768 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Kapital: Bis 1914: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, übernommen von den Gründern zu pari. Die a. o. G.-V. v. 18./10. 1912 beschloss Erhöh. um M. 500 000, div.-ber. v. 1. 11. 1912 ab; Begebung derselben an ein Konsort. unter Führung der Deutschen Nationalbank in Dortmund unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre u. zwar zu 105 %. Die Unk. gingen zu Lasten der Schachtbauges. Durch den Kriegsausbruch sind auf den inländischen u. ausländischen Arbeitsstätten erhebliche Betriebsstörungen eingetreten; in England liegt die Arbeitsstelle vollständig still; in Oberschlesien war die Ges. gezwungen, die in Angriff genommenen Schachtarbeiten vollständig stillzulegen. Infolgedessen sind auch die Mittel der Ges. beschränkt worden, u. da die Ges. neue Aktien zurzeit nicht aus- geben kann, so beschloss die a. o. G.-V. v. 23./12. 1914 die erforderlichen Betriebsmittel durch Zuzahl. auf die Aktien zu beschaffen; es wurde eine 50 % = M. 500 Zuzahl. auf die Aktien ausgeschrieben, wovon je M. 100 am 1./2., 1./4., 1./6., 1./8. u. 1./10. 1915 einzuzahlen eind. Die zuzahlenden Aktien werden 8 % Vorrechtsaktien mit Div. ab 1./11. 1914 u. mit Nachzahl.-Recht u. bevorzugter Befriedigung im Falle der Liquid. Auf Debit. u. im Bau befindl. Schächte erfolgte eine Rückstell. von M. 327 865 bezw. M. 300 000. Im März musste zur Abwendung des Konkurses die für die Kriegszeit vorgesehene Geschäftsaufsicht nach- gesucht werden, da sich die Einnahmen aus 2 Schächten verzögerten. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Okt. 1914: Aktiva: Schachtbau-Betriebsanlagen, -Masch. u. -Geräte 1 473 070, Fuhrpark 1, Mobil. 4073, Kassa 3226, Effekten 389 261, Beteilig. 307 993, Hinterlegungen 1480, Debit. 728 964, Anzahl. 71 522, Avale 52 000, im Bau befindl. Schächte 1 480 103, Betriebs- material. 152 572, vorausbez. Versich. 7729, Verlust 168 314. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 53 000, Garantie-F. 100 000, Talonsteuer-Res. 6000, Kredit. 1 635 888, Akzepte 312 081, Avale 52 000, Versich. 26 364, Löhne u. Gehälter 26 711, unerhob. Div. 400, Rückstell. auf Debit. 327 865, do. im Bau befindl. Schächte 300 000. Sa. M. 4 840 312. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunk. 186 390, Zs. u. Provis. 149 732, Ab- sehreib. 488 736, Fuhrpark 2999, Mobil. 5195, Rückstell. auf im Bau befindl. Schächte 300 000. – Kredit: Vortrag 138 291, Betriebsgewinn 826 447, Verlust 168 314. Sa. M. 1 133 053. Dividenden 1911/12–1913/14: 0, 8, 0 %. Direktion: Dir. Gottfried Bohde, Dir. Heinr. Röttger. Prokurist: Obering. Adolf Ehrat. Lufsichtsrat: Vors. Bergwerksunternehmer Heinr. Grewen, Essen; Stellv. Bank-Dir. Georg van Meeteren, Mülheim-Ruhr; Bergwerksunternehmer Wilh. Pattberg, Essen; Bankier Walter Meininghaus, Dortmund; Bergassessor a. D. Dr. Ing. h. c. Stan. Klemme, Aachen. JZahlstellen: Ges.-Kasse; Mülheim-Ruhr: Deutsche Nationalbank. Milowicer Eisenwerk in Friedenshitte, Oberschlesien. Gegründet: 7./4. 1883, eingetr. 15./6. 1883. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung von Mineralien und Fossilien jeder Art- Erwerb und Veräusserung von Bergwerksprodukten etc., Verhüttung und Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, namentlich Produktion von Roh- eisen u. dessen Weiterverarb. zu Gusswaren, Walz-Schmiedeeisen, Stahl u. Blech. In dem Milowicer Eisenwerk, bei Sosnowice in Russisch Polen gelegen (Areal 16.36 ha), wird betrieben die Verarbeitung von Roheisen zu Schweisseisen, Flusseisen und Stahl und die Herstellung von Halbfabrikaten u. Fertigfabrikaten, als Handelseisen aller Art, Faconeisen, Draht sowie zum Eisenbahnoberbau benötigte Materialien wie Laschen, Unterlagsplatten u. Nägel. An Betriebseinrichtung sind vorhanden: 6 Roll- u. Schweissöfen, 2 Martinöfen, 3 Dampfhämmer, 1 Luppenstrecke u. 3 Walzenstrassen für Fertigeisen mit den dazu gehörigen Masch., 10 Kessel, 1 Normalspur-Lokomotive u. 2 Lokomobilen. Die Ges. besitzt ferner eine Haken-, Schrauben-, Muttern-, Nieten-, Hammer- u. Beilen-Fabrik. In der Gesenkschmiede wird mittels Schmiedepressen, mit Lufthämmern, Friktions- u. Fallhämmern die Anfertig von Hämmern, Hacken, Beilen usw. betrieben. Auf dem Terrain der Ges. befinden sicl. ferner ein Verwalt.-Gebäude, Wohnhäuser usw. Die Ges. walzt Rund-, Quadrat-, Flach- u. Bandeisen in allen Stärken, sowie Grubenschienen u. allerlei Faconeisen u. fertigt — ausser den Artikeln der Hakenfabrik u. der Gesenkschmiede – zur Verlegung fertige Kleinbahn- joche mit den dazu gehörigen Weichen, Drehscheiben usw. Beschäftigt werden ca. 1300 Arb. Zugänge auf Immob.- u. Masch.-Konten 1907–1914: M. 378 204, 277 491, 221 670, 236 333, 186 323, 716 740, 544 276, 138 806 (1912–1913 für grössere Um,. u. Neubauten der Fabriken), Der Absatz der Ges., welcher ausschliessl. in Russland erfolgt, betrug im Geschäftsj. Walzfabrikate Fabrikate der Haken- im Werte von fabrik usw. 1907 ca. 1 162 000 Pud ca. 179 000 Pud ca. M. 2 108 000 1908 „1 346 000 „ „ 200 500 „ „235760590 1909 „ 3 „„ . 1910 „1 736 000 „ „. „„ 2 936 000 1911 1920 300 „ 369 3% „ 1912–1914 nicht veröffentlicht. (1 Pud = 16,38 kg.) Im J. 1912 litt die Ges. unter den durch die umfangreichen Neu- u. Umbauten hervor- gerufenen Betriebsstörungen. Der Gewinn für 1912 einschliessl. M. 78 857 Vortrag aus 1911