Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. — ― Stahlwerk Mannheim in Mannheim b. Rheinau. Gegründet: 24./1. 1899, Nachtrag v. 18./2. 1899. Zweck: Erzeugung u. Vertrieb von Stahl in verschiedenen Verwendungsarten, sowie Handel mit einschlägigen Artikeln; auch Fabrikat. von Hochdruckarmaturen. April 1900 ist der Betrieb in dem neuerbauten Werke aufgenommen; dasselbe umfasst 2 basische Siemens-Martin-Öfen von je 12t Fassungsvermögen, eine mit 4 Tiegelöfen ausgestatt. Giesserei, eine mech. Werkstätte, fern. ein Press- u. Hammer- werk, welches 1902 in Betrieb gekommen ist. Grösse des Grundstücks ca. 35 000 qm. Das Unternehmen hatte 1902 eine Krisis zu überstehen (näheres s. Jahrg. 1903/1904), die An- fang 1903 zur Sanierung führte, wodurch es ermöglicht wurde, die Unterbilanz per 31./12. von M. 696 000 zu tilgen u. M. 1 111 729 auf Anlagen abzuschreiben, sowie M. 200 000 einem Spez.-R.-F. zuzuführen, dem zur Deckung der Abschreib. für 1903 u. 1904 M. 43 927 bezw. 2462 entnommen u. aus dem 1905 M. 120 000 dem R.-F. zugewiesen wurden. Zugänge a. Gebäude- u. Masch.-Kti erforderten 1910–1914 zus. M. 159 545, 56 690, 69 558, 133 779, 22 837. Infolge des Kriegsausbruches trat grosse Geschäftsstockung ein, später erhielt die Ges. Heeresaufträge. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./12. 1899 um M. 600 000, begeben zu 102 %. Über die Kapital-Transaktion zur Sanierung der Ges. Anfang 1903 s. oben u. Jahrg. 1903/1904 dieses Buches. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), dann 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von zus. M. 10 000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Liegenschaften 200 000, Gebäude 487 874, Masch. 200 472, Kokillen u. Formkasten 34 401, Modelle 1, Mobil. u. Utensil. 1, Öfen 1, Geleise 1, Kontorgeräte 1, Lizenz 1, Kassa 402, Wechsel 1597, Effekten 117 240, Vorräte 270 003, Bank- u. sonst. Debit. 252 919. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Spez.-R.-F. 80 000, Ern.-F. 12 000, Delkr.-Kto 15 000, Div. 1470, Kredit. 88 301, Gewinn 48 148. Sa. M. 1 564 919. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 62 216, Handl.-Unk., Gehälter, Provis., Steuern, Feuerversich. etc. 134 325. – Kredit: Betriebsgewinn 185 228, Zs. 4042, Verlust 7270. Sa. M. 196 541. Dividenden 1899–1914: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 8, 6, 6, 6, 6, 8, 7, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Kaufm. Wilh. Castendyck, Ing. Carl Esser. Prokuristen: Kaufm. Ad. Wallauer, Hugo Offermann, Ing. H. Kleine. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Fr. Koenig, Stellv. Bank-Dir. Dr. von Zuccalmaglio, Konsul C. Bürck, Bank-Dir. Dr. Carl Jahr, Mannheim; Bank-Dir. O. Riedel, Freiburg; Direktor Ph. Kippenhan, Niederhochstadt; Komm.-Rat Franz Ludowici, Ludwigshafen a. Rh.; Hugo Stinnes, Hütten-Dir. Adolf Wirtz, Mülheim (Ruhr). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mannheim: Rhein. Creditbank. Deutsche Schachtbau-Akt.-Ges. in Nordhausen. (Firma bis 1911: Celle-Wietze, Akt.-Ges. für Erdölgewinnung mit Sitz in Hornbostel b. Wietze [früher Sitz der Ges. bis 1910 in Hannoverl.) Gegründet: 8./3. bezw. 24./11. 1900; eingetr. 27./12. 1900. Die Firma Deutsche Schacht- bau-Akt.-Ges. wurde von der im J. 1900 errichteten Celle-Wietze Akt.-Ges. für Erdöl- gewinnung durch G.-V.-B. v. 21./11. 1911 angenommen, bei gleichzeitiger Verlegung des Sitzes nach Nordhausen. Die Ges. erwarb durch Vertrag v. 21./11. 1911 das gesamte Geschäft der Deutschen Schachtbau-Ges. m. b. H. zu Nordhausen mit Wirkung ab 1./1. 1911 (siehe dieses Handb. 1914/15). Die Anderung der Firma der Ges. Celle-Wietze in „Deutsche Schachtbau- A.-G.“ erfolgte durch Beschluss der G.-V. v. 21./11. 1911, nachdem die Ges. durch Verträge vom 21./11. 1911 ihre sämtl. Anlagen, Bestände, Gerechtsame etc. per 1./1. 1911 u. mit Nutzen u. Lasten von diesem Tage ab veräussert u. statt dessen das Geschäft der Deutschen Schachtbau- Ges. m. b. H. u. die Nordhäuser Masch.-Fabrik der Deutschen Erdöl-A.-G. erworben hatte. Zweck: 1. Ausführ. von Schacht- u. Tief bauten, 2. Herstell. von Bergwerksanlagen über u. unter Tage, 3. Ausführ. von Bohrungen einschl. Schachtbohrungen, 4. Herstell. u. Ver- wertung von Masch. u. Bohrgeräten, 5. Erwerb, Ausgestalt. u. Verwert. von Erfindungen u. Patenten, die sich auf die Unternehm. der Ges. beziehen, 6. Beteilig. bei Unternehm. der zu 1–5 aufgeführten Art u. Beteilig. bei bergbaul. Unternehm. Der Betrieb der Deutschen Schachtbau-A.-G. erstreckt sich in der Hauptsache auf das Niederbringen von Bergwerks- schächten für fremde Rechnung. Zur Durchführung dieser Aufgabe besitzt sie Förder- masch. u. Abteufgeräte, Gefrieranlagen, Kessel, Kompressoren, Dampf- u. elektr. Pumpen, Schachttürme etc. Die Herstell. der für ihre Arbeiten benötigten Masch., Apparate u. Geräte erfolgt grösstenteils in der Fabrikanlage der Ges. in Nordhausen. Diese hat einen Flächen- inhalt von 2.6 ha, wovon ca. 5000 qm überbaut sind. Ausser den Fabrikwerkstätten sind vorhanden ein Verwalt.-Gebäude, Magazin- u. Nebengebäude. Erzeugt werden in erster Linie Bergwerksmasch., Masch. u. Apparate zum Schachtabteufen u. zur Rohölgewinnung, Tiefbohreinrichtungen sowie kleinere Eisenkonstruktionen des angegebenen Verwendungs- gebietes. Die Vergrösser. des Bestandes an Masch., Geräten, Seile etc. betrug 1911–1914: M. 1 295 637, 368 915, ca. 60 000, ca. 35 611. Die Zahl der in allen Betrieben einschl. der Masch.-Fabrik beschäftigten Beamten u. Arb. beträgt in Friedenszeiten ca. 2500. Im J. 1912 wurden 7 Schächte fertiggestellt u. zur Ablieferung gebracht. Der Eingang an neuen Auf-