256 Hypotheken- und Kommunal-Banken. Staatsregierung hat zur Ausübung des ihr zustehenden Oberaufsichtsrechtes einen be- sonderen Kommissar bestellt. Die Ges. beleiht Grundstücke in der Regel nur zur ersten Stelle, und zwar können mit Genehmigung des Königl. Sächs. Ministeriums des Innern als Centralbehörde Grund- stücke im Königreich Sachsen, die vorwiegend zum Betriebe der Landwirtschaft dienen. bis zu (städtische höchstens bis zu 60 %) des Wertes beliehen werden. Theater und Waldungen sind von der Beleihung ausgeschlossen; unter Waldungen werden hierbei nur solche gemeint, die ein selbständiges Beleihungsobjekt bilden würden, nicht solche, welche sich als Bestandteil eines zu verpfändenden Landgutes darstellen. Bauländereien und Baustellen, sowie gewerbliche Anlagen, insbesondere Fabriken, Brauereien, Ziegeleien, Vergnügungsetablissements dürfen nicht über die Hälfte des Wertes beliehen werden, auch hat sich die Beleihung von Bauländereien und Baustellen jedenfalls innerhalb der Hälfte des Kaufs- oder Übernahmepreises des Darlehnsnehmers zu halten. Die Beleihung von Neubauten, die noch nicht fertiggestellt sind, unterliegen den gleichen Beschränkungen, wie die Beleihung von Bauländereien und Baustellen. Die Wertermittlung erfolgt nach einer von der Aufsichtsbehörde genehmigten Anweisung. Bei der Abschätzung gewerb- icher Anlagen ist nur der von der jeweiligen Benutzungsart unabhängige dauernde Wert zu berücksichtigen. In gleicher Weise gelten für die hypothekarischen Darlehen und für die Darlehen an Kleinbahnunternehmungen die dafür besonders aufgestellten, von der Aufsichtsbehörde genehmigten Grundzüge. Die Hypothekendarlehen, welche die Ges. gewährt, sind entweder a) unkündbar, d. h. durch Annuitäten, oder b) kündbar, d. h. in ungetrennter Summe, bezw. in Raten rückzahlbar. Kommunal-Obligationen darf die Bank nur nach vorgängiger Zustimmung des Regierungskommissars ausgeben. Gewährung von Darlehen in Hypoth.-Pfandbr. ist zulässig, Am 31./12. 1914 waren insgesamt M. 180 865 400 Pfandbriefe, u. zwar M. 43 880 500 zu 3½ %, M. 21 286 000 zu 3¼ %, M. 115 698 900 zu 4 % in Umlauf, wogegen der zur Deckung dienende Hypothekenstand M. 188 303 250 betrug. Den bereits früher emittierten Pfandbriefen Serie I–IIII ist mit Allerhöchster Ge- nehmigung (auch aufrecht erhalten durch das Gesetz v. 22. Dez. 1899) die Mündelsicher- heit für das Königreich Sachsen verliehen. Die sämtlichen Pfandbriefe sind zur erst- klassigen Beleihung bei der Reichsbank, bei der Sächsischen Bank zu Dresden und bei der Königlichen Lotteriedarlehenskasse zu Leipzig zugelassen, dürfen von Sparkassen, Ver- sicherungsgesellschaften und Berufsgenossenschaften erworben werden und können bei den Kassen der Stadt, der Staatseisenbahnverwaltung u. anderen Amtsstellen als Kaut. dienen. 3½ % Hypoth.-Pfandbr.: Serie I M. 30 000 000; Stücke à M. Lit. A 5000, B 2000, C 1000, D 500, E 200, F 100. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari seit 1906 mit mind. ½% % m. Zs. in längstens 60 J.; kann auch beliebig verstärkt werden. Ende 1914 in Umlauf M. 22 762 400. Kurs Ende 1899–1914: In Berlin: 94, 90, 96, 99, 99.25, 99.50, 99, 97, 92, 93, 93.25, 92.20, 91, 87.50, 85.50, 85.50 %. Aufgelegt daselbst 9./4. 1896 zu 101.50 %. – In Frankf. a. M.; 94, 90, 96, 99, 99.30, 99.30, 99, 97, 92, 93, 93.30, 92.60, 91, 87.50, 85.50, 85.50* %. (Aufgel. daselbst 18./6. 1896 zu 101.50 %.) – In Dresden: 94, 90, 96, 99, 99.50, 99.50, 99, 97, 92, 94.40, 93.50, 93.25, 91.25, 88.10, 85.50, 85.25* %. – Auch notiert in Leipzig. 3½ % Hypoth.-Pfandbr.: Serie II M. 45 000 000 von 1897 u. 1898 (soll auf M. 20 000 000 beschränkt bleiben); Stücke à M. Lit. A 5000, B 2000, C 1000, D 500, E 200, F 100 Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari seit 1908 mit mind. ½ % m. Zs. in längstens 60 J.; kann verstärkt oder total gekündigt werden. Ende 1914 in Umlauf M. 16 291 800. Aufgelegt in Berlin im Juli 1897. Erster Kurs am 16./7. 1897: 101.60 %. Kurs Ende 1899–1914: In Berlin: 94.50, 90, 96, 99, 99.25, 99.50, 99, 97, 92, 93, 93.25, 92.20, 91, 87.50, 85.50, 85.50* %. – In Frankf. a. M.: 94.50, 90, 96, 99, 99.30, 99.30, 99, 97, 92, 93, 93.30, 92.60, 91, 87.50, 85.50, 85.50* %. Eingef. daselbst 12./7. 1897 zu 101.60 %. – In Dresden: 94.50, 90, 96, 99, 99.50, 9950, 99, 9%, 92, 94.40, 93.50, 93.25, 91.25, 88.50, 85.50, 85.25* %. – Auch notiert in Leipzig. 4 % Hypoth.-Pfandbr.: Serie III M. 30 000 000 von 1899. (Soll auf M. 10 000 000 beschränkt bleiben.) Stücke à M. Lit. A 5000, B 2000, 0 1000, D 500, E 300, F 100 zerfallend in 60 Abteil. von je M. 500 000, Nr. 1–60. Zs. 2./1. u. 1./7. Die Pfandbr. sind seit 1909 rück- zahlbar bezw. kündbar. Eine Auslos. einzelner Pfandbr. findet nicht statt. Die Pfandbr. Serie III werden ohne vorherige Kündig. am 2./1. 1965 fällig. Die Bodencreditanstalt ist jedoch seit 1909 berechtigt, die Anleihe ganz oder einzelne Abteil. derselben mit halbj. an die Zinstermine gebundener Frist zur Rückzahl. zu kündigen. Die Rückzahl. erfolgt zum Nennwert u. im Wege der Kündig. ganzer Abteil., u. zwar werden die zur Kündig. ge- langenden Abteil. durch das Los bestimmt. In Umlauf Ende 1914: M. 10 000 000. Aufgelegt in Dresden u. Leipzig am 15./6. 1899 zu 101.75 %. Zugelassen in Berlin Ende Juni 1899; erster Kurs daselbst am 1./7. 1899: 102.50 %. Kurs Ende 1899–1914: In Berlin: 102.50, 100, 101.90, –, 103.75, 103.50, 103, 102, 99, 100, –, 99.75, 99.75, 98, 95.10, 96.30* %. – In Dresden: 102.50, 100, 102.10, 104.40, 104.75, 103.80, 102.90, 102, 99.25, 100.60, 100.90, 100.40, 109.75, 98, 96, 977 %. – Auch notiert in Leipzig. 4 % Hypoth.-Pfandbr.: Serie IV M. 30 000 000 von 1900; Stücke à M. Lit. A 5000, B 2000, 0C 1000, D 500, E 200, F 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Ausl. oder Künd. zur Rückzahl. seit 1910 zu- lässig. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) In Umlauf Ende 1914: M. 29 359 600. Kurs Ende 1900–1914: In Berlin: 99.50, 101, 103, 103.25, 103, 103, 102, 99, 100, 100,99.75, 99.25, 97.25, 94, 94.50* %. In Dresden: 99.50, 101, 103, 103.75, 103, 103, 102, 99, 100, 100, 99.75, 99.25, 97.25, 94, 94%. Aufgelegt 5./4. 1900 zu 100 %. – Auch notiert in Leipzig.