760 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Direktion: Techn. Dir. A. Finke, Kaufm. Dir. H. Halfter. Prokuristen: P. O. Jahn, E. Richter. Aufsichtsrat: (5–10) Vors. Komm.-Rat F. Kühnemann, Berlin; Stellv. Bergrat Alb. Klötzer, Bockwa; Dir. Albert Prekonitsch, Komm.-Rat Bank-Dir. Ferd. Grune- berg, Dresden; Neander Müller, Arthur Guttmann (beide Prokuristen von S. Bleichröder), Berlin; Baron Friedr. von Born, M. d. R., Budapest; Gen.-Dir. W. Busch, Bautzen. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Berlin: S. Bleichröder; Dresden: Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Breslau: Bank f. Handel u. Ind. (vorm. Breslauer Discontobank); Hamburg: L. Behrens & Söhne. (Ab 1./8. nur bei der Ges.-Kasse in Cainsdorf.) Montan-Akt.-Ges. Balkan in Charlottenburg, Grolmanstr. 36 J. Gegründet: 29./3. 1912; eingetr. 11./5. 1912. Gründer: Steger & Goldberg G. m. b. H., vertreten durch die beiden Geschäftsführer Komm.-Rat Hans Steger u. Ing. Heinr. Goldberg, München; Ges. für Bergbau u. Ind. G. m. b. H., vertreten durch die beiden Geschäftsführer Ed. Patzig, Gauting u. Diplom-Ing. Georg Merkel, München; Neue bergbauliche Ges., vertreten durch den Geschäftsführer Ralf Baron Wrangel, Charlottenburg; Hofgärtnereibes. Theodor Bluth, B.-Wilmersdorf; Oberst Joh. Keppel, B.-Zehlendorf. Zweck: Erwerb von bergbaulichen Rechten aller Art, insbes. von solchen im südöstl. Europa, u. Verwert. solcher Rechte sowie Betrieb von einschlägigen Geschäften aller Art. Die Ges. übernahm Bergrechte in Bulgarien u. zwar die Steinkohlenkonzessionen Prinzess Nadeschda u. Zar Kalojan nebst einigen markscheidenden Schürfkonzessionen, zus. rund 1000 ha, im Zentralbalkan, nördlich von Nikolajevo gelegen, u. einige Kupferlagerstätten im Kreise Vratza u. im Kreise Sliven. Der Abbau der Steinkohle auf Nadeschda u. Zar Kalojan ist vorbereitet. Zu einem namhaften Abbau konnte es wegen des Balkankrieges noch nicht kommen. In den bisher aufgeschlossenen 7 Flözen, die bis zu 5 km streichende Länge u. eine Mächtigkeit von 1–4 m haben, ist allein über der Talsohle ein Kohlen- vermögen von 12–15 Millionen t festgestellt. Die Kohle hat 7700–8200 W. E. u. steht rein an; sie ist aber weich, weshalb die Hälfte der Förderung brikettiert werden muss. Der Transport von der Grube zur Eisenbahnstation Debovo soll mittels Drahtseilbahn (18 km) erfolgen. Das Projekt ist ausgearbeitet. Die Brikettierungsanlage soll bei Debovo errichtet werden. Die Aufschliessungsarbeiten in den Kupferfeldern der Gesellschaft sind zurückgestellt. Nach Zeitungsnachrichten von Ende November 1914 hat unter den Aktionären eine Bewegung eingesetzt, um von der Verwaltung die Einberufung einer ausserordentlichen Gen.-Versammlung zwecks Berichterstattung über die Lage des Unternehmens zu erzwingen. Sie sehen sich hierzu dadurch veranlasst, weil bekanntgeworden ist, dass die Staatsanwalt- schaft die Bücher der Gesellschaft eingefordert hat und den technischen Direktoren die Gehälter seit einigen Monaten nicht bezahlt sein sollen. Auch die Lage des bisherigen Bankiers der Gesellschaft der Neuen bergbaulichen Ges. m. b. H. hat zu Besorgnissen Anlass gegeben. Diese sah sich nämlich genötigt, ihre Anteilseigner und Gläubiger zu einer Be- sprechung über ihre Lage zusammenzuberufen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht zum Bau einer Transportbahn lt. G.-V. v. 14./8. 1913 um M. 400 000 in 400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, angeboten den alten Aktionären zu 115 %. Weitere Erhöh. um M. 500 000 (also auf M. 1 500 000), beschloss die a. o. G.-V. v. 14./1. 1914, welche zu 105.50 % begeben werden sollen. Diese Kap.-Erhöh. gilt als gescheitert, wenn nicht bis 1./10. 1914 M. 400 000 gezeichnet sind. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1913 im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Debit. 55 672, Gerechtsame 422 723, Bureaueinricht. 726, Geräte u. Transport 861, Konsortialbeteilig. 80 000, Magazin 794, Kohlenvorräte 7000, Betriebskassa 1734, Verlust 30 781. – Passiva: A.-K. 600 000, Kredit. 295. Sa. M. 600 295. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 20 221, Stempel u. Steuern 18 583. – Kredit: Kohlenvorräte 7000, Zs. 1022, Verlust 30 781. Sa. M. 38 804. Bilanz für 1913: Noch nicht veröffentlicht, da von der G.-V. noch nicht genehmigt. Dividenden 1912–1913: 0, 0 %. Direktion: Bank-Dir. Arthur Kalesky. Aufsichtsrat: Vors. Heinr. Frhr. von den Brinken, München; Stellv. Hofgärtnereibes. Theodor Bluth, B.-Wilmersdorf; Rittergutspächter Wilh. Wietzer, Slupia b. Witaschütz; Bürgermeister Jul. Wollenberg, Jarotschin. Rawack & Grünfeld Akt.Ges. in Charlottenburg 2, Hardenbergstrasse 3, Zweigniederlassung in Beuthen O.-8. Gegründet: 26./6. 1913 mit Wirkung ab 1./1. 1913; eingetr. 13./9. 1913. Sitz bis Mai 1914 in Beuthen O.-S. Gründer: Die offene Handelsges. Rawack & Grünfeld, Komm.-Rat Louis Grünfeld. Felix Benjamin, Dr. Karl Ellstaetter, Beuthen O.-S., Justizrat Dr. Paul Roediger. Dir. Rud. Euler, Dir. Herm. Winkler, Frankf. a. M.; Arthur Netter, Mannheim. Die offene Handelsges. Rawack & Grünfeld brachte als Einlage das von ihr unter der genannten Firma betriebene Handelsgeschäft als Ganzes nach dem Stande vom 31./12. 1912 u. mit dem