754 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Ges. für Bergbau u. Hüttenindustrie, Frankf. a. M: Bankdir. Dr. Aug. Weber, Berlin; Chemiker Dr. Leo Elsbach, Charlottenburg. Die offene Handelsgesellschaft I. F. Ginsberg zu Berlin-Niederschöneweide brachte auf das A.-K. das gesamte von ihr betriebene Handels- geschäft mit allen Aktiven und Passiven und dem Firmenrechte nach dem Stande der Bilanz vom 31./12. 1913 in die neue Akt.-Ges. ein. Der Einbringungswert betrug M. 1 503 022. Davon entfielen auf Grundstücke und Gebäude und die mit den Gebäuden verbundenen Masch. und die Gleise M. 369 794, auf bewegliche Sachen M. 881 829, auf ausstehende Forderungen M. 244 527, auf Wechsel M. 1601, auf bares Geld M. 5269. Als Gegenleistung übernahm die Akt.-Ges. die aus der per 31./12. 1913 aufgemachten Bilanz sich ergebenden Schulden der Firma I. F. Ginsberg zus. M. 359 802, sie übereignete der Firma I. F. Ginsberg 1000 Stück Aktien = M. 1 000 000 zum Kurse von 110 % = M. 1 100 000 und blieb derselben den Restbetrag von M. 43 219 schuldig. Zweck: Erwerb und Betrieb des der Firma I. F. Ginsberg, Berlin-Niederschöneweide, gehörigen Hütten- u. Metallschmelzwerkes. Betrieb u. Neuaufnahme von Fabrikations- zweigen aller Art der Hütten- u. Metallindustrie u. der chemischen Industrie. 1914 Zugang für Neubau der Aufbereitungsanlage M. 214 788. Nach Kriegsausbruch 1914 folgte auf einen vorübergehenden Stillstand eine starke Belebung des Geschäfts. Kapital: M. 1 550 000 in 1550 Aktien à M. 1000, begeben zu 110 % an die Gründer; der R.-F. ist also erfüllt. Hypothek: M. 100 000. Bilanz am 31. Dezember 1914: Aktiva: Grundstücke 329 153, Gebäude 454 847, Masch. 1, Bahnanlage 1, Inventar 1, Gespann 1, Kassa 17 568, hinterlegte Wertp. 3914. Warenvorräte 1333 322, Debit. 801 797. – Passiva: A.-K. 1 550 000, R.-F. 155000, Hypothek 100 000, Kredit. 616 971, Reingewinn 518 636. Sa. M. 2 940 607. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Handl.-Unk. einschl. Zs. 1 034 210, Rein- gewinn 518 636 (davon Abschreib. 24 847, R.-F. II 50 000, Rückstell. f. Talonsteuer 15 500, Div. 248 000, Tant. u. Grat. 100 000, Vergüt. an I. A.-R. 42 000, Vortrag 38 289). Sa. M. 1 552 846. – Kredit: Überschuss an Waren M. 1552 846. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende 1914: 16 %. Direktion: Ignatz Fritz Ginsberg, Chemiker Dr. Bruno Fels. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Dr. Aug. Weber, Berlin; Stellv. Dir. Fritz Sondheimer, Frankf. a. M.; Chemiker Dr. Leo Elsbach, Bankdir. William Fels, Berlin; Bankdir. Friedr. Reinhart, Frankf a. M.; Komm.-Rat Max von Wassermann, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Mitteldeutsche Creditbank, Deutsche Bank; Berlin: A. E. Wassermann. Steffens & Nölle, Akt.-Ges. in Berlin W. 9, Köthenerstr. 33, auch Zweigniederlass. in Essen-Ruhr. Gegründet: 7//3. bezw. 13./4. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. 17./4. 1907. Wegen Gründung bezw. Übernahme der Firma Steffens & Nölle in Berlin im J. 1907 siehe Jahrg. 1913/14 dieses Handb. Zweck: Betrieb des Handels mit Stab-, Band- u. Fassoneisen, Blechen, schmiedeeisernen Trägern u. sonstigen Handelsartikeln sowie Herstell. von Eisenkonstruktionen, Transport-, Verlade- u. Aufbereitungsanlagen sowie aller hiermit zus. hängender, kaufmännischer Geschäfte, insbesondere durch die Übernahme u. den Fortbetrieb des bisher in Berlin unter der Firma Steffens & Nölle bestehenden Geschäftsunternehmens. Die Kranfabrik wurde 1910 eingestellt, dagegen das Röhrengeschäft neu aufgenommen. Kapital: M. 9 000 000 sin 9000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./5. 1907 um M. 3 000 000 in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907; diese neuen Aktien dienten zum Aktien-Austausch mit der Oberschles.-Eisenbahnbedarfs- Akt.- Ges. in Friedens- Hhütte behufs Herbeiführung einer Interessen-Gemeinschaft mit dieser Ges. Nach einem Übereinkommen mit der Oberschles. Eisenbahn-Bedarfs-Akt-Ges. wurden 1908 die je M. 3 000 000 Austäuschaktien gegenseitig zurückgegeben. Diese M. 3 000 000 eigenen Aktien bleiben im Besitz der Ges., davon M. 1 500 000 ohne Div.-Ber.; 1913 wurden davon M. 1 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913 behufs Übernahme der Firma Steffens, Nölle & Co. G. m. b. H. in Essen bezw. deren Anteile in Höhe von M. 1 500 000 begeben. 1914 wurde dieses Unter- nehmen ganz mit der Ges. verschmolzen. 15 Die Grundstücke der Ges. liegen in Tempelhof am Teltowkanal; Gesamtfläche 99 035 qm, von denen 18 431 qm bebaut sind. Das Grundstück ist begrenzt im Norden vom Teltow- kanal u. besitzt eigenen Anschluss an die Gleise der Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn. Das eigene Verwalt.-Geb. der Firma befindet sich Berlin, Köthenerstr. 33 (Flächenraum 651 qm, wovon ca. 460 qm bebaut). Die Werksanlagen sind in vier Abteil. geschieden, die dem Trägerhandel. dem Stabeisenhandel, dem Röhrenhandel, dem Eisenkonstruktions-Bau dienen. Die Eisen- konstruktions-Werkstatt besteht aus einer Montagehalle v. 150 m Länge u. 50 in Breite. In dieser Abteil. werden Eisenkonstrukt. jeder Art, spez. für Hochbau, Brückenbauten, Fabrik- gebäude etc. hergestellt. Eine grosse Anzahl von elektr. angetriebenen Werkzeugmasch., Horizontal- u. Radialbohrmasch., Karussell- u. Revolverdrehbänken, Kaltsägen, Stanzen etc., dienen zur Bearbeitung u. Zurichtung des Eisens. An die Konstrukt.-Werkstatt schliesst sich die Rüstzeughalle mit einer Länge von 55 m u. 16 im Breite an. Von der elektr. Zentrale