Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 189 Harzer Bank, Akt.-Ges. in Osterode (Harz). Gegründet: 26./5. 1903; eingetr. 15./6. 1903. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Zweck: Betrieb aller Zweige des Bank- u. Wechselgeschäfts. Seit 1./5. 1906 Interessen- gemeinschaft mit der Mitteldeutschen Privatbank in Magdeburg. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, eingezahlt 50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz an 31. Dez. 1914: Aktiva: Noch nicht eingez. A.-K. 250 000, Kassa 17 296, Coup. 4938, Wechsel 48 590, Effekten 51 810, Bankgrundstück 500, Inventar 1, Debit. 1 050 317, Interimskto 102. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 25 000, Delkr.-Kto 30 000, Avale 42 800, Kredit. 773 129, Reingewinn 52 626. Sa. M. 1 453 556. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 21 040, Reingewinn 52 626. – Kredit: Vortrag 38 797, Zs. 21 394, Provis. 10 340, Effekten 3094, Coup. u. Sorten 39. Sa. M. 73 666. Dividenden 1903–1914: 0, 7, 8, 8, 8, 8, 8, 0, 0, 7, 7, 5 %. Vorstand: Herm. Lorenz, Karl Richter. Aufsichtsrat: Reg.-Rat Kessler, Bankprokurist D. Block, Dr. A. Prost, Magdeburg. „Vereinsbank zu Pegau' i. S. Gegründet: 6./11. 1890, eröffnet 1./1. 1891 an Stelle des seit 1865 bestand. Credit- u. Vor- schussvereins. Zweck: Betrieb v. Bankgeschäften aller Art. Kapital: M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000; eingezahlt bis 1912 mit M. 80 000, im J. 1912 erfolgte die Einzahl. weiterer M. 40 000 aus R.-F. II. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: März. Stimmrecht: 1–2 Aktien = 1 St., 3–5 = 2 St., je weitere 5 = 1 St., Grenze 10 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kassa 32 209, Effekten 213 018, Hypoth. 789 677, Darlehne 127 533, Bankguth. 38 993, Wechsel 171 696, Inventar 2000. – Passiva: Eingez. A.-K. 120 000, Kredit. I 162 384, R.-F. I 60 000, do. II 12 000, Div.-Ergänz.-F. 2000, Gewinn 18 745. Sa. M. 1 375 129. Dividenden 1891–1914: 10, 10, 10, 10, 10, 12½, 12½, 12½, 12½, 15, 15, 15, 15, 20, 20, 20, 23, 25, 22, 20, 20, 12½, 12½, 7½ %. Die Div. wird gegen Vorzeigung der Interimsscheine gezahlt. Direktion: Th. Carius, E. H. Haeselbarth. Aufsichtsrat: (9) Vors. Stadtrat Herm. Friedrich, Stellv. O. Huhn. Pforzheimer Bankverein A.-G. in Pforzheim i. Baden. Gegründet: 1872 als Komm.-Ges. auf Aktien unter der Firma Pforzheimer Bankveren Kayser, Becker & Co., A.-G. lt. G.-V. v. 24./5. 1899. Die Bank ist bei der Bankfirma Fuld & Co. in Pforzheim kommanditarisch mit M. 500 000 beteiligt. Der Bankverein geriet infolge von eigenmächtigen Spekulationen der Direktoren Fr. Hermann u. Fr. Kraemer Ende Juli 1914 in Zahlungsschwierigkeiten. An sämtl. Gläubiger wurden im Nov. 1914 je M. 200 auf ihr Guthaben zurückgezahlt. Der im Dez. 1914 veröffentlichte Status ergab nach Aufzehrung der Rückl. von rd. M. 2 000 000 einen Bilanzverlust von M. 10 338 466, der sich per 31./12. 1914 auf M. 11 376458 erhöhte, hiervon ent- fallen allein M. 9 946 776 auf Spekulationsverluste. Zur Deckung des Bilanzverlustes von M. 11 376 458 ist der Nachlass des Dir. Aug. Kayser mit buchmässig M. 7 426 000 vorhanden, dazu kommen M. 1 825 000 in unentgeltl. zur Verfüg. gestellten Aktien der früheren Auf- sichtsräte, von Kayser u. einigen Spielkunden, u. M. 500 000 Vergüt. der früheren Aufsichts- räte, so dass sich ein Restverlust von M. 1 625 000 ergibt. Der Kaysersche Nachlass ist derzeit nur schwer zu verwerten; er besteht aus M. 4 000 000 Grundstücken, u. von den übrigen M. 3 500 000 besteht ein Teil schon aus dem Guth. beim Bankverein, andere aus Wertp. u. Darlehen auf Nachhypoth., die nur allmählich sich zu Geld machen lassen. Die verklagten Mitgl. des A.-R. bezw. deren Erben haben sich vergleichsweise verpflichtet, M. 700 200 in Aktien unentgeltlich abzutreten u. M. 500 000 zu zahlen, wovon M. 125 000 innerhalb einer Woche nach der Genehm. des Vergleichs durch die Versamml. u. der Rest von M. 375 000 in 3 Jahren zahlbar sind. Da aber im Fall eines aussergerichtl. Arrangements mit den Gläubigern der gesamte Nachlass des verstorbenen Bankdir. Aug. Kayser (bewegl. u. unbewegl. Vermögen) zur Verfüg. des Bankvereins gestellt wird, besteht die Aussicht, dass der bis jetzt festgestellte Verlust vom Nachlass gedeckt wird, in welchem Fall der Nachlass auch den Aktionären zugute kommt. Doch lässt er sich nur allmählich realisieren. Die Regressansprüche an die Revisoren, die bis jetzt bestritten, werden mit aller Ent- schiedenheit verfolgt. Durch die Ende 1914 gegründete Pforzheimer Creditkasse A.-G. wurde eine Erleichter. des Status des Bankvereins ermöglicht. Die Creditkasse hatte sich auch bereit erklärt, die Forderungen der Gläubiger des Bankvereins bis zu M. 1000 mit 60 %, von M. 1000–5000 mit 50 % u. von über M. 5000 mit 40 % zu beleihen. Kapital: M. 6 000 000 und zwar 1350 Inh.-Aktien (Nr. 1–1350) à M. 600 (seit 1894 voll eingezahlt), 4325 Inh.-Aktien (Lit. B Nr. 1–4325) à M. 1200. A.-K. bis Ende 1898 M. 900 000, erhöht lt. G.-V. v. 24./5. 1899 um M. 1 100 400, angeboten den Aktionären zu 125 %, anderweitig zu 130 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./12. 1901 um M. 999 600 in 833 Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären zu 115 %. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 8./5. 1907