37 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Deutsche Ansiedlungsbank in Berlin, Kurfürstendamm 17. Gegründet: 5./2. 1898; eingetr. 3./3. 1898. Zweck: Erwerb u. Veräusserung von Liegenschaften im Deutschen Reich; landw. Betrieb auf den erworbenen, zur Veräusserung bestimmten Liegenschaften oder deren Verpachtung; Bildung neuer Nahrungen in Form von freien oder Rentengütern, aus eigenen oder nicht eigenen Liegenschaften, sowie sonst. Geschäftsbetrieb zur Ausnutzung und Verwertung von Liegenschaften, zur Förderung der Ansiedlung und zur Förderung der Landwirtschaft im allgemeinen. Die Ges. ist befugt, auf Beschl. des A.-R. Oblig. bis zum doppelten Betrage des eingezahlten A.-K. auszugeben. Die Ende 1907 im Besitz der Bank verbliebenen Liegenschaften von rund 13 453 Morgen standen mit M. 3 902 739 zu Buche. Hierzu 1908 erworben 1449 Morgen, dagegen verkauft 5659 Morgen, sodass Ende 1908 verblieben 9243 Morgen. Hinzuerworben 1909 5314 Morgen, dagegen verkauft ca. 3155 Morgen, sodass ult. 1909 verblieben 11 402 Morgen, hinzuerworben 1910 1715 Morgen, dagegen verkauft 3291 Morgen, sodass verblieben Ende 1910 ca. 9826 Morgen, 1911 hinzuerworben 5476 Morgen, dagegen verkauft 3101 Morgen, sodass verblieben Ende 1911 12 201 Morgen im Buchwert von M. 4 197 749 (einschl. der Aktien der Neu-Finkenkrug Terrain-A.-G.). Wegen 1912 u. 1913 s. unten. Im Februar 1909 wurde ein Teil des Seegefelder Terrains am Bahnhof Finkenkrug (451.38 Morgen) abgezweigt u. einer besonderen X.-G. für den Kaufpreis von M. 1 805 520 zur Verfügung überlassen. Diese neue Ges. ist im März unter der Firma „Neu-Finkenkrug, Terrain-A.-G.é, Sitz in Berlin, mit einem A.-K. von M. 2 000 000 gegründet worden, wovon M. 200 000 4 Gründer übernahmen, die weiteren M. 1 800 000 Aktien dienten zur Deckung des Verkaufspreises. Das Konsort. hat hiervon M. 600 000 Aktien fest übernommen. Ferner ist dem Konsort. eine Option auf M. 800 000 dieser Aktien mit der Verpflichtung zugestanden worden, den Aktionären der Ansiedlungsbank ein Vorzugsbezugsrecht anzubieten; geschehen v. 5.–19./4. 1909 zu 112.50 %. Restliche Aktien verbleiben im Besitz der Bank. Im J. 1912 hinzuerworben: Rittergut Kodersdorf (Kreis Rothenburg 0.-L.), Rittergut Petersdorf (Kreis Sagan), Gut Liepe (Kreis Oberbarnim) und einige aus grösserem Besitz abgetrennte Vorwerke als Beteiligungsgeschäft sowie einzelne kleine Flächen, im Ganzen rund 6450 Morgen, zus. rund 18 651 Morgen. Aus dem Besitze der Bank schieden aus rund 9167 Morgen; 1913 traten neu hinzu 338 Morgen, aus dem Besitz der Bank schieden aus 2613 Morgen, sodass Ende 1913 rd. 7209 Morgen verblieben, hierzu 1914 aus einem Beteilig.-Geschäft 3060 Morgen, Zzus. also 10 269 Morgen, davon 1914 verkauft 1939 Morgen, sodass Ende 1914 8330 Morgen verblieben, mit M. 3 065 708 zu Buch stehend. Nach Kriegsbeginn stockte der Verkauf. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Erhöh. It. G.-V. v. 21./3. 1899 um M. 2 000 000, wovon zunächst M. 1 000 000, div.-ber. p. r. t., zur Ausgabe gelangten, angeb. den Aktionären 10.–24./4. 1899 zu 102 %, eingez. 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, 25 % am 1./2. 1900 u. 50 % am 15./3. 1900. Die zweite Million mit Div.-Recht ab 1./7. 1901 wurde den Aktionären 2:1 v. 17./4.–3./5. 1901 zu 105 % angeboten, eingez. 25 % u. das Agio bis 3./5. 1901, je 25 % am 21./5., 3./7. u. 3./10. 1901. Die G.-V. v. 19./3. 1904 beschloss, das A.-K. weiter um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) zu erhöhen, angeboten den Aktionären 3:1 bis 2./5. 1904 zu 110 %. Anleihe: M. 4 000 000 in 4 % Teilschuldverschr. It. Beschl. des A.-R. v. 14./6. 1902 bezw. 26./9. 1905, 3200 Stücke Ser. A à M. 1000, 1200 Ser. B à M. 500, 2000 Ser. C à M. 100, je zur Hälfte auf Namen der Bankhäuser Gebr. Arons bezw. N. Helfft & Co. in Berlin oder deren Ordre lautend. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1908 bis längstens 1931 durch jährl. Auslos. in der letzten Juniwoche (frühestens 1907) auf 2./1.; die Ges. ist berechtigt, Teile zur Rückzahl. durch Auslos. zu kündigen. Die Anleihe erhielt keine hypoth. Sicherheit, doch haftet die Ges. für dieselbe mit ihrem ganzen Vermögen und darf vor vollständiger Tilg. keine neue Anleihe mit besserem Recht auf das Vermögen der Ges. oder einer besonderen Sicherheit aufnehmen. Die Gesamtsumme der Teilschuldverschreib. darf ausserdem nie mehr als das Doppelte des jeweiligen A.-K. der Ges. betragen. Im Falle Liquid. der Ges. kommen die Oblig. vor den Aktien zur Rückzahl. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimm- Begeben nur M. 3 000 000. Zahlst.: Berlin: Ges.-Kasse, Gebr. Arons, N. Helfft & Co. Kurs in Berlin Ende 1902–1914: 98, 100, 100, 99, –, 94, 94.50, 95, 95, 93.50, 88.50, 85, %, HRingef. M. 2 000 000 im Juli 1902; erster Kurs 7 /7. 1902: 98 %. Weitere M. 1 000 000 im Okt. 1905 eingef. Hypotheken (am 31./12. 1914): M. 465 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Rückl., sodann bis 4 % Div., vom ver- bleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. (ausserdem eine feste jährliche Ver- gütung von zus. M. 10 000). Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke u. Beteilig. 3 065 708, Aktiv-Hypoth. 5 607 347, Debit. 1 340 071, Effekten 338 414, Kaut. 27 550, Eingemeind.-Kaut. 37 815, Bureau- Inventar 151, Aktiv-Rentenkap. 49 083, Pflasterhypoth. 39 345, Pflaster-Kaut. 31 750, Kassa 3287. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Schuldverschreib. 3 000 000, do. Zs.-Kto 23 866, R.-F. 314 992, Delkr.-Kto 260 000, Verpflicht.-Kto 214 989, Passiv-Hypoth. 465 000, Kredit. 1 394 940, Passiv- Rentenkap. 24 695, Pflaster-Verpflicht.-Kto 197 002, Beamtenfürsorge 35 461, Disp.-F. 150 000, Talonsteuer-Rückstell. 16 500, Div. 160 000, Tant. an A.-R. 10 581, do. an Vorst. 10 581, Be- triebs-Rückl. 100 000 (Zuweis.), Vortrag 146 533. Sa. M. 10 540 526.