Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 679 land wohnende Deutsche sein müssen, oder eine Abänd. der neuen Bestimm. dieses § 19, oder die Auflösung der Ges., können nur dann giltig beschlossen werden, wenn in 2 G.-V. mit einer Zwischenzeit von 6–8 Wochen jedesmal des vertretenen A.-K. zugestimmt haben. Der näml. erschwerten doppelten Beschlussfass. bedürfen Beschlüsse der G.-V., welche den Verlust oder die Einschränkung der Selbständigkeit der Ges. zu gunsten ausländ. Unter- nehmer zur Folge haben würden. Weiter wurde die Verpflichtung zur Versich. bezw. Selbstversich. der Schiffe auch auf diejenigen erstreckt. „deren Risiko die Ges. auf Grund kontraktl. übernommener Verpflichtungen ganz oder teilweise trägt.“ Zu § 26, betr. die Eeststellung des Reingewinnes, ist als Zusatz beschlossen: „Zu den in Abzug zu bringenden Kosten sind auch die Kosten der Begleichung derjenigen Verbindlichkeiten zu rechnen, welche sich aus Gewinnbeteiligungsverträgen ergeben, die der Vorst. mit Genehm. des A.-R. mit anderen Ges. abgeschlossen hat.“ Flotte. Die Flotte der Ges. bestand März 1914 nach Neubauten, Hinzukauf u. Veräusserung von Dampfern aus 194 Oceandampfern (davon 19 im Bau) mit zus. 1 307 411 Brutto-Reg.-Tons u. 245 Nordseedampfern, Flussdampfern, Schleppern, Leichtern etc. mit 52 948 Brutto-Reg.-Tons Cus. also 439 Fahrzeugen mit 1 360 360 Brutto-Reg.-Tons). Neuerdings sind 1914 weitere Dampfer-Neubauten in Auftrag gegeben worden. Befördert wurden 1907–1913 auf 1228, 985, 974, 1030, 1044, 1086, 1109 Rundreisen 470 290, 280 404, 320 122, 379 622, 365 393, 402 698, 463 571 Passagiere u. 6312 930, 5 572 959, 5 748 680, 6 446 369, 7 286 434, 7 989 685, 8 297 141 cbm Ladung. Die gesamte von den Seeschiffen im J. 1913 zurückgelegte Entfernung berechnete sich auf 8 985 799 Seemeilen oder 16 641 700 km, entsprechend der 400 fachen Länge des Erdumfanges. Betriebspersonal Anfang 1914: rund 16 600 seemännisches Personal, rund 9000 Beamte u. Arb. an Land (davon rund 7500 in Hamburg u. 850 in New Vork, hierzu an allen Hauptverkehrsplätzen rund 6500 Passage- u. Frachtagenten. Betriebsanlagen an Land. In Hamburg: Hauptverwalt.-Gebäude (Alsterdamm 25; starke Vergrösser. durch Anbau im April 1913 begonnen) –— Verwalt.-Gebäude auf Kuhwärder für Kai- u. Hafenbetrieb, Schiffsinspektion, Navigations- u. Sicherheitswesen, Schiffsausrüstungs- wesen, Proviant- u. Wäschemagazin, Reparaturwerkstätten, Arztbureau usw. (siehe auch Lösch- u. Ladebetrieb in Hamburg) — Betriebsanlagen am Johannisbollwerk (Rheinsee- dienst) und an den St. Pauli-Landungsbrücken (Seebäderdienst) –— Auswandererhallen (60 000 qm, im Pavillonsystem erbaut, bieten 4000–5000 Auswanderern gleichzeitig Unter- kunft, wurden 1913 von 172 000 Auswanderern benutzt) — Gepäckabfertigungsstelle am Hauptbahnhof — Grundstück in Wilhelmsburg mit Arb.-Wohnhäusern (das Grundstück umfasst insgesamt 26 210 qm, wovon 13 556 qm als Gartenland benutzt werden. Von den übrigen 12 654 qm sind bebaut 4520 qm = 35.7 %, während zu Grün. u. Kinderspielplätzen 8134 qm = 64.3 % hergerichtet wurden; die beiden Baublocks umfassen 32 Häuser mit 269 Wohnungen, enthaltend je 2 oder 3 Zimmer, grosse Küche mit Speisekammer, Boden- u. Kellerraum, Gas- u. Wasserleitung; ferner ein gemeinsames Badehaus) –— Heuerbureau; — in Cuxhaven: Verwalt.-Gebäude u. Hafenanlagen; – in Emden: Auswandererhallen; –— in New York: Verwalt.-Gebäude (Broadway 41/45), Pieranlagen in Hoboken (Areal 43 000 qm, Gesamtkaianlage 1380 m —– neue verlängerte Piers I u. II je 290 m lang –), neue ge- mietete Pieranlagen in Brooklyn (Areal 23 000 qm, Kailänge an jeder Pierseite ca. 500 m); —– in Berlin: Verwalt.-Gebäude (Unter den Linden 8); –— in Frankf. a. M.: Verwalt.-Ge- bäude (Kaiserstr. 14); – ferner Bureaus, Schuppen, Landungsplätze, Dock- u. Pieranlagen, Lagerhäuser oder Grundbesitz in Stettin, Emden, Antwerpen, London, Paris, Havre, Montreal. Philadelphia, New Orleans, St. Thomas, Kingston, Basra, Schanghai. Wuhu, Hankau, Tongku, Tientsin, Tsingtau, Hongkong, Kanton. 1913/14 Erricht. von Schiffahrts- anlagen in Emden u. zu diesem Zwecke Beteilig. bei der Emdener Verkehrs-A.-G. (A.-K. M. 3 000 000) in Emden. Auch Beteilig. an der Verkehrsgesellschaft m. b. H. in Stettin (St.-Kap. M. 1 000 000) u. an der Kohlenheber-Ges. m. b. H. mit M. 160 000. Lösch- u. Ladebetrieb in Hamburg. Der Lösch- u. Ladebetrieb der H. A. L. vollzieht sich hauptsächlich in zwei vom hamburgischen Staate für den ausschliessl. Gebrauch der Ges. erbauten Häfen, dem Kaiser Wilhelm-Hafen u. dem Ellerholzhafen, die einen Flächen- raum von 53.5 ba umfassen. Die Kais Auguste Victoria-Kai (1.1 km), Reiherkai (0.2 km), Kronprinzkai (0.9 km) u. Mönckebergkai (0.9 km), zus. also 3.1 km, sind mit 119 fahrbaren elektr. Kränen von je 3000 kg Tragkraft, 18 elektr. Wandkränen von je 2560 kg u. je einem elektr. Kran von 75 000, 20 000 u. 10 000 kg, also insges. mit 140 Kränen von 508 080 kg Tragkraft besetzt; auch 3 Kohlenkippen sind aufgestellt. Der wachsende Schiffs. u. Güter- verkehr hat die Ges. gezwungen, ihren Lösch- u. Ladebetrieb auch auf den benachbarten Kuhwärderhafen auszudehnen. Eine provisorische Anlage am Grevenhofufer ist mit 18 elektr. Kränen von je 3000 kg Tragkraft, die auf dem rechten Elbufer am Johannisbollwerk gelegene Anlage für den Rheindienst mit 2 Portalkränen von 6000 u. 2500 Kg Tragfähigkeit ausgerüstet. Die Gesamtlagerfläche der Schuppen beträgt 153 000 qm. Sie sind die grössten Lagerhallen (Länge bis 400 m; Breite bis 61% im) des Hamburger Hafens u. repräsentieren ungefähr 50 % aller hamburg, Anlagen dieser Art. Für die Benutzung aller dieser Einricht. zahlt die Ges. eine jährl. Pachtsumme von rund M. 1 500 000, das ist ungefähr ein Viertel sämtl. Staatseinnahmen aus den hamburg. Kaianlagen. Kapital: M. 180 000 000 in 180 000 Aktien (Nr. 1–180 000) à M. 1000. Zur Zeit der Gründung (1847) M. 450 000, erhöht 1848 auf M. 510 000, 1849 auf M. 532 500, 1851 auf M. 582 500, 1854 auf M. 1 782 600, 1855 auf M. 3 000 000, 1864 auf M. 3 562 500, 1866 auf