrecht: M. 150–1200 A.-K. = 1 St., M. 1350–2400 = 2 St., M. 2550–4800 = 3 St., M. 4950–12 000 = 4 St., M. 12 150 und mehr = = 5 St., Maximum 5 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Immobil. 21 400, Mobil. 600, Debit. a) Kunden 540 564, b) Banken 90 039, Kassa 42 332, Wechsel 231 965, Hypoth. 21 400, do. Zs. 51, Effekten 85 761, do. Zs. 5. – Passiva: A.-K. 240 000, R.-F. 34 010, Delkr.-F. 3028, Talonsteuer- Res. 300, Disp.-F. 119, Akzepte 18 500, Kredit. ) Kunden 236 441, b) Banken 837, Sparguth. 478 971, Wechselrückzs. 1124, Gewinn 20 786. Sa. M. 1 034 120. Dividenden 1889–1914: 8, 6% 8 133 10, 10, 10, 1 3 .. 0, 10, , 10, 10, 10, 10, 0, 5 %. Coup. Verj.: J. (F.) Vorstand: Theod. Derks, Rob. Gudden. G. Polders. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Rechtsanwalt Weghmann, Stellv. M. Janssen. Göttinger Bank, Aktiengesellschaft in Göttingen, Seit 21./11. 1911 in Liquidation u. seit 1./12. 1911 in Konkurs. Die Ges. geriet im Sept. 1911 in ernste Zahlungsstockung. Die Schwierigkeiten haben aber bereits von dem Tage begonnen, an dem die Niederdeutsche Bank, die eine Filiale in Göttingert unterhielt zus. brach. Seit dieser Zeit wurden der Bank Gelder, die auf tägliche Kündigung eingezahlt waren, abgehoben u. Depositen in beträchtlichem Umfange gekündigt. Es handelt sich etwa um M. 1½ Mill. Dazu kam noch, dass die Kundschaft der Bank zum Teil grosse Verluste durch die Börsenderoute der letzten Zeit erlitt, Verluste, für die die Bank nur teilweise Deckung in Händen hatte. Zum Teil sind die Schwierig- keiten, auf sehr erhebliche Verluste zurückzuführen, die das Institut im J. 1910 bei grossen Konkursen in Northeim u. Osterode erlitten hat. Schliesslich sind grössere Mittel in der Beleihung von Terrains festgelegt. Die Bank trat lt. G.-V. v. 21./11. 1911 in Liquid., da jedoch nicht sämtl. Gläubiger der aussergerichtlichen Abwickelung der Geschäfte zustimmten, so wurde am 1./12. 1917 das Konkursverfahren über das Vermögen der Bank eröffnet. Konkursverwalter: Justizrat Eckels, Stellv. Rechtsanw. Dr. Eckels, Göttingen. Im Konkurs der Göttinger Bank wurden an die nicht bevorrechtigten Gläubiger, deren Forderungen auf M. 4 611 223 festgestellt sind, im April 1912 30 % u. im Mai 1913 20 % zus. 50 % mit M. 2 305 611 verteilt. Im Febr. 1915 noch 10 % ausgeschüttet. Insgesamt dürften die Gläubiger noch 15–20 % erhalten. Das A.-K. ist verloren. Den Vorst.-Mitgl. Riepenhausen u. Reese wurde im Mai 1914 der Prozess gemacht Bilanzverschleierung u. Konkursvergehens. Gegründet: 5./7. bezw. 2./8. 1901; eingetr. 20 58. 1901. Der Geschäftsbetrieb wurde 1./10. 1901 aufgenommen. Gründer 8. J ahrg. 190271903. Depositenkassen in Duderstadt u. Northeim. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, wovon bis 1903 50 % eingezahlt; weitere 25 % zum 1./4. 1904, restl. 25 % zum 1./4. 1906 eingezahlt Die a. o. G.-V. v. 28./11. 1907 beschloss Erhöhung um M. 1 000 000 in 1000 Nam.-Aktien, angeboten den alten Aktionären 3.–28./12. 1907 zu 110 %, nicht bezogene anderweitig zu 112 %; vorerst waren 25 % (Div.-Ber. ab 1./1. 1908) u. das Agio eingezahlt, 25 % am 1./1. 1910 eingezahlt, 25 % zum 1./1. 1911 u. restl. 25 % zum 31./12. 1911 vom Konkursverwalter einberufen. Die Aktien Nr. 1591–1641 u. 1817–1888 wurden wegen nicht erfolgter Voll- zahlung ihrer Anteilsrechte für verlustig erklärt. Dividenden: 1901: 0 % (3 Mon.): 1902–1910: 6, 6, 6, 6, 7, 7, 7, 7, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Bis 7./11. 1911: Wilh. Riepenhausen, Victor Reese, dann Martin Rieger, Fr. Ulrichs, Duderstadt. Gläubigerausschuss: Kaufm. Theod. Henjes, Kaufm. Friedr. Nahme, Göttingen: Bankdir. Oscar Thomas, Hannover; Kaufm. Bernh. Schacke, Göttingen; Gutsbes. Gottfr. Tölke, Sieboldshausen; Kgl. Kommissionsrat Sal. Meyenberg, Göttingen.