718 Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus-Gesellschaften etc. Bankier Otto von Mendelssohn-Bartholdy, Berlin. Von den Gründern brachte auf das A.-K. in die neue A.-G. ein: Die Automobii-Verkehrs- u. Übungs-Strasse G. m. b. H. zu Berlin ihr gesamtes Unternehmen mit allen Aktiven u. mit dem Firmenrecht gemäss der Auf- stellung in dem Ges.-Vertrage, die entspricht der Bilanz vom 28./2. 1913, mit Nutzungen u. Lasten von diesem Tage ab, so dass das Geschäft für diese Zeit seit 1./3. 1913 als auf Rechnung der A.-G. geführt gilt, u. zwar im einzelnen: Kassenbestand (M. 86.58), Bankguth. (M. 229 376.50), Inventar (M. 1443.70), die Rechte aus dem mit dem Königl. Preuss. Forst- fiskus am 15./2. u. 6./3. 1913 geschlossenen Pachtvertrage, Wert einschl. des Firmenrechts M. 19 093.22. Der Wert dieser Sacheinlage ist auf M. 250 000 festgesetzt; für sie erhielt die einbringende G. m. b. H. 250 Stück Aktien zum Nennbetrag. Zweck: Bau u. Betrieb von Verkehrs- u. Übungsstrassen für Automobile im Deutschen Reich, Benutzung des Bahngeländes zu Sport-, Übungs- u. Verkehrszwecken sowie Betrieb von Sport- u. Verkehrsveranstaltungen aller Art, u. zwar auch auf dem Gebiete der Luft- schiffahrt, insbes. Erwerb u. Fortsetzung des von der Automobil-Verkehrs- u. Übungs-Strasse G. m. b. H. zu Berlin begonnenen Unternehmens u. Durchführung des von dieser Ges. mit dem Königl. Preuss. Forstfiskus am 15./2. u. 6./3. 1913 abgeschlossenen Pachtvertrages. Die Ges. ist befugt, zur Erreichung ihrer Zwecke Grundstücke zu erwerben u. zu pachten, u. kann sich auch an anderen Unternehm. der vorbezeichneten Art beteiligen. Mit dem Bau der Strasse wurde im Juni 1913 begonnen; sie dürfte im Sommer 1916 vollendet werden. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari Anleihe: M. 456 000 in Obligationen; kann bis zu M. 1 600 000 erhöht werden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kassa 276, Bankguth. 145 761, Effektenkto 38 020, Kaut. 30 225, Debit. 585, Zs.-Kto 433, Strassenanlagekto (bisherige Kosten) 1 449 307, Gebäude 1864, Inventar 5226, Utensilien 120, Pachtrechte 9000. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Oblig. 456 000, Kredit. 193 711, Kaut. 30 000, Zs. 1108. Sa. M. 1 680 820. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 15 312. – Kredit: Zs. 14 812, Pacht- ertrag 500. Sa. M. 15 312. Dividenden 1913–1914: 0, 0 % (Baujahr). Direktion: Carl Otto Fritsch, Wiesbaden; Georg W. Meyer, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Fritz von Friedländer-Fuld, Stellv. Adalbert Graf von Francken-Sierstorpff, Vizepräsident des Kaiserl. Automobil-Clubs, Konteradmiral a. D. Paul Rampold, Vizepräsident des Kaiserl. Automobil-Clubs, sämtl. zu Berlin; Dir. Emil Sohn, Bochum, Dr. Alfred Berliner, B.-Grunewald; Dir. Carl Gossi, B.-Treptow; Geh. Komm.- Rat Georg W. Büxenstein, Bankier Otto von Mendelssohn-Bartholdy, Dr. jur. Max Oechel- haeuser, Graf Tiele-Winckler, Berlin. Berliner Automobil-Centrale Akt.-Ges. in Berlin, NW., Schiffbauerdamm 35. Gegründet: 27./7., 11./8. u. 14./8. 1906; eingetr.: 5./10. 1906. Gründer s. J. 1913/14 ds. Handb. Zweck: An- u. Verkauf von Automobilen für eigene oder fremde Rechnung, sowie Be- leihung von Automobilen, Unterhaltung einer Automobil-Garage, Betrieb einer Automobil- Reparatur-Werkstatt. Unterhaltung einer Amateur-Chauffeur-Schule. Auch Vertretung der Jenatzyfabrik. Der Schwerpunkt des Unternehm. liegt in dem Garage- u. Reparaturgeschäft. Die Garagehalle befindet sich in gemieteten Räumen, Schiffbauerdamm 35; der Pachtvertrag wurde 1908 auf 18 Jahre verlängert. 1909 fand ein Neubau bezw. eine Erweiterung statt, was ca. M. 100 000 erforderte. Kapital: M. 150 000 in 126 Vorz.-Aktien u. 24 abgest. St.-Aktien àa M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 30./3. 1907 um M. 700 000 zwecks Erbauung neuer Garage- räume u. zur Ausdehnung des Geschäftsbetriebes. Diese ab 1./7. 1907 div.-ber. Aktien wurden von einem Konsort. zu 116 % übernommen u. davon 300 Stück den alten Aktionären 1:1 vom 24./4.–4./5. 1907 zu 119 % angeboten. A.-K. somit von 1907–1908 M. 1 000 000. Sanierung 1908: Die Ges. ist durch den Gründer der Ges. Siegmund Friedberg, dem Bankier der Ges., um ca. M. 750 000 geschädigt, da aber das Unternehmen selbst lebens- fähig ist, beschloss die G.-V. v. 29./5. 1908 die Rekonstruktion desselben in folgender Weise: Aus der Konkursmasse S. Friedberg wurden rund M. 318 000 eigene Aktien für M. 5000 u. Aufgabe der Ansprüche an die Konkursmasse erworben, während weitere M. 82 000 frei- händig für M. 18 560 angekauft wurden; diese 400 Aktien wurden vernichtet. Sodann wurde beschlossen, das noch verbleibende A.-K. von M. 600 000 auf M. 150 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 1 herabzusetzen. Durch Zuzahl. von 5 % des Nennwertes der alten Aktien d. h. also von 20 % = M. 200 der zus. gelegten Aktien (zus. M. 25 200) wurden 126 Vorz.-Aktien mit einer Vorz.-Div. von 5 % kreiert. Der Rest des Gewinnes wird gleichmässig auf die beiden Aktienarten verteiit. Von dem aus der Aktienzus. legung resultierten Buch- gewinn von M. 850 000 wurden M. 788 846 zu Abschreib. auf Debit. verwendet. Die G.-V. v. 29./5. 1908 verweigerte die Entlastung an Siegm. Friedberg, Fritz Bohn u. Theod. Lederer bezw. dessen Erben. ÜUber verschied. Forder. an die Ges. schwebten Prozesse, die meisten wurden durch Vergleich erledigt, wofür die Gesamtaufwendungen 1909 M. 20 501 betrugen, wodurch eine Unterbilanz von M. 20 359 entstand, die sich 1910 auf M. 42 659 erhöhte, sich aber 1911 auf M. 34 616 reduzierte, dann 1912 auf M. 35.468, 1913 auf M. 59 833 u. 1914 auf M. 72 744 stieg.