Versicherungs-Gesellschaften aller Branchen. 549 Konkursverwalter: Kaufmann Brinckmeyer, Berlin, Claudiusstr. 3. Nach Mitteilungen in der Gläubiger-Vers. v. 18./6. 1908 betragen die vorrechtslosen Forder. ca. M. 2 300 000, denen, da eine Masse nicht vorhanden ist, eine Div. nicht in Aussicht gestellt werden kann. Das Verfahren wurde am 1./7. 1908 wegen Mangels an Masse eingestellt, dann aber am 19./11. 1908 wieder eröffnet, nachdem von den Gläubigern ein Kostenvorschuss von M. 60 000 gestellt worden war. Gegen die Gründer u. Aufsichtsräte wurden seitens des Konkursverwalters eine Regressklage angängig gemacht, doch dieselbe im April 1909 vom Landgericht I zu Berlin zurückgewiesen. Infolgedessen fand Ende Mai 1909 eine Gläubigerversammlung vor dem Amtsgericht Berlin-Mitte statt zwecks Kundgabe des Antrags des Verwalters Brinckmeyer auf Einstellung des Verfahrens mangels einer die Kosten deckenden Masse. Nach längerer Verhandlung beschloss das Amtsgericht die Einstellung des Verfahrens. Gegen diesen Einstellungs-Beschluss ist abermals Beschwerde eingelegt und wurde den Interessenten aufgegeben, weitere M. 16 000 bis zum 17./6. 1909 zu zahlen. Diese Einzahlung erfolgte, sodass das Konkursverfahren lt. Gerichtsbeschluss v. 21./7. 1909 fortgesetzt wurde. Gegen oben erwähntes landgerichtl. Urteil wurde Berufung beim Kammergericht eingelegt, welches die Sache zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung an das Gericht erster Instanz zurückwies. In diesem Schadenersatzprozess gegen die Gründer, den Vor- stand u. die Mitgl. des A.-R. fand im Jan. 1914 ein Sühnetermin statt. Die Rechtsanwälte poten als Abfindungssumme M. 400 000, auf die sie die anerkannten Gegenforder, der Be- klagten in Höhe von M. 336 000 verrechnen wollten. Im Laufe der Verhandl. erklärten sie sich indessen bereit. eine Erböh. der Abfindungssumme auf M. 436 000 zu erwägen. Der Konkursverwalter sowie die Mitgl. des Gläubigerausschusses bezeichneten die Summe als zu gering. Von den Forder, der Gäubiger sind bisher M. 1 200 000 anerkannt, von denen bei Abschluss des Vergleichs die M. 336 000 Forder. der Beklagten wegfallen. Es ist aber damit zu rechnen, dass noch weitere M. 300 000) Forder. anerkannt werden. Die Einigungsverhandl. sollen fortgesetzt werden. Die Gläubiger dürften noch rund 15 % erhalten. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Nanl.-Aktien à M 1000, eingezahlt mit 25 %; ausserdem wurden 2½ % für Kosten eingezahlt. Die a. 0. G.-V. v. 18./11. 1907 beschloss Erhöhung um M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, einzuzahlen mit 25 % = M. 250 nebst M. 50 Agio, doch kam dieser Beschluss nicht zur Ausführung. Das A.-K. ist auf alle Fälle verloren. Dividenden 1904–1907: 8, 8, 8, 0 %. Liquidatoren: Friedr. E. Weyde, Herm. Girtanner. Lufsichtsrat: Vors. Ludwig Bahrendt, Hamburg; Stellv. Carl Itzenplitz, Mülheim a. Ruhr; Rechtsanwalt Dr. J. Rosenfeld, Mannheim; Dir. H. Broussin, Altona; Bücherrevisor G. Hase, Charlottenburg. 0 6 7 0 8 * Internationaler Lloyd. Versicherungs-Aktien-Gesellschaft in Berlin, N. Oranienburger Strasse 16. Gegründet: 1890; eingetr. 20./5. 1891. Konz. v. 24./4. 1891. Zweck: See-, Fluss- und Land-Transportversicherungen. Kapital: M. 3 000 000 in 1000 Nam.-Aktien (Nr. 1–1000) à M. 3000 mit 25 % == M. 750, zus. M. 750 000 Einzahlung. Zur Beseitigung der Unterbilanz aus 1898 leisteten sämtliche Aktionäre eine freiwillige Nachzahlung von je M. 150. Übertragung der Aktien ist von der Genehmigung des Vorst. abhängig und kann ohne Angabe von Gründen verweigert werden. Umschreibungsgebühr M. 3. Stirbt ein Aktionär, so haben die Erben binnen 6 Monaten einen neuen, der Dir. genehmen Erwerber der Aktien zu bezeichnen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 10 % zum Kapital-R.-F., 15 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest Div. bezw. zu besonderen Fonds. Bilanz am 31. Dez: 1914: Aktiva: Verbindlichkeiten der Aktionäre für nicht eingez. A.-K. 2 250 000, Hypoth. 1 485 000, Effekten 356 822, Wechsel 2280, Zs. 3979, Kassa 22 874, Saldo der Debit. u. Kredit. 659 708. Verlust 38 225. — Passiva: A.-K. 3 000 000, Kapital-R.-F. 300 000, Spar-F. 150 000, Beamten-Unterstütz.-F. 118 891, R.-F. für lauf. Risikos u. schweb. Schäden 1 250 000. Sa. M. 4 818 891. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahme: Vortrag 39 316, Res.-Vortrag für lauf. Risikos 500 000, do. Schäden 550 000. Prämieneinnahme 2 928 685, Policegebühren 467, Zs. 83 324, Aktienübertrag.-Gebühren 162, Gewinn aus Wertpapieren 1942. Sa. M. 4 103 898. – Aus- gabe: Rückversich.-Prämien 1 526 602, bez. Schäden 1 081 393, Provis., Agentur- u. Verwalt.- Kosten 272 884, Steuern u. öffentl. Abgaben 11 243, Res.-Übertrag für laufende Risikos 400 000, do. für schweb. Schäden 850 000, Verlust 38 225. Sa. M, 4 103 898. Dividenden: 1891–1904: 0, 6, 4, 0, 0, 0. 0, 0, 4, 4, 4, 4, 4, 4%; 1905–1914: M. 45, 50, 60, 60, 75, 75, 75, 90, 100. 0. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Hugo Praedikow, Dir. Carl Walther, Dir. Paul Kuhn. Prokuristen: Fritz Priefert. Eug. Gorgot. Arth. Praedikow. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Rentier M. Kappel. Stellv. Geh. Komm.-Rat E. Hardt, Gen.- Konsul Bankier Alb. von Blaschke, Geh. Komm.-Rat Fritz v Friedländer-Fuld, Fabrikbes. Dr. Georg Noah, Dir. Paul Sommer, Berlin. Jahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., S. Bleichröder. 6