792 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. trägen entsprach den Ablieferungen, so dass das Unternehmen in das Geschäftsj. 1913 mit einem Auftragsbestande von 18 Schächten mit einem Bauwert von M. 22 000 000 eintrat; An- fang 1914 erhielt die Ges. neu in Auftrag 4 Schächte, dazu 14 in Arbeit befindliche Schächte mit einem Gesamtbauwert von ca. M. 17 000 000. Der im Geschäftsj. 1914 ausgebrochene Krieg hat auch in die Entwicklung des Unternehmens tief eingegriffen. Während die Ges. in den ersten 7 Monaten voll beschäftigt war u. bereits 4 Schächte hatte zur Ablieferung bringen können, sah sie sich bei Kriegsausbruch infolge Einziehung des grössten Teiles ihrer Beamten u. Arb. gezwungen, zunächst sämtl. Betriebe stillzulegen. Durch Zusammen- ziehung der Belegschaften gelang es dann, Anfangs Sept. zunächst bei einem u. Mitte Okt. bei einem zweiten Schacht die Arbeiten wieder aufzunehmen. In diesem Umfange ist der Betrieb seitdem bis Juni 1915 aufrechterhalten worden. Im J. 1915 ist der Ges. wieder ein grösserer Auftrag zum Bau von 2 Steinkohlenschächten in Oberschles. zugeflossen. Bei den stillgelegten Schächten sind alle Sicherheitsvorkehrungen so getroffen, dass Beschädigungen nicht eintreten u. die Arbeiten zu jeder Zeit wieder aufgenommen werden können. Die Ges. arbeitet auch für Heeresbedarf. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 31./10. 1903 um M. 250 000 zu 140 % u. lt. G.-V. v. 5./5. 1905 um weitere M. 500 000, über- nommen von der Nationalbank für Deutschl. in Berlin zu 150 %, angeb. den Aktionären zu dem gleichen Kurse. Zum Zwecke der Vermögensübertragungen im Nov. 1911 nochmals erhöhf lt. G.-V. v. 21./11. 1911 um M. 750 000 (auf M. 2 500 000) in 750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, begeben zu pari. Wegen des Umtausches der Aktien gegen Vorz.- Aktien der Vereinigten Norddeutschen Mineralölwerke im Jahre 1910, sowie in solche der Deutschen Erdöl-Akt.-Ges. in Berlin im Jahre 1911 siehe Jahrg. 1911/12 dieses Handbuches. Die Petroleum-Gerechtsame, Grundstücke, Anlagen aller Art u. Masch. in Wietze-Hornbostel gingen 1911 an die Deutsche Mineralöl-Industrie Akt.-Ges. über. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 4 % Tant. an A.-R. (garantiert M. 10 000), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstück 70 502, Gebäude 279 867, Eisenbahn- anschluss 1, Kraft-Zentrale 13 143, Fabrik-Masch. 115 168, Schachtbau-Masch. u. Geräte 714 676, Seile 40 606, Mobil. 1, Modelle 1, Fuhrwerk 1, Material. 136 353, Verkaufsfabrikate 15 913, Wertp. 222 696, Kassa 2540, Versich. 4896, Bankguth. u. sonst. Debit. 6 019 209. — Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. I 500 000 (Rückl. 250 000), do. II 500 000, Lohnkto 16 715, Talonsteuer-Res. 10 000, in Ausführung begriff. Arb. 3 128 117, Kredit. 193 102, Div. 625 000, Tant. 57 250, Vortrag 105 391. Sa. M. 7 635 576. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunk. 41 202, Verwalt.-Unk. 85 203, Steuern u. Knappschaftsbeiträge 194 100, Abschreib. 249 121, Reingewinn 1 037 641. – Kredit: Vortrag 103 033, Zs. u. Provis. 242 991, Betriebskto 1 261 243. Sa. M. 1 607 268. Kurs Ende 1912–1914: 388.50, 386, 310* % Die Aktien wurden am 17./8. 1912 an der Berliner Börse zum ersten Kurse von 425 % eingeführt. Dividenden: 1900: 10 % (10 Mon.); 1901–1910: 7, 7, 7, 10, 15, 10, 0, 5, 0, 0 %: 1911–1914: , 25 %. Vorstand: Bergwerks-Dir. Ernst Middendorf. Prokuristen: Otto Kann, Bergassessor Otto Kästner, Heinr. Puffert, Bernh. Täubert, Karl Liesegang. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Bankier Wilh. Laupenmühlen, Berlin; Stellv. Rittergutsbes. Dr. Heinr. Busch, Deuna; Bank-Dir. Walter Bürhaus, Gewerke Hugo von Gahlen, Düssel- dorf; Bank-Dir. Wilh. Joetten, Bankier Eugen Laupenmühlen, Bank-Dir. Franz Woltze, Essen-Ruhr; Gen.-Dir. Rud. Nöllenburg, Berlin. Zahlstellen: Nordhausen: Ges.-Kasse; Berlin: Laupenmühlen & Co.; Essen-Ruhr: Essener OCredit-Anstalt, Rhein. Bank; Düsseldorf: Deutsche Bank. Tiefbau- und Kälteindustrie Actiengesellschaft vormals Gebhardt & Koenig zu Nordhausen. Gegründet: 19./8. 1903; eingetr. 30./11. 1903. Gründer: Louis Gebhardt, Friedr. Einecke, Aug. Koenig, Nordhausen u. die Berg.-Märk. Ind.-Ges., Barmen, als Teilhaber der Eismasch.- u. internat. Tiefbau-Ges. von Gebhardt & Koenig G. m. b. H. in Nordhausen; Dr. jur. Fr. W. Erlinghagen, Rich. Strassmann, Elberfeld. Die genannten Teilhaber der Firma Gebhardt & Koenig haben ihre Geschäftsanteile von zus. M. 900 000 nom. an genannter G. m. b. H. in die X.-G. gegen Gewährung von M. 1 050 000 Aktien eingebracht. Das den Gründern für die Anteile gewährte Agio von M. 150 000 bildete das Aquivalent für die nach Aufteilung des Reingewinnes per 31./1. 1903 in den Büchern der G. m. b. H. ausgewiesenen Reserven von insgesamt M. 152 843, von denen M. 150 000 den Gründern zu Gute kommen sollten. Zweck: Erwerb aller Geschäftsanteile der „Eismaschinen- u. internat. Tiefbau-Ges. von Gerbardt & Koenig G. m. b. H.“ zu Nordhausen und Fortführung des Unternehmens, Aus- führung v. Tiefbauten (Schächten) nach dem Gefrierverfahren u. anderen Methoden, Herstellung u. Vertrieb von Eis- u. Kühlmasch., von Kühlanlagen für alle Zwecke, sowie alle ins Maschinen- fach schlagende Arbeiten. Auf den diversen Betrieben wird mit ca. 1000 HP. gearbeitet. Nach den Beschlüssen der G.-V. v. 25./3. 1905 wurde eine Interessengemeinschaft mit der