Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 643 Vermögen der Ges. einräumt oder eine bessere Sicherstellung gewährt als den In- habern der Anleihe II, Bodmerei eines Kapitäns u. die Ansprüche der gesetzlichen Schiffsgläubiger ausgenommen. Verj. der Coup. u. Stücke wie bei I. Zahlst.: Bremen: Disconto-Ges., Fil. der Dresdner u. Deutschen Bank; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Disconto-Ges. Kurs in Bremen Ende 1902–1914: 100.25, 101.75, 101, 101, 100.25, ―― 25, 99.50, 99.25, 99.25, 95, 96, 96.50* %. Die Anleihe ist freihändig untergebracht u. im Aug. 1902 zur Börsennotiz zugelassen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 500 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), alsdann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div., soweit nicht zu Spez.-Res. Ist der R.-F. zur Deckung von Verlusten in Anspruch genommen, so fällt jede Div. über 4 % fort, bis jener die urspr. Höhe wieder erreicht hat. Der A.-R. kann bestimmen, dass das Risiko auf Schiffe etc. ganz oder zum Teil von der Ges. selbst getragen werden soll; in diesem Falle fällt die ersparte Prämie für die Schiffe dem Assekuranz-R.-F. zu; hat dieser die Grenze mit M. 5 000 000 erreicht, so wird die verdiente Prämie dem Jahresgewinn oder dem Assekur.- R.-F. und zwar ganz oder teilweise nach Beschluss des A.-R. überwiesen. Der Asse- kuranz-R.-F. dient zur Deckung der Havarien, Schäden und Kosten der in Selbst- versicherung versicherten Schiffe und Frachten, soweit dieselben nicht durch die dagegen zu verrechnenden Prämiengelder des laufenden Jahres gedeckt werden. Der A.-R. ist berechtigt, wenn der Assekuranz-R.-F. mehr als M. 5 000 000 beträgt, zu beschliessen, dass etwaige Schäden und Havarien ganz oder zum Teil aus dem Assekuranz-R.-F. und nicht aus den Prämiengeldern des laufenden Jahres gedeckt werden, jedoch nur soweit der Assekuranz-R.-F. dadurch nicht unter M. 5 000 000 sinkt. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Schiffahrtskapital (Dampfer u. Kähne) 30 749 000, Neubauten 10 326 504, Immobil. 200 000, Reparatur-Werkstätten 53 000, Mobil. 100, Kassa 23 456, Effekten 16 290 231, Warenlager 705 994, Wechsel 174 975, Zs. 120 390, Beteilig. an dritten Unternehm. 196 256, Bankguth. 2 639 370, Debit., Vorträge f. lauf. Reisen u. Havarie- auslagen etc. 2 440 867. – Passiva: A.-K. 25 000 000, Anleihen 5 669 000, do. Zs.-Kto 58 220, R.-F. 2 500 000, Assekur.-R.-F. 12 600 000, Spez.-R.-F. 4 000 000, Div. 1 500 000, do. unerhob. 3125, Pens.-Kasse 100 000, Tant. 55 380, Assekuranz-Vorträge 312 510, Talonsteuer-Vortrag 75 000, Wehrbeitrag-Vortrag 134 762, Kriegskosten 2 000 000, Kredit., Akzepte, Vorträge für lauf. Reisen u. Kosten, Rabatte etc. 9 821 884, Vortrag 90 265. Sa. M. 63 920 147. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 1 358 165, Anleihen-Zs. 231 760, Arb.- Wohlf. 239 654, Kriegskosten-Kto 2 000 000, Reingewinn 1 745 646. – Kredit: Vortrag 91 841, Geschäftserträgnis nach Abzug der Abschreib. 5 483 384. Sa. M. 5 575 225. Kurs der Aktien: In Berlin: Ende 1890–1914: 127.70, 91.75, 87.75, 94, 107, 111.25, 97.60, 123, 176.80, 178.75, 156.60, 125, 117, 121.75, 142.30, 138.75, 135.10, 123 40, 116.75, 15750, 47069 216, 290.25, 268.25, 218.50 %. Aufgel. 8./5. 1890 zu 152 %. – In Bremen: Stammlinie Ende 1890–1914: 216, 91.50, 85.50, 95, 106.50, 112.50, 96.75, 122 , 176.75, 178, 156, 124.50, 117, 122, 142.50, 138 , 134.50, 122.25, 116.50, 158.50, 170.50, 216,50, 292, 268, –* %. 1904 sind die Aktien auch zum Börsenterminhandel zugelassen. Dividenden: Stammlinie 1888–1914: 16, 16, 6, 3½, 3, 4½, 6, 6, 0, 8, 14, 14, 14, 8, 6, 6, 99, 6,8, 6 10, 10, 15, 20, 20, 6 %. (Für 1906 für die Aktien von 1906 nur 3 %) Coup.- Verf.: 4 F.) stand: E. Hartmann, Ad. Stein, Herm. Helms. Prokuristen: L. Kohl, H. Cammann. Aufsichtsrat: (9–11) Vors. Alfred F. Unkraut, Stellv. Fritz Möller jr., Louis Ed. Meyer, Emil Wätjen, Senator Fr. C. Biermann, Konsul J. G. Aug. Dubbers, Dr. jur. F. Boner, J. F. Schröder, Bremen; Otto von Mendelssohn-Bartholdy, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Bremen: Disconto- Ges.; Berlin: Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Ind., Deutsche Bank, Dresdner Bank. Hamburg-Bremer Afrika-Linie 4.6. in Bremen. Der Senat der freien Hansestadt Bremen hat die Ges. auf Grund der Verordnung des Bundesrats v. 25./2. 1915 für das Geschäftsj. 1914 von der Verpflichtung zur Aufstellung des Jahresabschlusses u. von der Verpflichtung zur Einberufung der ord. G.-V. befreit. Gegründet: 12./12. 1887 unter der Firma Chinesische Küstenfahrt-Ges. in Hamburg. Jetzige Firma seit 27./10. 1906. Die a. o. G.-V. v. 29./6. 1907 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. von Hamburg nach Bremen infolge Beteilig. des Nordd. Lloyd an dem Unternehmen. Zweck: Betrieb der Personen- u. Güterbeförderung, vorzugsweise nach der afrikanischen Küste, mittels eigener Dampfer unter deutscher Flagge. Die Ges., die früher die chinesische Küstenfahrt betrieb und dann ihre Schiffe in freier Fahrt beschäftigte, errichtete lt. G.-V. v. 27./10. 1906 eine Westafrika-Linie. Die Firma wurde in Hamburg-Bremer Afrika- Linie umgeändert. Die Fahrten nach Deutsch-Südwest-Afrika begannen Ende Jan. 1907. Die Ges. besitzt 12 Seedampfer mit einem Tonnengehalt von zus. 71 259 t Tragfähigkeit, sowie 23 Barkassen und 74 Brandungsböte. 1 Seedampfer ist im Bau. Das erste Geschäftsjahr der Afrikafahrten schloss mit einem Betriebsverlust von M. 871 851 ab, der sich durch Abschreib. von M. 227 272 abzügl. M. 30 000 Entnahme aus R.-F. = M. 197 272 auf M 1 069 123 erhöhte, 1908 entstand ein neuer Verlust von M. 405 919, wodurch die Unterbilanz auf M. 1 475 042 anwuchs die aber durch den im Jahre 1909 erzielten Gewinn von M. 251 230 auf M. 1 223 812 und 41*