Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 773 Kurs Ende 1886–1914: 38.90, 52, 112.30, 121.75, 91.90, 53, 40, 52, 76.40, 71.75, 91.60, 108.90, 118.25, 130.50, 127.90, 99.90, 105.50, 127.90, 152, 152.90, 137, 108, 100, 115.75, 107.30, 106, 92, 89.50, 71.50* %. Notiert in Berlin u. Breslau. Im Juli 1906 erfolgte die Einführung der Aktien in Frankf. a. M.; Kurs daselbst Ende 1906–1914: 138.50, 108.50, 99, 116.20, 109, 106.25, 93.75, 88, 75* %. Die Aktien sind zum Terminhandel zugelassen. Dividenden 1888–C1914: 5½, 6, 5, 2, ½, 2½, 3, ½, 5, 6½, 7, 9, 9, 3, 2½, 5, 7, 7, 7, 6, 1½, 1½, 2½, 3½, 6, 4, 2 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat M. Boecker, Gen.-Dir. Komm.-Rat Dr. Ing. O. Niedt. Prokuristen: Bergwerks-Dir. A. Busch, Dir. Wilh. Niemeyer, K. Schreiber, H. Salzbrunn, E. Gritschke, Friedenshütte; Dir. Konrad Malcher, Johs. Tietz, Carl Schröder, P Jackwirth, H. Herold, A. Tschimpke, H. Seifert, O. Schlesinger, Gleiwitz, G. Tschacher. Aufsichtsrat: (Mind. 7) Vors. Gen.-Konsul Eugen Landau, Berlin; Stellv. Komm.-Rat E. Berve, Mitgl.: Bank-Dir. Otto Schweitzer, Reichstagsabg. Bergrat Gothein, Breslau; Geh. Baurat Fritz Martiny, Bankier Carl Chrambach, Komm.-Rat Ad. Moser, Geh. Reg.-Rat Rich. Witting, Justizrat Dr. jur. Wittkowsky, Gerichtsassessor a. D. Kurt Landsberg, Bank-Dir. Oskar Schlitter, Eisenbahn-Oberbaurat a. D. L. Scheibner, Berlin; Dir. S. Nathan, Charlotten- burg; Gen.-Dir. Franz Pieler, Ruda. Zahlstellen: Friedenshütte: Eigene Kasse; Berlin: Nationalb. f. Deutschl., Bank f. Handel u. Ind., Deutsche Bank, Georg Fromberg & Co., S. L. Landsberger; Breslau: Schles. Bank- verein, Bank f. Handel u. Ind. u. deren Depositenkassen; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind.; Hamburg: Deutsche Bank sowie bei allen Filialen genannter Banken *― Gelsenkirchener Bergwerks-Aktiengesellschaft in Gelsenkirchen. Der Ausbruch des Krieges 1914 hatte zur zeitweiligen Stillegung bestimmter Werke u. zu mehr oder minder starken Betriebseinschränkungen bei anderen geführt. Die allg. Wiederbelebung der deutschen Volkswirtschaft u. namentlich die Wiederaufnahme des Güterverkehrs ermöglichten es auch der Gelsenkirchener Ges. ihren Geschäftsbetrieb seit Sept. 1914 wieder auszudehnen, insbes. konnten verschied. Hochöfen wieder angeblasen werden. In den letzten Monaten des J. 1914 sind dem Unternehmen auch umfangreiche Heeresaufträge zugefallen und von günstigem Einfluss auf das Jahresergebnis gewesen- Die Kohlenförderung ist von 50–57 % im Aug. 1914 bis April 1915 auf 70 %, die von Koks auf 75 % heraufgebracht worden. Die Adolf-Emil-Hütte leistet jetzt 60 % gegenüber 21 % im Aug. u. Sept. 1914. Der Absatz ist nach Mitteil. der Verwalt. vom April 1915 auf der ganzen Linie sehr flott. Allerdings dienen alle Betriebe in erster Linie der Landesverteidigung. Es stören nur die ungenügenden Belegschaften, aber das Kriegsministerium ist bemüht, die Industrie durch Zuweis. von Kriegsgefangenen zu unterstützen. Die Ges. hofft damit auf eine weitere Erhöh. der Betriebsleistungen zu kommen. Gegründet: 3./1. 1873; eingetr. 13./1. 1873. Zweck: a) Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem anderen Titel besitzt oder erwerben wird, u. auf alle in denselben zu gewinnenden nutzbaren Mineralien nebst sämtl. Nebenerzeugnissen; b) die Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien im rohen Zustande sowie durch Verarbeitung derselben für den Handel u. Verbrauch, insbes. auch die Herstellung von Eisen u. anderen Metallen, die Verarbeitung derselben zu allen vorkommenden Sorten u. Profilen, die Weiterverarbeitung dieser Fabrikate in allen möglichen Formen u. Zus.- setzungen sowie die Verwertung all dieser Erzeugnisse; c) die Erwerbung u. Errichtung von Anlagen, welche zur Erreichung des vorgenannten Zweckes erforderlich u. förderlich sind, der Betrieb von Transportunternehm. sowie Beteilig. bei anderen Unternehm., welche auf die Förderung der obigen Zwecke gerichtet sind. Die Ges. besitzt Zechen: I. Ver. Rhein-Elbe u. Alma mit 3 Förderungs-Schächten, sowie die Wetterschachtanlage Alma Y; II. Ver. Stein u. Hardenberg mit 2 Schächten; III. Erin mit 1 Schacht; IV. Hansa mit 1 Schacht; V. Zollern mit 2 Schächten; VI. Ver. Germania mit 2 Schächten; VII. Monopol mit Schacht Grilio u. Grimberg; VIII. Westhausen mit 1 Schacht; IX. Verein. Bonifacius mit 4 Schächten; X. Ver. Hamburg u. Franziska mit 2 Schächten. XI. Zeche Pluto mit Schächten Thies u. Wilhelm. Auf sämtl. Zechen befinden sich 1890 Kokereien mit Anlagen bezw. Fabriken zur Gewinnung von Neben- produkten, wie Ammoniak, Teer, Rohbenzol etc. Auf Zechen Ver. Hamburg u. Franziska, Bonifacius, sowie auf Westhausen befinden sich auch Brikettfabriken. Auf verschied. Zechen sind auch Ziegeleien vorhanden. Über die Hüttenanlagen in Rothe Erde bei Aachen, Gelsenkirchen, Duisburg, Esch, Deutsch-Oth, Adolf-Emil-Hütte etc. siehe Näheres unten. Die G.-V. v. 23./9. 1899 beschloss Angliederung der Bergwerks-Ges. Ver. Bonifacius ber Gelsenkirchen in Kray (A.-K. M. 7 500 000). Die Berechtsame der Krayer Ges. umfasste einschliessl. der Felder Hellmuth u. Caspar Alexander 499,5 ha. Ab 31./1. 1904 Übernahme des Gesamtvermögens der Gew. Verein. Hamburg u. Franziska. – Die Berechtsame der Gew. umfasst 18 787 915 qm oder mehr als 8½ Maximalfelder; das Grubenfeld ist durch 4 grosse Förderschächte mit Eisenbahnanschlüssen aufgeschlossen; Kohlenvorrat in günstiger Lagerung noch 8–9 000 000 t; ein ebenso grosses Quantum steht im Feldesteile noch an.