Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 753 Prokuristen: Rob. Blasse, Wilh. Heidenreich, Hans Schmitt, Otto Jäger, Gg. Schael, Eugen Seiffert, Ernst Cramer, Ad. Kohlstruck, Carl Grützmacher. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Disconto-Ges., Berliner Handels-Ges.; Breslau: Schles. Bankverein; Leipzig u. Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. 6 7 * Hüttenwerke C. Wilh. Kayser & Co., Akt.-Ges., Berlin NW. 40, Hindersinstr. 1. Gegründet: 23./3. 1912 mit Wirkung ab 1./10. 1911; eingetr. 6./5. 1912. Übernahme des in Berlin unter der Firma C. Wilh. Kayser & Co. betriebenen Handelsgeschäftes nebst dem in Oranienburg belegenen Hüttenwerke mit den dazu gehörigen Grundstücken, Gebäuden, Masch., Anlagen, Utensil., Material., Beständen, Kassa, ausstehenden Forder, u. Wechseln für zus. M. 4 819 189. Nach Abzug der übernommenen Passiven in Höhe von M. 823 189 von den eingebrachten Werten verblieben M. 3 996 000, für die die einbringende Firma 3996 Stück Aktien zum Nennbetrag erhielt. Gründung siehe dieses Handb. 1914/15. Zweck: Herstell. u. Verwert. von Metallen, Metallsalzen u. Metallegierungen aus Erzen, Zwischenprodukten u. Industrierückständen, insbes. Übernahme u. Fortführung des diesen Zwecken dienenden, bisher unter der Firma C. Wilh. Kayser & Co. in Berlin u. Oranien- burg betriebenen Hüttenwerks. Der in Oranienburg belegene Grundbesitz der Ges. umfasst zurzeit 18 ha 29 a 15 qm, von denen 1 ha 29 a 92.73 qm von den Fabrik. u. Verwalt.- Gebäuden gedeckt werden. In Berlin befindet sich nur das Kontor. Das im J. 1906/07 erbaute Werk in Oranienburg dient zur Herstell. von Metallen u. Verwert. von Industrie- rückständen u. zerfällt in zwei Teile, u. zwar in eine Kupferhütte u. eine Blei-Zinnhütte. In beiden Abteilungen wird das Material in Schachtöfen niedergeschmolzen u. in Flamm- öfen raffiniert. In der Kupferhütte wird es sodann in der Electrolyse zu chemisch reinem Kupfer umgewandelt; in der Blei-Zinnhütte werden die Metalle dann teilweise in Kesseln raffiniert. Der ganze Betrieb geht elektrisch vermittelst zweier eigener Dampfmasch. von je 250 effektiven HP., die mit Drehstrommasch. direkt gekuppelt sind, vor sich. Zur Gewinnung des Dampfes dienen 6 Dampfkessel von je 12 Atmosphären Überdr uck. Ausserdem ist das Werk an das Märkische Elektrizitätswerk, von dem ca. 200 HP. bezogen werden können, an- geschlossen. Die Lichtversorgung geschieht in der gleichen Weise. An Masch. sind ausser- dem noch Gebläse für die Schachtöfen, Brikettmasch. für die feineren Material., ein Kom- presser für die Konvertoren sowie die nötigen Hilfsmasch. für die Reparaturwerkstätte, Pumpen etc. vorhanden. In Oranienburg etwa 300–350 Arb. u. 23 Beamte einschl. der im Laboratorium beschäftigten Laboranten; in Berlin 14 Beamte. 1912/13 Vergrösser. der Blei- Zinnhütte, auch errichtet die Ges. eine neue Kupferhütte in Westfalen. Umsatz 1909/10 bis 1913/14: M. 6 343 626, 7 481 424, 9 137 000, rd. 9 000 000. Seit Aug. 1914 ist die Ges. für Kriegszwecke vollständig beschäftigt. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Hypothek: M. 180 000 zu 3½ % auf Grundstücken in Oranienburg, fällig 31./10. 1915. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 18t. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1500 pro Mitgl. u. mind. M. 3000 an Vors.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1914: Aktiva: Grundstücke 307 202, Gebäude 901 380, Masch. u. Utensil. etc. 354 875, Bahnanlage 26 560, Bollwerk 32 617, Effekten 39 156, Be- u. Entwässer.- Anlagen 9910, Gespanne 1, Chemikalien 1, Waren 2 450 567, Debit. 1 037 349, Kassa 211 917, Wechsel 60 782, Devisen 199 111, Betriebs-Material. 14 476, vorausbez. V ersich. 1955. — Passiva: A.-K. 4 000 000, Hypoth. 180 000, Kredit. 709 803, R.-F. 56 334, Delkr.-Kto 60 000 (Rückl. 30 000), Talonsteuer-Res. 12 000 (Rückl. 4000), Wohlf.-F. 38 210 (Rückl. 20 000), Div. 400 000, do. alte 300, Tant. an Vorst. u. Angestellte 60 000, do. an A.-R. 37 320, Vortrag 62 990. Sa. M. 5 647 865. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 341 432, Zs. 33 906, Abschreib. 148 300, Gewinn 645 216. – Kredit: Vortrag 27 106, Betriebsgewinn 1 041 748. Sa. M. 1 168 855. Kurs Ende 1913–1914: 139, 145.50* %. Die Zulass. sämtl. M. 4 000 000 Aktien zur Noti- an der Berliner Börse erfolgte im Juni 1913, davon M. 2 000 000 am 19./6. 1913 zu 140 % zur Zeichnung aufgelegt; erster Kurs 26./6. 1913: 141 %. Dividenden 1911/12–1913/14: 10, 10, 10 %. Direktion: Dr. phil. Ernst Noah, Dr. phil. Georg Noah, Berlin. Prokuristen: Carl Langer, Oranienburg; Wilhelm Butzing, Emil Schildert, Lothar von Kutzschenbach, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Martin Schiff, Bergrat Jul. Krisch, Berlin; Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Hermann Paasche, Komm.-Rat Jul. Gebauer, Charlottenburg; Dr. Georg Hirschland, Essen-Ruhr. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Nationalbank f. Deutschl., Jacquier & Securius. 3 22 — * = Al= = 2 Hüttenwerk Niederschöneweide A.-G. vorm. I. F. Ginsberg in Berlin-Niederschöneweide. Gegründet: 11./2. 1914 mit Wirkung ab 1./1. 1914; eingetr. 10./3. 1914 in Cöpenick. Gründer: Firma I. F. Ginsberg, Niederschöneweide; Mitteldeutsche Creditbank, Tellus Act.- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916. I. 4 „