678 Duampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien ete. Westindien, Zentralamerika, Columbien, Brasilien, Westafrika, der Levante, Ostasien (durch den Suezkanal) sowie einige ostasiatische u. europäische Küstenlinien an. Neben diesen Überseeverbindungen unterhält die Ges. von Hamburg aus einen Frachtdampferdienst nach den Rheinhäfen sowie einen Passagierdampferdienst u. einen Frachtendienst nach den Nord- séebädern, ferner im Winter den Rivieradienst zwischen Genua, San Remo, Mentone, Monaco (Monte Carlo), Nizza u. Cannes. Vereinbarungen mit anderen Linien, Betriebsgemeinschaften u. Beteiligungen: In 1902 erwarb die H. A. L. einen Teil (12⅝ %) der Aktien der Holland-Amerika-Linie in Rotterdam, ebensoviel der Nordd. Lloyd u. 25½ % der Morgan-Trust. In Ostasien unterhält die Ges. eine Linie von Shanghai nach Hankau (Vangtse- -Linie). Auch Beteilig. an der Ges. The Hamburg & Anglo- American Nile Comp. u. an der Ver. Österr. Schiffahrts-A.-G. vorm. Austro- Americana & Fratelli Consulich in Triest. Unter Mitwirkung der Ges. u. ihrer finanziellen Beteilig. ist in Shanghai die Vangtse Wharf & Godown Company gegründet. 1905 ist das Reisebureau der Firma Carl Stangen in Berlin in Besitz der H. A. L. übergegangen, welche für ihre Zwecke das Haus Unter den Linden 8 in Berlin erworben u. eingerichtet ha-. Aus der Firma Carl Stangen ist 1905 eine G. m. b. H. „Reisebureau der H. A. L. vorm. Carl Stangens Reisebureau“ mit M. 600 000 St.-Kap. gegründet, in welche die H. A. L. M. 500 000 Werte eingebracht hat. Im ganzen unterhält die H. A. L. jetzt 74 Linien (siehe oben) u. übt auf mehrere ausländische Rhedereien einen massgebenden Einfluss aus. Die H. A. L. ist bei den Esplanade-Hotels (Deutsche Hotel-A.-G.) in Hamburg u. Berlin beteiligt. 1905 Beteilig. der Ges. an der auf ihre Veranlassung gegründeten Syndikats-Rhederei G. m. b. H. in Hamburg, die einen Schutzverband Hamburger Rhedereien gegen auswärtige Konkurrenz darstellt. An der von einer grossen Anzahl von Hamburger u. Bremer Reedereien zur Wahrung gemeinsamer Interessen gegründeten Rhederei-Vereinigung, G. m. b. H., hat sich die Ges. mit 27½ % des mit 50 % eingezahlten Kapitals von M. 6 000 0000 beteiligt. Für die von dieser Ges. aufgenommene Prior.-Anleihe von M. 5 000 000 hat die H. A. P. A. G. in Gemeinschaft mit den übrigen Reedereien die solidarische Haftung übernommen. Neuer- dings Beteilig. bei der Deutschen Levante-Linie in Hamburg. Der mit der International Mercantile Marine Company über die Regelung der beider- seitigen Interessensphären geschlossene Vertrag ist nach 10jährigem Bestehen am 31./12. 1912 ausser Kraft getreten. Dagegen bestehen noch jetzt Verträge mit der Hamburg-Süd- amerikanischen Dampfschiffahrts- Ges., der Deutschen Dampfschiffahrts- Ges. Kosmos. der Woermann-Linie, der Hamburg-Bremer Afrika- Linie, der Deutschen Ost-Afrika-Linie u. der Deutschen Dampfschiffahrts- Ges. „Hansaé“, welche eine Beteilig. der Hamburg-Amerika Linie an den von den genannten Ges. betriebenen Linien auf Grund einer Betriebsgemeinschaft zum Gegenstande haben. In dem mit der Deutschen Dampfschiffahrts-Ges. „Hansa-“ ab- geschlossenen Vertrage ist dieser Ges. als Ausgleich eine Beteilig. an dem ostasiatischen. Frachtdampferdienst der Hamburg-Amerika Linie eingeräumt worden. Daneben besteht noch eine Reihe von anderen Verträgen mit in- u. ausländ. Reedereien, die den Zweck verfolgen, ruinösen Konkurrenzkämpfen vorzubeugen. Die Verträge über die nordatlantischen Schiffahrtsverbände sind am 31. 12 1913 ausser Kraft getreten. Der Nordatlantische Dampfer Linien-Verband, um welchen es sich in der Hauptsache handelt, bestand seit 22 J., ohne dass während dieses langen Zeitraumes eine nennenswerte Veränderung der Anteile der verschied. an dem Verbande beteiligten Schiff- fahrts-Ges. vorgenommen worden ist. Die H. A. L. glaubte im Hinblick auf die a. o. Aus- dehnung, welche die Verbindungen der Ges. auch in der nordatlantischen Fahrt genommen haben, dass eine Revision zum Zwecke der angemessenen Erhöhung ihres Anteils notwendig sei. Die Verhandlungen, die dieser Kündig. folgten, sahen die Herstell. einer engen Inter- essengemeinschaft auf dem Gebiete des nordatlantischen u. des ostasiatischen Geschäfts zwischen dem Nordd. Lloyd u. der Ges. vor, die unter Belassung der Bewegungsfreiheit der besonderen Entwicklung beider Ges. Rechnung trügen. Daneben schwebten Verhandlungen zwecks Herstell. eines Vertragsverhältnisses zu den ausländ. Ges., das, wenn es zustande kommt, in mancher Hinsicht wesentliche Verbesserungen gegenüber dem früheren ergeben sollte. Im Febr. 1914 kam eine Einigung zwischen den beiden deutschen Ges. zustande. In einer gegenseitigen Gewinnbeteilig. mit dem Nordd. Lloyd wurde die Form für die künftige Betätigung der beiden deutschen Tinien im nordamerikan. Verkehr gefunden. Für zunächst 15 J. ist ein Vertrag geschlossen, der von dem leitenden Grundsatz gleicher Beteilig. beider Ges. an den Gesamtergebnissen dieses Geschäfts ausgeht. Nachdem die Einigung unter den deutschen Ges. erfolgt war, gestalteten sich auch die Verhandlungen zur Erneuer. des kon- tinentalen u. des aflantischen Schiffahrtsverbandes wesentlich einfacher. Die endgültige Erneuer. des bisherigen Abkommens wurde jedoch durch den Kriegsausbruch verhindert. In Rücksicht auf das Syndikatsabkommen mit der International Mercantile Marine Comp., das von 1902–1912 bestanden, beschloss die G.-V. v. 28./5. 1902 u. a. folgende Statutänderung: Die Mitglieder des Vorstandes und A.-R. müssen die deutsche Reichsangehörigkeit besitzen und innerhalb des Deutschen Reiches ihren Wohnsitz haben, Dem § 17 wurde hinzugefügt, dass der A.-R. den Vors. wie dessen Stellv. „aus seiner Mitte“ zu wählen hat. Zu § 19, wonach die G.-V. mit absoluter Mehrheit be- schliesst (bei den Wahlen mit relativer) wurden als Ausnahmen hinzugefügt, dass über $ÜPiod. des Gegenstandes des Unternehmens oder über Vereinigung mit einer inländ. Ges. die -Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen A.-K. erforderl. ist. Die Verlegung des Ges.-Sitzes nach dem Ausland oder eine Abänd. der Klauseln, dass Vorst. u. A.-R. in Deutsch-