782 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. oder nützlichen Anlagen, sowie die Verwertung der darin gewonnenen Erzeugnisse. In Nijshnednieprowsk u. in Saratow werden hauptsächl. hergestellt: Draht- u. Nägelfabrikate, Handelsschrauben, Muttern, Nieten, Eisenbahnschrauben, Schienenhaken, Scheiben u. Schmiedewaren. Die Warschauer Fabrik betreibt neben der Herstell. dieser gleichen Artikel, ausgenommen Schienenhaken, noch die Spezialfabrikation von Schaufeln, Gabeln u. Ketten sowie einer Anzahl Eisenartikel für landwirtschaftl. Bedarfszwecke. In Nijshned- nieprowsk befindet sich ferner eine moderne Walzwerksanlage zur Herstell. von nath- losen Rohren. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000. Die a. o. G.-V. v. 14./6. 1911 beschloss behufs Erricht. eines Röhrenwalzwerkes in Nijshnednieprowsk Erhöh. des A.-K. um M. 6 500 000 durch Ausgabe von 6500 Aktien zu pari mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, sowie ferner die Aufnahme einer hypothekarisch sichergestellten Anleihe von M. 4 200 000 (s. unten). Die Übernahme der der Ges. der Metallfabriken B. Hantke gehörigen Warschauer Fabrik mit allem Zubehör einschl. der Bestände u. Debit. erfolgte gegen Über- lassung von nom. M. 4 200 000 neuen Aktien; für Bestände u. Debit. dieser Fabrik waren M. 1 700 000 bar zu entrichten. Die übrigen M. 2 300 000 neuen Aktien übernahm ein Konsort. zu pari. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1914 um M. 4 000 000 (auf M. 15 000 000) in 4000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1914 p. r. t.; hiervon M. 3 000 000 von einem Konsort. u. M. 1 000 000 von der Ges. der Metallfabriken B. Hantke in Warschau bezogen; die Aktien wurden zu 110 % zuzügl. Unk. übernommen; vorerst 75 % eingez. Die neuen Mittel sind zur Bezahl. von Bankschulden sowie zu Neuanlagen bestimmt. Hypoth.-Anleihe: M. 4 200 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 14./6. 1911, rück. zahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 2./7. Tilg. lt. Plan ab 1917 bis spät. 1941 durch jährl. Auslos. im I. Quartal auf 1./7. (zuerst 1917); ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf den Grundbesitz u. Werken bei Ekaterinoslaw, in Saratow u. Warschau (Buchwert zus. am 30./6. 1913 M. 4 970 293). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1914: 100* %. Eingef. in Berlin Anf. Mai 1914. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div. vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grund u. Boden inkl. Bahn- u. Gleisanlagen 856 115, Gebäude 1 730 160, Masch. u. Apparate 2 798 064, Inventar 125 064, Neubau Rohrwalzwerk in Nijshnednieprowsk 7 863 145, Rohmaterial., Halbprodukte, Fertigfabrikate etc. 5 295 567, Kassa 440 868, Wechsel 189 696, vorausbez. Steuern u. Versich. 37 780, Patente 1, Debit. 5 596 683, Bankguth. 1 530 733. – Passiva: Eingez. A.-K. 12 000 000, Oblig.-Anleihe 4 200 000, do. Zs-Kto 105 000, Beamtensparkasse 112 224, R.-F. 717 731 (Rückl. 68 654), Delkr.-Kto 33 786, Talonsteuer-Res. 40 000 (Rückl. 15 000), Kredit. 5 716 597, Akzepte 1 897 584, transitor. Summen aus Löhne-, Provis.-, Prämien-Verrechn. 285 542, russ. Gewinnsteuer-Res. 112 320, Div. 1 100 000, Tant. an A.-R. 57 391, Vortrag 85 700. Sa. M. 26 463 878. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. der Zentrale 40 644, russ. Kapitalsteuer 14 256, Verluste bei Kunden 47 643, Zs. 210 000, Div. 123 773, Abschreib. 647 148, Gewinn 1 439 066. – Kredit: Vortrag 65 969, Ertrag des Gesamtunternehmens nach Abzug aller Betriebs-Unk. 2 456 562. Sa. M. 2 522 532. Dividenden 1900/01–1913/14: 5½, 0, 2, 7, 5, 0, 4, 4, 4, 6, 8, 8, 10, 10 %. Direktion: Gen.-Dir. Vict. Zuckerkandl, Gleiwitz; Stan. Ostrowski, Nijshnednieprowsk; Dir. Rob. Brandt, Warschau. Prokuristen: Eugen Johae, Dr. jur. Rud. Freund, Gleiwitz; Max Sperling, Gust. Östereich, Stan. Kmita, Warschau; Otto Jüngst, Nijshnednieprowsk. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Osc. Caro, Hirschberg; Stellv. Bankier James Zutrauen, Paris; Gen.-Dir. H. Wolff-Zitelmann, Geh. Komm.-Rat Fritz von Friedlaender- Fuld, Dr. phil. Walter Rathenau, Bankier Dr. phil. Paul von Schwabach, Bankdir. Bruno Herbst, Berlin; Dir. Wilh. Fischer, Gleiwitz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder. Ilseder Hütte zu Gross-Ilsede nebst Act.-Ges. Peiner Walzwerk in Peine. Gegründet: 2./9. 1858 bezw. 9./12. 1860 u. 9./12. 1861; eingetr. 1./2. 1865. Zweck: Errichtung und Betrieb eines Eisenwerkes, Betrieb aller dazu notwendigen oder nützlichen oder damit zusammenhängenden Anlagen und Vertrieb der Erzeugnisse. Die Ges. besitzt 5 Hochöfen, von denen 3 im Feuer stehen; die Erzgruben Bülten-Adenstedt (Tagebau u. Tiefbau), Lengede-Bodenstedt, Georg-Friedrich (Tagebau); seit 1907 Brauneisenstein- Gewinnung bei Isernhagen. Die Ilseder Hütte ist auch Inhaberin sämtlicher nom. M. 6 000 000 Aktien der Akt.-Ges. Peiner Walzwerk in Peine (mit M. 5 317 500 zu Buch stehend), welche auch eine Mischeranlage mit 2 Mischern, ein Thomas- u. ein Siemens-Martinstahl-Werk, eine elektr. angetriebene Blockstrasse u. 9 elektr. angetriebene Walzenstrassen u. eine Thomas- schlackenmühle betreibt. Die Gaszentrale in Ilsede entwickelt jetzt 18 000 PS. elektr. Kraft. Aufgestellt waren elektr. Motore Ende 1914 in Peine 521 Stück mit 31 000 PS., in Gross-Ilsede 300 Stück mit 6700 PS., in den Gruben 41 Stück mit 2450 PS. Gesamter Bodenbesitz ca. 740 ha.