758 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Aufsichtsrat: (8–20) Vors. Präsident Fritz Achelis, Bremen; I. Stellv. Geh. Komm.-Rat Wilh. von Oswald, Koblenz; II. Stellv. Dr. Albert Sondheimer, Frankf. a. M.; Adalbert Korff, Bremen; Leo Wreschner, Frankf. a. M.; Gen.-Konsul Stephan Michaelsen, Dr. August Strube, Gen.-Konsul George Wätjen, Lloyd-Dir. Reg.-Rat A. Petzet, Bremen; Gen.-Dir. Victor Nawatzki, Vegesack; Komm.-Rat Carl Spaeter, Koblenz; Gen.-Dir. Herm. Steinecke, Koburg; Gen.-Dir. Konrad Eichhorn, Hildesheim; Herbert C. Elkan, Dr. W. Regendanz, Hamburg. Zahlstellen: Bremen: Bremer Bank (Filiale der Dresdner Bank), Deutsche Bank, Deutsche Nationalbank, Disconto-Ges., Bernhd. Loose & Co., Carl F. Plump & Co., E. C. Weyhausen: Berlin: Nationalbank für Deutschl., Berliner Handels-Ges.; Frankf. a. M.: Mitteld. Creditbank, Tellus A.-G., Metallbank u. Metallurg. Ges. etc. = = 0 5 80 Koenigin-Marienhütte Act.-Ges. in Cainsdorf b. Zwickau i. S. Gegründet: 13./12. 1877 aus der Deutschen Reichs- u. Continental-Eisenb.-Bau-Ges.: eingetr. 8./1. 1878. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Betrieb des Eisenhüttenwerkes zu Cainsdorf, sowie Abbau der Flussspatgrube Ludwig ver. Feld, des Dolomitbruches in Wahlen u. der Hornsteinbrüche in Oschatz und Waldau. Die Koenigin -Marienhütte umfasst jetzt 1 Martinwerk mit 4 Ofen, 1 Walzwerk, 1 Giesserei für Masch.- u. Bauguss, Masch.-Bauwerkstätte, Wasserleitungsbau u. Gaswerksbau, 1 Brückenbauanstalt u. eine Dinasziegelei; als Hilfsbetriebe besitzt die Ges. eine Gasanstalt u. ein elektr. Kraftwerk. 1899 wurde der Ausbau der Wasserkraft der Mulde durch eine neue Turbinenanlage von 300 PS. fertiggestellt; ebenso 1900 zur Ersparung von Kohlen zu Betriebs- u. Beleucht.-Zwecken ein Kraftwerk mit 900 PS., welches mit den Turbinen zus. arbeitet. Der Betrieb der der Ges. im sächs. u. reuss. Vogtlande gehörigen Eisensteingruben ist ganz eingestellt, die Erzgrubenfelder bei Auerbach in der Oberpfalz wurden 1906 mit M. 770 786 Gewinn verkauft (s. unten bei Anleihe II). Der Restbesitz der in Bayern gelegenen Gruben u. Mutungen wurde 1907 mit M. 197 501 Gewinn verkauft. Der bereits Ende 1901 ausgeblasene veraltete Hochofen kam 1907/08 zum Abbruch u. wird nicht wieder aufgebaut. Arb.-Zahl ca. 1700. Ausgaben für Neuanschaff. etc. 1906–1914: M. 233 080, 100 429, 142 347, 94 100, 179 969, 35 504, 139 880, 606 008, 249 108. Gesamtumsatz 1906–1914: M. 9 850 698, 11 372 112, 9 379 207, 9 267 786, 9 449 923. 9 358 743, 10 019 911, 9 208 445, 7 033 791. Wert der Gesamtanlagen der Marienhütte Ende 1914 M. 4 422 820; Gesamtab- schreib. seit 1877–1914 M. 12 980 758. – Das Geschäftsj. 1914 gestaltete sich recht un- günstig. Bereits vor Ausbruch des Krieges hatte die Ges. wiederholt unter Mangel an ge- nügenden Aufträgen, besonders auch unter schlechten Preisen für Erzeugnisse des Walz- werkes u. der Röhrengiesserei, zu leiden. Den unlohnend gewordenen Betrieb der Röhren- giesserei stellte die Ges. am 30./6. 1914 ein. Die Ges. beabsichtigt, hierfür andere Betriebe zu erweitern, stellte aber die Projekte wegen Kriegsausbruch einstweilen zurück. 1913/14 konnten nur die Abschreib. verdient werden. Kapital: M. 5 503 800, u. zwar M. 5 007 600 in 8346 Vorz.-Aktien mit Aufdruck in roter Farbe „Vorz.-Aktie gem. G.-V.-B. v. 10./12. 1901* (Nr. 1–8346) à M. 600 u. M. 496 200 in 745 abgest. St.-Aktien mit Aufdruck in grüner Farbe „St.-Aktie gem. G.-V.-B. v. 10./12. 1901* (Nr. 1–663) à M. 600 u. 41 ebensolchen St.-Aktien (Nr. 663/664–826/827) à M. 1200. Bis Ende 1901 M. 6 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 600. Bezugsrecht al pari hatten die ersten Zeichner u. die Aktionäre je zur Hälfte. Zur Tilg. der Unterbilanz am 31./12. 1901 von M. 730 648, Abstossung von Bankkrediten, sowie behufs Vornahme von Abschreib. be- schloss die G.-V. v. 10./12. 1901 folg.: 1. Herabsetz. des A.-K. durch Zus. legung von Aktien 2: 1. 2. Schaffung von 5 % Vorz.-Aktien. Die Aktien, auf welche eine bare Zuzahlung von M. 100 geleistet u. auf welche ausserdem eine 4½ % hypoth. eingetragene, zu 105 % rück- zahlbare Oblig. der Ges. von M. 150 bezogen wurde, blieben von der Zus. legung befreit u. wurden Vorz.-Aktien. Dieselben erhalten ab 1./1. 1902 aus dem Reingewinn 5 % Div. vor- weg u. nehmen an dem weiter verteilbaren Rest, nachdem die übrigen Aktien gleichfalls 5 % erhalten haben, mit diesen gleichmässig teil. Im Falle Liquid. der Ges. werden zu- nächst die Vorz.-Aktien mit einem Betrage von je M. 100 auf je M. 600 Nennwert berück- sichtigt; die weitere Verteilung geschieht auf beide Aktienarten gleichmässig nach Massgabe ihres Nennwertes unter Abzug jener auf die Vorz.-Aktien vorweg gezahlten M. 100. 3. Aus- gabe von Oblig. der Ges. gemäss Ziffer 2, Frist zur Zuzahl. u. Zeichnung der Oblig. vom 9.–31./1. 1902. Nach diesem Termine sind die Aktionäre, welche sich an der Zuzahlung u. Zeichnung der Oblig. nicht beteiligt hatten, zur Einreich. ihrer Aktien zur Zus. legung bis 10./5. 1902 aufgefordert worden. 164 Aktien wurden nicht eingereicht, für kraftlos erklärt u. dafür die 41 St.-Aktien à M. 1200 mit Doppelnummern ausgegeben. Im ganzen ist auf 8346 Aktien eine Zuzahl. von M. 834 600 geleistet worden; ferner hat die Ges. aus der Zus.- legung von 1654 Aktien in 827 einen buchmässigen Gewinn von M. 496 200 erzielt. Diese beiden Beträge unter Hinzunahme von Res. in Höhe von M. 234 447 sind zu a. o. Abschreib. in Höhe von M. 700 000, ferner zur Tilg. der Unterbilanz per 31./12. 1901 von M. 730 648 u. mit M. 126 910 zu einer Rücklage für die Kosten der Rekonstruktion u. der Anleihe II ver- wandt worden. unleihen: I. M. 2 500 000 in 4½ % Schuldscheinen von 1889, 2500 Stücke à M. 1000, auf Inhaber. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1894–1929 durch jährl. Auslos. von mind. 1½ % u. ersp. Zs. im März auf 1./7. Hypothek. an erster Stelle durch Kautionshypoth. in *