Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 7 = Die 1907 übernommene Abteilung Aachener Hüttenverein zu Rothe Erde (s. unten) umfasst grosse Erzbergwerke bei Esch in Luxemburg und zu Deutsch-Oth in Lothringen, 6 Hochöfen in Esch und 4 in Deutsch-Oth; Thomastahlwerk mit 4 Konvertern von je 20 t Ausbringen, ein Siemens-Martinstahlwerk mit 4 Öfen von je 30 t Ausbringen und ein Walz- werk mit 15 Strassen, Eisengiesserei, Walzendreherei, elektr. Zentrale etc. zu Rothe Erde. In Büsbach besitzt die Ges. ein Kalkwerk mit 5 Öfen, in Rothe Erde eine Thomasphos- phatmühle, 2 Ringofenziegeleien und in Westfalen 7 Maximal-Kohlenfelder von rund 150 ha Grösse. 1903 erfolgte der Erwerb der Hochöfen von Deutsch-Oth (nur 2000 m von den Escher Anlagen des Vereins entfernt liegend) mit 438 ha Erzkonzessionen. Es stehen noch ca. 95 000 000 t Erze an. Die Ges. befasst sich auf ihren Werken zu Rothe Erde hauptsächl. mit Herstell. von Trägereisen, U-Eisen u. sonst. Formeisen, Halbzeug, Universaleisen, Eisen- bahnmat., Stabeisen u. Walzdraht, während auf den Werken zu Esch u. Deutsch-Oth wesentl. Eisenerz gewonnen u. Roheisen hergestellt wird. Produktion der Abteil. Aachener Hüttenverein mit Esch u. Deutsch-Oth: 1908–1914: Erzförderung 1 735 297, 1 971 588, 2 165 128, 2 686 742, 3 447 075, 3 986 644, 2 630 524 t, Roheisen- produktion 500 303, 578 260, 620 218, 697 193, 1 075 357, 1 139 679, 1 138 187 t, Rohstahl- produktion 419 420, 502 950, 545 453, 584 909, 795 497, 996 333, 777 646 t; Giessereiprodukte 9113, 8610, 9312, 11 164, 13 520, 13 001, 8635 t; Kalk 42 412, 43 501, 45 454, 49 680, 72 902, 110 838, 74 703 t; Thomasphosphatmehl 87 227, 99 644, 104 788, 115 340, 159 189, 213 809, 158 869 t. Die 1907 übernommene Abteil. Schalker-Gruben- u. Hütten-Verein zu Gelsenkirchen u. Duisburg (s. unten) betreibt Hochöfen zur Produktion von Roheisen und dessen teilweise Weiterverarbeitung zu Röhren, Tübbings und sonst. Gusswaren, Verarbeitung der beim Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte für den Handel und Konsum. Die Ges. besitzt auf einem Areal von ca. 400 Morgen: 6 Hochöfen (produz. Roheisen u. Ferromangan), 3 Koksöfenbatterien mit zus. 126 Koksöfen, 3 Röhren- u. 3 Facongiessereien mit 20 Kupolöfen u. eine Schlackensteinfabrik in Gelsenkirchen, 192 Eisensteingrubenfelder in Nassau, Hessen, Bayern u. Preussen. Die Abt. Vulkan in Duisburg, welches Werk hauptsächl. Roheisen produziert, besitzt eine am Duisburger Hafen gelegene Hochofenanlage in Duisburg-Hochfeld mit drei Hochöfen, in denen Roheisen u. Ferrosilicium hergestellt werden; auch befindet sich daselbst eine Kokerei mit 90 Koksöfen; ferner verschied. Eisensteingruben im Siegenschen, bei Neuwied, bei Olsberg in Westf., in Nassau u. im Odenwalde. Produkt. d. Hochöfen in Gelsenkirchen. 1911 1912 1913 1914 Rolei ? . 374 278 t 412 286 t 441 391 t 342 010 t Giesserei an: Röhren u. Gusswaren. 118 690 t 135 220 t 143 246 t 122 779 t Die Ges. errichtete bei Esch a. d. Alzette eine neue grosse Anlage mit 6 Hochöfen u. einem Stahl- u. Walzwerk (Leistungsfähigkeit ca. 500 000 t Rohstahl), zu welchem Zwecke Anfang 1909 Grundstücke (Wald) von ca. 93 ha für ca. M. 400 000 gekauft wurden. Mit dem Bau des neuen Werkes, der Adolf-Emil-Hütte, wurde Mitte 1909 begonnen. Oberhalb Deutsch-Oth wurden ferner 1909 ca. 300 ha gebirgiges Terrain erworben, welches grosse Kalksteinlager enthält, zu deren Ausbeutung Kalkwerke in Verbindung einer Zementfabrik errichtet wurden. Sämtl. Anlagen waren im Herbst 1911 soweit Yorgeschritten, dass am 30./10. 1911 die Hochöfen I u. II angeblasen werden konnten. Ofen III–VI wurden am 4./2. bezw. 20./6. 1912 in Betrieb genommen. Auch sämtliche all- gemeine Anlagen, wie Gasreinigung, Pumpenhäuser, Wasserleitungen, Hochbehälter, Rück- kühlanlagen u. Stauweiher wurden fertiggestellt. Die Gaszentrale erhielt 6 Gasgebläse u. 6 Gasdynamos, auch die übrigen Masch. wurden 1912 fertig montiert. Die Inbetriebnahme der sonst. Anlagen, besonders des Stahlwerks u. der schweren Walzenstrassen, erfolgte am 29. Mai 1912; die übrigen Walzenstrassen u. Hilfsmasch. sind dann Mitte 1912 in Betrieb genommen worden. Das Blechwalzwerk walzte seine ersten Bleche am 28./12. 1912. Die Produktion ist bei der Abteil. Aachener Hüttenverein (siehe oben) mit inbegriffen. Kapital d. Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G.: M. 180 000 000 in 33 750 Aktien (Nr. 1–33 750) à Thlr. 200 = M. 600, 91 453 Aktien (Nr. 33 751/52 – 198 329/198 330 u. 198 333/198 334 bis 216 661/216 662) à M. 1200 und 2 Aktien (Nr. 198 331/198 332 u. 216 663/216 664) à M. 2000, sowie 21 665 Aktien (Nr. 216 665/216 666) à M. 1200 u. 1 Aktie (Nr. 259 995/259 996) à M. 2000 der Emiss. von 1909, sowie 20 000 Aktien à M. 1200 der Emiss. von 1911 (Nr. 259 997/98–299 995/96). Jede Aktie à M. 1200 u. M. 2000 hat 2 Nummern. Das urspr. A.-K. betrug M. 13 500 000 in Aktien à M. 600; erhöht 1882 um M. 6 750 000 in Aktien à M. 600 zu 115 % behufs Ankauf von Ver. Stein und Hardenberg bezw. deren Kuxen; 1886 um M. 2 250 000 in 1875 Aktien à M. 1200 zu pari zur Abstossung der Hardenberg- Anleihe etc.; 1887 um M. 5 559 600 in 4633 Aktien à M. 1200 zum Ankauf der Zeche Erin; 1889 um M. 1 940 400 in 1617 Aktien à M. 1200 zum teilweisen Ankauf der Aktien des Westfäl. Grubenvereins; 1890 um M. 6 000 000 in 5000 Aktien à M. 1200 zu 150 % zum weiteren Ankauf der Aktien des Westfäl. Grubenvereins, zu ferneren Besitzerwerbungen und zur Verstärkung der Betriebsmittel; 1896 um M. 4 000 000 in 3332 Aktien à M. 1200 und 1 solchen à M. 1600, begeben an ein Konsort. zu 146 % und von diesem angeboten den Aktionären zu 150 % zwecks neuer Anlagen. Fernere Erhöhung lt. G.-V. vom 11. Nov. 1897 um M. 4 000 000 (auf M. 44 000 000) in 3332 Aktien à M. 1200 und 1 solchen à M. 1600, begeben an Disconto-Ges. zu 150 % u. von derselben angeboten den Aktionären zu 152 %; ausgegeben zur Erwerbung und Ausgestaltung der Zeche Westhausen. Die G.-V. v. 4. Nov. 1899 beschloss Erhöh. um M. 10 000 000 (auf M. 54 000 000), wovon M. 6 000 000 zum Erwerb der Bergwerks-Ges. Ver. Bonifacius und M. 4 000 000 zur Ver-